Der Verzehr von Hundefleisch hat in Südkorea lange Tradition. Tierschützer protestieren schon lange gegen das Geschäft mit den Fellnasen und auch in dem asiatischen Land veränderte sich die Einstellung gegenüber den Vierbeinern langsam. Jetzt soll Schluss mit Hundefleisch sein – allerdings nicht sofort.

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Das Hundefleisch-Festival im chinesischen Yulin und die zahlreichen Zuchtfarmen für Hunde in Südkorea sind Tierschützern aus der ganzen Welt seit vielen Jahren ein Dorn im Auge. Sie protestieren unaufhörlich gegen Züchtung, Schlachtung und Verzehr von Hunden in den Ländern.

Während die Betreiber des Festivals in China sich eher unbeeindruckt von den Protesten der Tierschützer zeigen, wandelte sich in Südkorea die Einstellung gegenüber der Fellnasen. In den vergangenen Jahren fanden immer mehr Teile der Bevölkerung Gefallen an den Tieren und lernten sie als liebevolle und treue Haustiere schätzen. Das hat nun auch die Politik des Landes erkannt.

Südkorea verbannt Hundefleisch

Bereits in der Vergangenheit spielte das Thema Hundefleisch in der Politik Südkoreas eine Rolle. Im Jahr 2021 kündigte der ehemalige Präsident des Landes, Moon Jae-in, an, den Verzehr von Hundefleisch verbieten zu wollen. Jae-in zeigte sich damals selbst als besonders tierlieb, hielt eigene Hunde und wollte den Fellnasen helfen. Zu dem angekündigten Verbot kam es während seiner Amtszeit bis Mai 2022 jedoch nicht.

Jetzt scheint das Verbot aber deutlich realistischer und umfassender zu sein. In einer Sitzung der Regierung und der herrschenden Partei Sükdoreas (PPP) stimmten die Politiker für die Einführung eines neuen Gesetzes. In dem Gesetz soll nicht nur der Verzehr von Hundefleisch verboten werden, sondern auch die Züchtung der Hunde auf Farmen und die Tötung in Schlachthäusern. Der Vertrieb von Hundefleisch soll ebenfalls kriminalisiert werden, berichtet "The Korea Times".

Hundefleisch-Verbot soll erst 2027 in Kraft treten

Die Politiker kündigten an, das Gesetz schon Ende des Jahres verabschieden zu wollen. Ab dann sei der Verzehr und Verkauf von Hundefleisch in Südkorea verboten. "Es ist an der Zeit, dass unsere Gesellschaft dem Verzehr von Hundefleisch ein Ende setzt, angesichts der wachsenden Haustierpopulation, des gestiegenen Bewusstseins und der internationalen Präsenz unseres Landes", so der Chefpolitiker der PPP, Yu Eui-dong.

Tierschützer freuen sich über die Entscheidung der Politik: "Es ist wie ein wahr gewordener Traum", sagt etwa Chae Jung-ah von der "Humane International Society". Sie hoffen auf eine schnelle und konsequente Durchsetzung des Gesetzes.

Für Restaurants soll die Regelung aber erst ab 2027 gelten – so lange dürfen sie theoretisch noch Hundefleisch verkaufen. Zunächst soll nämlich eine Schonfrist von drei Jahren gelten.

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Schätzungen zufolge umfasst die Hundefleisch-Industrie in Südkorea rund 1.150 Hundefarmen, 34 Schlachthöfe, 219 Großhändler und 1.600 Restaurants. Sie sollen von der Regierung Unterstützung erlangen, um ihre Geschäftsmodelle umzustrukturieren. Das Land wolle den Arbeitern und Betreibern dabei helfen, neue berufliche Perspektiven zu entwickeln.  © Deine Tierwelt

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