Eine dreibeinige Rehmutter und ihr Kitz wurden in Bad Homburg von einem freilaufenden Hund gejagt, attackiert und getötet. Spaziergänger entdeckten die schwer verletzte Ricke am Wegesrand. Die Suche nach den Babys gestaltete sich kompliziert.

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Während der Brut- und Setzzeit bringen heimische Wildtiere ihren Nachwuchs zur Welt. Hunde müssen in diesem Zeitraum, der sich meist von März bis Juli erstreckt, vielerorts an die Leine. Im hessischen Bad Homburg hielt sich ein Halter aber offenbar nicht an diese Regel.

Mitte Juni ereignete sich in der Stadt in Hessen ein tragischer Vorfall. Spaziergänger meldeten sich bei den örtlichen Jägern, nachdem sie ein schwer verletztes Reh auf einem Feld in der Nähe des Reiterhofs von Bad Homburg entdeckt hatten. Die Jäger erkannten das Tier sofort.

Dreibeinige Rehmutter und Kitz von Hund getötet

Bei dem Reh handelte es sich um eine Ricke mit nur drei Beinen. Das Tier ist seit Jahren in dem Revier bekannt, taucht immer wieder auf Wildkameras auf und bringt verlässlich zwei Kitze pro Jahr zur Welt. So auch in diesem Jahr. Die Aufzucht ihres Nachwuchses wurde vor wenigen Tagen jedoch von einem unangeleinten Hund gestört, berichtet die "Bild".

Als die Jäger am Fundort des verletzten Rehs eintrafen, war sein Körper von schweren Bisswunden gezeichnet. Den Männern blieb nichts anderes übrig, als die Ricke zu erlösen. Das volle Gesäuge der Mutter zeigte aber deutlich an, dass sie offenbar Nachwuchs hatte. Die Suche nach den vermeintlich ebenfalls verletzten Kitzen ging sofort los. Zur Unterstützung forderten die Jäger Helfer mit einer Wärmebilddrohne an.

Zweites Kitz überlebt den Angriff

Zu Fuß hätten sie das große Areal nämlich niemals rechtzeitig absuchen können. Dank der Drohne spürten sie ein Kitz nach langer Suche schließlich auf. Für das Baby kam jedoch jede Hilfe zu spät. Der Hund hatte das Rehkind ebenfalls schwer verletzt. Es war beim Fund bereits tot. Zum Glück konnten die Jäger das zweite Kitz der Ricke lebendig im Feld finden und retten.

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Das Rehbaby wird nun aufgepäppelt und wird den Angriff offenbar überleben. Die Jägerschaft zeigt sich unter anderem auf "Facebook" wütend über den Vorfall. Der Halter des Hundes hatte sich nach der Attacke einfach entfernt. Sie wollen ihm jetzt die Chance geben, sich freiwillig zu stellen und die Verantwortung für sein Fehlverhalten zu übernehmen. Eine Strafanzeige gegen Unbekannt wurde bereits gestellt.  © Deine Tierwelt

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