Es sollte ein normales Training fürs Pferderennen im Belmont Park in New York sein. Doch dann prallten zwei Pferde zusammen – und starben…
"Belmont Park ist der Ort, an dem Champions gekrönt werden" – so wirbt der Park für sich. Hier wird normalerweise Renn-Geschichte geschrieben. Doch jetzt sorgt ein schrecklicher Trainings-Unfall für Schlagzeilen. Zwei Pferde prallten am Morgen des 8. Januar zusammen – und starben an ihren Verletzungen.
Wie es zu dem Unfall um 7.45 Uhr kam, schildert Trainer Ray Handal dem "Bloodhorse Magazin": Demnach ritt Emmanuel Colon auf Constitutionlawyer sowie ein anderer Jockey mit seinem Pferd im Uhrzeigersinn in der Nähe der äußeren Bahn der Trainingsstrecke, als Jockey Shannon Uske auf Where’s Chris ihnen gegen den Uhrzeigersinn entgegen kam. Keine ungewöhnliche Situation. Pferde, die trainiert werden, bewegen sich in der Regel gegen den Uhrzeigersinn und sollten näher an der inneren Bahn sein.
Handal sagte, dass seine Reiter sich auf die innere Bahn bewegten und Uske zuriefen, sie solle außen bleiben. "Als sie näher kam, kämpfte sie und zog am linken Zügel, um zu korrigieren. Das Pferd ging nach innen, etwa 20 Meter vor ihnen", so Handal.
Ein Pferd wurde noch auf der Strecke erlöst
Colon und der andere Reiter versuchten, zurück zur äußeren Bahn zu reiten – zu spät. Constitutionlawyer und Where’s Chris prallten zusammen. Die sofort alarmierten Tierärzte konnten Where’s Chris nicht helfen. Er musste aufgrund seiner schweren Verletzungen noch auf der Strecke erlöst werden.
Constitutionlawyer fiel nach dem Zusammenprall nicht hin und schaffte es noch zurück in den Stall. Dort starb er aber innerhalb von 15 bis 20 Minuten nach seiner Rückkehr. "Man merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Als er in den Stall kam, konnte er nicht mehr laufen", so Handal. "Wir warteten darauf, ein Röntgengerät zu bekommen und wollten ihn in die Ruffian-Klinik auf der anderen Straßenseite bringen. Aber er starb vorher." Der Trainer vermutet, dass bei der Kollision eine wichtige Arterie in der Hüfte gerissen ist.
Pferderennen: Erfahrene Jockeys, erfahrene Pferde
Die beiden Jockeys blieben unverletzt. Warum der Unfall passierte, ist noch unklar. "Wir gehen sehr sorgsam in Bezug auf die Sicherheit vor. Ich möchte, dass meine Reiter ein gewisses Können haben", so Handal. "Wir halten erfahrene Jockeys und wir bezahlen gut. Alles, was man tun kann, um zu verhindern, dass diese Dinge passieren, tun wir."
Auch die Pferde waren nicht unerfahren. Where’s Chris gewann zwei seiner vier Starts im vergangenen Jahr und wurde Dritter in den "Futurity Stakes" beim "Belmont at Aqueduct Meet". Er hatte 149.000 Dollar verdient. Der Wallach Constitutionlawyer gewann im vergangenen Jahr drei von sieben Starts und hatte 301.255 Dollar verdient.
Rennpferd-Unfall schockt ganzes Team
Handal erinnert sich an Constitutionlawyer als ein freundliches, außergewöhnlich gehorsames und reaktionsschnelles Rennpferd. Er sagte, er sei sicher, dass Colon und sein Pferd alles getan hätten, um die Kollision zu vermeiden. Der Unfall habe das ganze Team geschockt. "Alle sind aufgewühlt. Manny hat das Pferd in den letzten anderthalb Jahren für mich geritten. Wir sind ein sehr familienorientierter Stall, daher sind alle sehr traurig."
Pat McKenna, Sprecher der "NYRA" (Bundesbehörde für Sicherheit von Pferderennen) sagte, dass der Unfall jetzt untersucht wird. "NYRA, HISA und die New York State Gaming Commission werden die Umstände dieses unglücklichen Unfalls genau prüfen, um die größtmögliche Sicherheit für das Training im Belmont Park zu gewährleisten", sagte er in einer Erklärung. "Die Gesundheit und Sicherheit von Pferden und Jockeys, die auf den NYRA-Rennbahnen antreten, hat für uns höchste Priorität und steht über allem." © Pferde.de
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