In seiner Heimat Griechenland wurde der Rüde Giovanni von seinen Artgenossen grausam behandelt. Er war verängstigt und verletzt. Tierschützerinnen haben ihn gerettet und mit nach Deutschland genommen.

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Als zwei Tierschützerinnen des Fördervereines "Arche Noah Kreta e. V." wegen eines Projektes im Norden Griechenlands unterwegs waren, ging ihnen eine Geschichte besonders nahe. Die beiden waren zunehmend von der Lautstärke der draußen bellenden Hunde gestört. Acht jüngere Rüden zwangen den kleinsten Hund unter ihnen in die Knie. Immer und immer wieder attackierten sie den Rüden namens Giovanni. Der Vierbeiner war völlig abgemagert, übersät von Bisswunden und natürlich komplett verängstigt.

Immer wieder rief eine der beiden Tierschützerinnen lauthals aus dem Fenster, um die Situation zu entschärfen, so beschreibt sie es selbst in einem Bericht auf der Website des Vereins. Doch das Schreien brachte nichts.

Die Tierschützerinnen achten bei ihren Einsätzen auch auf seelische Verletzungen, für deren Heilung fehlt ihnen allerdings leider meistens die Zeit. Aber "sollten wir deshalb zugucken, wie ein Hundekind gemobbt wird?", heißt es weiterhin in dem Bericht.

Gibt es eine neue Chance für Giovanni?

Eines Tages, als es im Zwinger wieder einmal hoch herging, konnte eine der beiden Tierschützerinnen nicht mehr an sich halten. Die OP-Assistentin ergriff die Initiative, riss die Tür des Hundezwingers auf und nahm die eingeschüchterte Fellnase an sich. Unter ihrem weißen Arztkittel schenkte sie Giovanni einen Zufluchtsort und Sicherheit.

Als der 55 cm große Rüde eine Weile später bei ihr in Deutschland angekommen war, hatte er anfangs Probleme, Vertrauen zu fassen – verständlicherweise. Doch schließlich erinnerte Giovanni sich an seine Retterin und es lief zunehmend besser. Im Oktober dieses Jahres wird er fünf Jahre alt. Der Rüde wiegt 23 Kilogramm, ist kastriert, gechippt und geimpft.

Aufgrund seiner schlimmen Erfahrungen in "Gefangenschaft", hat er panische Angst vor fremden Menschen. Wer ernsthaftes Interesse daran hat, Giovanni zu adoptieren, sollte Zeit mitbringen. Denn mehrere Besuche im Vorfeld sind zwingend nötig. Frauen schenkt er mehr Vertrauen als Männern. Der schwarz-braun gemusterte Giovanni, mit weißem breiten Streifen auf der Brust, hat sich zu "einem kräftigen, sportlichen Hund entwickelt".

Das Leid von Straßenhunden eindämmen

Seit mittlerweile über 23 Jahren leisten die Mitwirkenden des Tierschutzvereins wertvolle Arbeit in Griechenland. Angefangen auf Kreta, gibt es mittlerweile mehrere Projekte in verschiedenen Regionen des Landes. Mit der Kastration von Straßentieren als Schwerpunkt, ist der Förderverein vorrangig in Griechenland, Rumänien und auf den kapverdischen Inseln unterwegs.

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Viele Tiere mussten Schlimmes erleben, so auch Giovanni. Er benötigt nun einen stressfreien Alltag und sehr viel Geduld seitens der neuen Familie. Eine ruhige Lage des neuen Zuhauses wäre optimal, das Stadtleben würde den Rüden wohl zu sehr einschüchtern. Mit anderen Hunden und Katzen versteht er sich gut.  © Deine Tierwelt

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