Die Redewendung "wie Hund und Katz" steht als pelziges Synonym für "ewige Zerstrittenheit". Kann man also Hund und Katze nicht zusammen halten? Die Statistik zeigt ein anderes Bild: Immerhin lebten bereits 2020 in 2,4 Millionen deutscher Haushalte Bello und Miezi zusammen.
Nun zeigt diese Zahl natürlich nicht, wie gut sich die tierischen Mitbewohner auch wirklich verstehen. Falls Du Dir wünschst, sowohl mit einem Hund, als auch mit einer Katze zu leben, haben Wissenschaftler aus England jetzt wichtige Tipps für Dich.
Denn wer die Tiere aneinander gewöhnen möchte, sollte behutsam vorgehen und einiges bei der Erziehung beachten. Und es kommt — wie so oft auch im menschlichen Leben — auf das erste Aufeinandertreffen an.
Studie: So gelingt das Zusammenleben zwischen Katze und Hund
Eine Studie der Universität Bristol in Zusammenarbeit mit der britischen Tierschutzorganisation "Dog Trust" hat untersucht, wie die Aufnahme eines Hundewelpen in einen Haushalt, in dem bereits eine oder mehrere Katzen leben, am besten gelingen kann. Für Dr. Rachel Casey, eine der Autorinnen der Studie, ist das Entscheidende: "die Tiere schrittweise und kontrolliert über mehrere Tage aneinander zu gewöhnen".
Für die Studie wertete das Forschungs-Team die Erfahrungen von mehr als 1.000 Katzenhaltern aus, die schon einmal einen Hundewelpen im Haushalt aufgenommen hatten. Anhand von Fragebögen wurden die Verhaltensweisen der Tiere unmittelbar nach der ersten Kontaktaufnahme erfasst.
Knapp 40 Prozent der Studienteilnehmer stellten ihrer Katze den Hunde-Welpen direkt nach seiner Ankunft oder weniger als zwei Stunden danach vor. Dabei kam es häufig zu "unerwünschtem" Verhalten des Hundes, wie Knurren oder Schnappen oder der beharrliche Versuch, gegen den Willen der Katze mit ihr spielen zu wollen.
Wenn jedoch bereits ein Hund im Haushalt lebte oder die Katze an Hunde gewöhnt war, kamen sie besser und schneller mit der Situation zurecht. Eindeutig war jedoch, dass das "schrittweise Herantasten" die Wahrscheinlichkeit erheblich steigert, dass Katze und Hund später friedlich und harmonisch zusammenleben.
Und auch das Alter der Welpen ist entscheidend. Die besten Ergebnisse zeigten junge Hunde, die weniger als zwölf Wochen alt und mehr als einen Tag an die Katze gewöhnt worden waren.
Geduld und Zeit als bestes Investment
Einige Mitglieder des Forschungs-Teams sind für die Tierschutzorganisation "Dog Trust" tätig. Neben dem Ergebnis aus der Studie gibt die Tierschutzorganisation auf deren Website weitere wertvolle Tipps für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Katze und Hund im gemeinsamen Zuhause.
Mit diesen Schritten gewöhnst Du Bello und Miezi aneinander:
- Gerüche austauschen – zum Beispiel, in dem Du eine Decke oder ein Spielzeug vom einen in den Raum des jeweils anderen legst
- Individuelle Bereich schaffen – jeder Vierbeiner braucht einen sicheren Ort zum Fressen, Trinken, Ausruhen oder Toilettengang
- Gegenseitiges Jagen verhindern – zum Beispiel durch Hundeleinen oder geschlossene Türen, Katzen müssen außerdem das Gefühl haben, schnell vor Hunden flüchten zu können
- Katze und Hund anfangs nicht alleine lassen
- Belohnen, wenn sie ruhig miteinander umgehen
Wer Geduld und Zeit investiert, wird mit einem liebevollen, friedlichen und vor allem nie langweiligem Zuhause belohnt, in dem sich die Zwei- und die Vierbeiner wohlfühlen. Und wenn Katze und Hund erst einmal gelernt haben, einander zu respektieren, können sogar liebevolle und innige Freundschaften entstehen. © Deine Tierwelt
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