Der Frühling steht vor der Tür und das bedeutet, die Natur beginnt zu blühen, Vögel beginnen vermehrt zu zwitschern und Katzen, sie werden rollig. Katzenexpertin Tina Wolf erklärt, was das bedeutet.

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"Frühling, ja Du bist’s! Dich hab ich vernommen", schrieb Eduard Mörike im 19. Jahrhundert. Und auch dieses Jahr klopft er nach den langen, kalten und dunklen Wintertagen an. Aber neben den blühenden Knospen, der wärmeren Sonne und den zwitschernden Vögeln steht im Frühling auch noch etwas anderes an: Die Katzen werden rollig.

Aber woran merkst Du eigentlich, dass Deine Mieze rollig ist? Was bedeutet das für die Stubentiger und wie kannst Du ihnen helfen? TFA und Katzenexpertin Tina Wolf klärt in unserer aktuellen Podcastfolge "Pet-Talks: Katze" auf.

Wann werden Katzen rollig?

Du denkst, Deine Fellnase könnte rollig sein, bist Dir jedoch nicht ganz sicher, ob das stimmt? Es gibt fast immer ziemlich eindeutige Anzeichen für die Rolligkeit. "Rollig werden Katzen ein- bis zweimal im Jahr und in dieser Zeit rufen sie sozusagen nach paarungswillligen Katern in ihrem Revier oder in der Nähe ihres Reviers", beschreibt Tina Wolf die Rolligkeit. Ein ziemlich sicheres Indiz dafür ist eben das "Rufen" – ein ständiges Miauen und Schreien.

Woran merke ich, dass meine Mieze rollig ist?

Am besten kannst Du es außerdem erkennen, wenn Deine Mieze sich über den Boden rollt, sich wälzt und mit dem Hinterteil nach oben durch die Wohnung robbt. Aber auch subtilere Wesensänderungen wie Unruhe und Rastlosigkeit, Appetitlosigkeit oder plötzliche Anhänglichkeit können Anzeichen dafür sein, dass Deine Kitty rollig ist.

Wie kann ich meiner Katze helfen?

Diese Zeit ist für alle Katzen großer Stress – vor allem dann, wenn sie nicht von einem Kater gedeckt werden. Dann kann die Rolligkeit mehrere Wochen andauern und sowohl für Mieze als auch für Dich nervenaufreibend sein. "Insgesamt haben Katzen in dieser Zeit eine niedrigere Reizschwelle als normalerweise, da muss man also sehr viel vorsichtiger mit ihnen umgehen", so die Katzenexpertin.

"Es kann auch sein, dass sie plötzlich einen starken Freiheitsdrang verspürt, da musst Du aufpassen, dass sie nicht plötzlich durch die Wohnungstür entwischt", warnt sie außerdem. Wenn eine Wohnungskatze plötzlich draußen ist, kann das für viele gefährliche Situationen sorgen.

Rollige Katze mit Wattestäbchen beruhigen?

Die ständige Rolligkeit ohne Paarungsakt kann bei Katzen zu Entzündungen an den Eierstöcken und weiteren Krankheiten an den Reproduktionsorganen führen. Wenn aber jede Rolligkeit der Katze zu neuen Katzenwelpen führt, wird das Leid der Streuner in Deutschland exponentiell immer größer.

Oft suchen verzweifelte Katzeneltern im Internet nach Rat, ihre rollige Katze zu beruhigen. Eine oft diskutierte Methode: Der Katze ein Wattestäbchen einzuführen, um so den Eisprung auszulösen. – Befolge diesen gefährlichen Rat auf keinen Fall! Suche stattdessen bitte einen Tierarzt auf und gönne Deiner Mieze Ruhe.

Wann sind Katzen geschlechtsreif?

"Die Geschlechtsreife setzt bei Katzen durchschnittlich zwischen sechs bis neun Monaten an, aber es ist auch schon deutlich früher möglich, wenn sie zum Beispiel im Oktober geboren sind und im Frühling dann schon zum ersten Mal rollig werden", erklärt Tina Wolf. Mehr dazu, kannst Du hier nachlesen.

Das einzige, was also langfristig und präventiv gegen den Stress der Rolligkeit, der Überpopulation der Katzen in Deutschland und Erkrankungen der Mieze selbst helfen kann, ist eine Kastration.

Kastration oder Sterilisation – was ist überhaupt der Unterschied?

Früher hat man Kater kastriert und Katzen sterilisiert – heute gilt für alle die Kastration. Was bedeutet das aber und wo ist da der Unterschied? "Bei der Kastration einer Katze werden die Eierstöcke und manchmal auch die Gebärmutter entfernt, bei einer Sterilisation werden die Eierstöcke nur durchgeschnitten", beschreibt die TFA beide chirurgische Prozesse. Das bedeutet im Grunde, dass bei einer Sterilisation die Katze zwar nicht mehr trächtig werden kann, jedoch weiterhin rollig wird.

Sie möchte sich also fortpflanzen, ist jedoch körperlich nicht mehr in der Lage dazu – unnötiger Stress und Ballast für Stubentiger und Mensch. Es ist also nicht nur wichtig, dass Menschen ihre Freigänger-Miezen kastrieren lassen, sondern auch die Wohnungsmiezen. Damit erleichtert man ihnen das Leben ungemein.

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