Michael ist ein Uhu, aber seine Familie sind Menschen. Eine Greifvogelzüchterin aus Kalifornien nahm die Eule als Baby auf und verbringt seitdem jeden Tag mit ihrem gefiederten Freund. Die Falknerin warnt aber auch: Als Haustier sind Eulen nicht geeignet.

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Eine Eule als Haustier? Das geht nicht, sagt auch Alura. Trotzdem nimmt die Falknerin und Greifvogelzüchterin aus Südkalifornien den Uhu Michael überall hin mit – ganz so als wäre es ihr Hund. Auf ihrer Instagram-Seite ist zu sehen, wie die Eule mit im Auto sitzt oder wie er im Wohnzimmer mit Aluras Kindern spielt. "Michael ist Teil von allem, was wir machen", sagt Alura in einem Video von "The Dodo". Aber sie betont: "Michael ist ein Wildtier und wird es immer bleiben. Er ist auf keinen Fall domestiziert. Er ist gezähmt."

Wo ist da der Unterschied? "Das Zähmen geht mit einem Prägeprozess einher. Wir sind jetzt ihre Familie. Ich bin ihre Mutter, meine Kinder sind ihre Geschwister." Die Falknerin nahm Michael als Baby-Eule auf und wurde so zur Bezugsperson für den Raubvogel. Seine leibliche Familie hatte ihn verlassen, Michael konnte deshalb nicht in die Natur zurückgelassen werden. Stattdessen wuchs er in der Obhut von Alura auf.

Besondere Bindung zwischen Uhu und Mensch

"Die Bindung zwischen einem Uhu und einem Menschen ist eine wirklich bemerkenswerte Sache. Da die Eule von klein auf von Hand aufgezogen wird, beginnt sie, ihren menschlichen Begleiter als Familienmitglied zu betrachten", erklärt die Tierliebhaberin. "Das Vertrauen und die Zuneigung, die sich zwischen den beiden entwickeln, lassen sich an der Art und Weise ablesen, wie der Uhu seinen Kopf neigt und seinen Menschen mit seinen großen, intelligenten Augen anschaut, als ob er etwas Tiefes und Bedeutungsvolles mitteilen möchte."

Die zweifache Mutter verbringt jeden Tag mit Michael und betrachtet ihn als drittes Kind. "Wenn meine 9-jährige Tochter nach Hause kommt und ihre Hausaufgaben macht, kommt er absichtlich vorbei und sitzt mit ihr auf dem Sofa", erzählt Alura, die ihren Kindern das Wildtierleben und die Natur so früh wie möglich nahe bringen möchte. "Zwischen den dreien herrscht ein gegenseitiger Respekt. Michael ist unglaublich höflich." Gleichwohl betont die Falknerin, dass sie ihre Kinder keineswegs unbeaufsichtigt mit der Eule alleine lassen würde.

Alura warnt Laien: Nicht nachmachen!

"Auch wenn Michael süß und liebevoll ist: Ich bin in Besitz von zwei Lizenzen, die mir erlauben, mit Raubvögeln umzugehen. Ohne diese Lizenzen und die Erfahrung würde ich niemandem empfehlen, das zu tun, was ich tue", stellt sie klar. "Diese Vögel zu händeln ohne zu wissen, was du tust, ist einfach nur sehr gefährlich."

Mit ihrer Expertise ist es Alura allerdings gelungen, den Uhu zu zähmen. Vor erzieherische Herausforderungen stellt der Riesenvogel seine "Mama" allerdings trotzdem. "Jedes Stück Papier, das er findet, zerlegt er in kleine Stücke", erzählt sie schmunzelnd. "Und er liebt es, Sachen zu stibitzen und zu verstecken."

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Falknerin möchte Tierliebe an Kinder weitergeben

Michael führt ihr immer wieder vor Augen, warum sie ihre Arbeit mit Greifvögeln so sehr erfüllt. Schon in ihrer Kindheit habe sie ein Faible für "creepy animals" gehabt. Diese Begeisterung möchte sie an Kinder weitergeben. "Die Seltsamen, die Normalen, die Reichen, die Armen, die Kranken, die Gesunden. Ich möchte, dass alle Kinder die Magie und das Wunder unserer Tierwelt und unseres Planeten erleben", schreibt Alura auf ihrer Webseite. "Ich möchte ihnen die Möglichkeit geben, die Liebe zu erfahren, die ich von Michael und meinen anderen schrulligen Kreaturen habe. Außerdem möchte ich ihnen zeigen, dass es okay ist, anders zu sein, dass es okay ist, anders auszusehen."  © Deine Tierwelt

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