Die eigene Weide ist abgegrast, aber in Sichtweite lockt frisches Grün? Bei so einem Anblick werden Pferde gerne mal zu Ausreißern – vor allem, wenn die Weide nur unzureichend gesichert ist. Und gerade jetzt heißt es wieder: Herbstzeit ist Ausbruchszeit.

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Das weiß auch die Polizei Kassel – und hat einen ungewöhnlichen Appell an Pferde- und Weidetierhalter veröffentlicht. "Regelmäßig werden Streifen der Polizeireviere und –stationen in Stadt und Landkreis Kassel wegen ausgebüxter Weidetiere gerufen", informierten die Beamten bereits im vergangenen Herbst.

"Gerade der Herbst ist Ausbruchszeit. Häufig entstehen durch die freilaufenden Tiere gefährliche Situationen. Um in solchen Fällen schnellstmöglich reagieren und die Tiere wohlbehalten zurück auf ihre Weide bringen zu können, ist es für die Polizei besonders wichtig, die Tierhalter ohne großen zeitlichen Verzug zu verständigen."

Pferd ausgebüxt? Diese Infos braucht die Polizei

Deshalb brauche die Polizei von den Pferdehaltern folgende Daten:

  • Name
  • Wohnanschrift
  • telefonische Erreichbarkeit
  • gegebenenfalls Verantwortlicher oder weitere Kontaktperson

Von den Pferden möchten die Beamten wissen:

  • Standort / Weide der Tiere
  • Anzahl
  • Rasse
  • kurze Beschreibung

Im Herbst häufen sich Autounfälle mit Pferden

Dass gerade jetzt wieder viele Pferde ausbrechen und auf die Straße rennen, zeigen etliche Polizeimeldungen der vergangenen Wochen. So fuhr etwa am frühen Mittwochmorgen ein 51-Jähriger mit einem Kleintransporter in ein Pferd. Das Pferd starb noch an der Unfallstelle auf der B104 bei Pasewalk (Mecklenburg-Vorpommern). "Auf der Gegenfahrbahn konnte ein weiterer Autofahrer nicht mehr rechtzeitig bremsen und kollidierte infolge des ersten Zusammenstoßes ebenfalls mit dem Pferd", teilte die Polizei Neubrandenburg mit. Zunächst war unklar, wem das Pferd gehörte.

Am Dienstagabend ist offenbar ein Pferd bei Meßstetten (Baden-Württemberg) ausbüxt. Es prallte auf der Donautalstraße gegen das Auto eines 38-Jährigen und lief dann weiter Richtung Schwenningen. Wenig später konnte es der Polizei zufolge eingefangen und in die Tierklinik gebracht werden.

Tödlich endete hingegen ein Unfall im Sauerland: Am Samstag prallte eine Regionalbahn bei Brilon (Nordrhein-Westfalen) gegen ein Pferd, das auf den Schienen stand. Das offenbar ebenfalls ausgebüxte Pferd starb noch vor Ort. Auch in Stade sind Anfang des Monats zwei Pferde ausgebrochen, sie rannten auf die Straße und vor ein Taxi. Beide Tiere und der Fahrer kamen bei dem Unfall ums Leben.

Etwas glimpflicher ging Mitte Oktober der Ausbruchversuch eines Pferdes in Mecklenburg aus. Der Hengst sprang über einen Weidezaun und landete im Graben. Bis zur Schulter im Matsch versunken, kam er alleine nicht mehr heraus. Mit 20 Mann rückte die Feuerwehr zur Rettung an…

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Es zeigt sich: Weidezäune bieten leider keine 100-prozentige Sicherheit. Dennoch kann je nach Risiko für die Pferde der Zaun entsprechend gesichert werden: Bei niedrigem Risiko reicht meist ein flexibler Elektrozaun. Bei hohem Risiko sollte es eine feste Umzäunung plus Elektrozaun sein.  © Pferde.de

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