Katzen gelten als Einzelgänger, unsozial und eigensinnig. Eine Studie legt jetzt aber nahe, dass wir die Samtpfoten völlig falsch eingeschätzt haben. Auch Katzen trauern offenbar um ihre Artgenossen, um andere Tiere im Haushalt und sogar um Hunde.

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Das Bild der vollkommen eigenständigen Katze hat sich weltweit verfestigt. Die Tiere gelten häufig als arrogant, kommen nur zu ihren Menschen, wenn sie Futter brauchen und verbringen ihr Leben sonst lieber alleine. Dieses unsoziale Image tragen die Tiere aber möglicherweise völlig zu Unrecht.

Eine Studie aus den USA zeigt nun, dass die Samtpfoten viel sozialer sind, als bislang angenommen. Sogar Trauer können die Tiere empfinden, wie die Ergebnisse der Untersuchungen nahelegen. Ein Team von Forschenden der Oakland University hat dafür 450 Katzenhalter befragt.

Katzen trauern um verstorbene Freunde

Die Wissenschaftler wollten dem unsozialen Image der Katzen selbst auf den Grund gehen und befragten gezielt Halter, die neben einer Katze noch mindestens ein weiteres Tier im Haushalt haben. Voraussetzung für die Teilnahme an der Studie war der kürzliche Tod eines dieser Haustiere. Unter den Befragten beobachte ein Großteil eine Veränderung im Verhalten ihrer Katzen nach dem Tod eines Tiers, berichtet der "Guardian".

Auffällig war dabei, dass Samtpfoten, die eine engere Beziehung zum verstorbenen Tier hatten, auch stärkere Anzeichen von Trauer zeigten. Handelte es sich bei dem verstorbenen Tier um einen Spielgefährten, reagierten viele Katzen auf den Tod mit Ängstlichkeit und Niedergeschlagenheit. War das verstorbene Tier wie ein Seelenverwandter der Katze, reagierten die Samtpfoten noch deutlich stärker.

Samtpfoten vermissen auch Hunde

Viele verweigerten ihr Fressen, versteckten sich im Haus, wollten nicht mehr spielen oder konnten kaum noch schlafen. All diese Beobachtungen lassen die Forscher darauf schließen, dass Katzen keineswegs die unsozialen Wesen sind, für die viele sie halten, und durchaus Trauer empfinden können. Die Ergebnisse der Studie räumen übrigens direkt mit einem weiteren Vorurteil auf.

Die Annahme, dass Katzen und Hunde sich generell nicht ausstehen können, ist mittlerweile längst widerlegt. Ergebnisse der Studie zeigen nun aber auch, dass Katzen sogar um Hunde trauern, wenn sie vorher mit den Fellnasen zusammengelebt haben.

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Die Wissenschaftler fanden zudem heraus, dass Menschen, die besonders stark um den Verlust ihres Haustiers trauerten, diese Trauer auch auf ihre Katzen übertrugen und für stärkere Symptome bei den Samtpfoten sorgten.  © Deine Tierwelt

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