Wer seinen Hund zum Friseur bringt, kann ihn in der Regel eine Stunde später wieder abholen. In einem Salon in Potsdam können die Halter aber gleich da bleiben und sich selbst eine neue Frisur verpassen lassen. Denn: Bei Inhaber Daniel Thonke kriegen alle ihr Fell weg.
Der Besuch beim Hundefriseur ist für manche Fellnasen mit Stress verbunden. Die ungewohnte Umgebung, der hohe Tisch und die fremden Menschen stellen besonders ängstliche Hunde vor Probleme. Wenn der Halter anwesend ist, geht es manchen Vierbeinern während des Haarschnitts aber schon deutlich besser.
Doch Herrchen und Frauchen haben nicht immer die Zeit, während der Behandlung ihrer Fellnase im Salon zu warten. Friseur Daniel Thonke aus Potsdam hat deshalb ein neuartiges Konzept entwickelt und in der Nähe des Hauptbahnhofs die "Fellfritzen" eröffnet. Dort frisiert er Hunde und Halter gleichermaßen.
In diesem Friseursalon kriegen alle ihr Fell weg
Daniel Thonke ist gelernter Friseur und bis vor kurzem verpasste er eigentlich nur Menschen einen neuen Look. Während einer Party fragte ihn eine Freundin aber spontan, ob er nicht auch mal ihren Hund frisieren könne. Am nächsten Tag machte Thonke sich an die Arbeit und war von dem guten Ergebnis zugegebenermaßen selbst ein bisschen erstaunt, berichtet der "Stern".
Die Idee, in seinem Salon nicht nur Menschen, sondern auch Hunde zu frisieren, war damit geboren. Daniel und seine Frau begannen mit der Gründung der "Fellfritzen". Hoch motiviert absolvierte der Hundefreund in den kommenden Monaten die Ausbildung zum Hundefriseur, lernte viel über Schneid- und Schertechniken und den Umgang mit ängstlichen und aggressiven Hunden.
Neuer Look für Hund und Halter
Heute betreibt er mit seiner Frau einen Salon am Hauptbahnhof, in dem er immer häufiger Hund und Halter gleichzeitig begrüßen darf. Während die Fellnasen im vorderen Raum frisiert werden, bekommen ihre Halter hinten eine neue Frisur, Strähnchen oder Farbe.
Und das Konzept geht auf, berichtet der Inhaber dem Magazin. Obwohl die Vierbeiner ihre Bezugspersonen während des Schnitts nicht sehen können, verhalten sie sich trotzdem oft ruhiger, weil sie weiterhin die Stimme ihres Halters hören können.
Daniel Thonke hatte übrigens noch nie ein Problem mit ängstlichen Hunden, ist mit Fellnasen aufgewachsen und hat ein Herz für besonders große und oftmals als "Kampfhunde" bezeichnete Exemplare. Momentan lebt er mit zwei Englischen Bulldoggen. Er möchte mit seinem Salon, seiner Arbeit und seiner Präsenz in der Öffentlichkeit auch für mehr Akzeptanz gegenüber vermeintlich aggressiven Rassen sorgen. © Deine Tierwelt
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