Die Stadt Limburg in Hessen hat ein Taubenproblem – zu viele der Vögel haben sich in der Innenstadt breit gemacht. Die Lösung der Verwaltung: Ein Falkner soll die Tauben einfangen und per Genickbruch töten. Tierschützer gehen aufgrund dieser Entscheidung auf die Barrikaden.

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Tauben galten einst als Symbol des Friedens und werden seit vielen Jahren von Menschen gezüchtet und für Wettflüge benutzt. Heute leben Tausende der Vögel in deutschen Städten und sind dort vielen Menschen ein Dorn im Auge. In Limburg sollen die Tiere nun einfach brutal getötet werden.

Die Verwaltung der Kreisstadt in Hessen beschloss vor wenigen Tagen drastische Schritte, um die Tauben in der Innenstadt loszuwerden. Ein Jäger und Falkner soll die Vögel in eine Falle locken, dort mit einem Schlag auf den Kopf betäuben und anschließend per Genickbruch töten.

Tauben sollen per Genickbruch getötet werden

Stadttauben, die sich auf Dächern niederlassen, mit ihrem Kot Gehwege verunreinigen und möglicherweise Parasiten übertragen, stellen in vielen deutschen Städten ein Problem dar. Mittlerweile sind die Vögel bei vielen unbeliebt, dabei sind sie ein menschengemachtes Problem. Die Züchtung und Überzüchtung der Tiere führte dazu, dass sich die einstigen Haustiere in urbanen Gebieten niederließen und eigene Populationen aufbauten, erklärt die Tierrechtsorganisation "Peta".

So auch in Limburg, wo die Tauben offenbar ein echtes Ärgernis für die Bevölkerung darstellen. Die Politiker der Stadtverwaltung beschlossen deshalb, einen Falkner zu engagieren, der die Vögel einfangen und per Genickbruch töten soll. Als Tierschützer und Taubenfreunde von dem gewaltsamen Plan erfuhren, gingen sie unverzüglich auf die Barrikaden und leisteten Widerstand.

Tierschützer leisten Widerstand

Bereits während der Abstimmung in der Verwaltung wurden die Befürworter des drastischen Plans von Tierschützern als "Mörderbande" beschimpft, berichtet die "Hessenschau". Die Mitglieder des "Deutschen Tierschutzbundes" zeigen sich in einer Stellungnahme entsetzt über die Entscheidung und halten die Pläne für eindeutig tierschutzwidrig. Auch Influencer und Tierschützer Malte Zierden, der sich rührend um Taube Oßkar kümmert, bezog in seiner Story auf Instragram Stellung und verurteilte die Mordpläne der Stadt aufs Schärfste.

Er teilte eine Petition des Stadttaubenprojekts Limburg, die mittlerweile mehr als 60.000 Unterschriften sammelte und gegen die Entscheidung der Verwaltung vorgehen soll. Die Tierschützer weisen darauf hin, dass es tierfreundlichere Methoden gibt, um das Problem der Stadttauben in den Griff zu kriegen. Die Errichtung von Taubenschlägen und ein regelmäßiger Austausch der Eier gegen Attrappen sei längst etabliert und könnte auch in Limburg die Lösung des Problems sein, so der "Tierschutzbund".

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Das Töten der Tauben in der hessischen Stadt ist noch nicht final beschlossen. Erst muss das Veterinäramt eine Genehmigung erteilen und der Auftrag für die drastische Aktion soll offiziell ausgeschrieben werden. Die Proteste der Tierschützer gehen währenddessen weiter.  © Deine Tierwelt

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