Als die 25-jährige Mervre aus Hessen mit ihrer Hündin Abby mit dem Bus zum Tierarzt fahren wollte, endete die Fahrt plötzlich auf halber Strecke. Die Busfahrerin warf die blinde Frau samt Hund aus dem Fahrzeug. Völlig zu Unrecht, wie Mervre findet.

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Mervre aus Hessen ist beinahe vollständig blind, hat nur noch knapp 1,6 Prozent ihrer Sehkraft übrig. Ihren beiden Hunden Abby und Minouk ist diese Einschränkung aber egal. Sie sind stets an ihrer Seite und freuen sich täglich über die Fürsorge und die langen Gassirunden.

Hündin Abby ist allerdings nicht mehr die Jüngste, wurde vor wenigen Tagen zwölf Jahre alt und musste vor Kurzem operiert werden. Den Weg zum Tierarzt wollte Halterin Mervre mit dem Linienbus bestreiten. Die Fahrt endete aber schon auf halber Strecke.

Blinde Frau mit Hund aus Bus geworfen

Um ihre Fellnase zum Tierarzt zu bringen, musste Mervre mit ihrer Abby von Gladenbach nach Marburg fahren. Die rund 50-minütige Busfahrt ohne Umsteigen hatte die 25-jährige Halterin bereits gut vorbereitet. Damit sie ihre Abby nach der Operation nicht tragen muss, hatte sie extra einen Buggy mit Rollen dabei, in dem sie die Hündin transportieren wollte, berichtet die "Oberhessische Presse".

Mit ihrem Buggy platzierte Mervre sich schließlich in der Mitte des Busses und fuhr in Richtung Marburg. Auf halber Strecke, in Oberweimar, war die Fahrt dann aber plötzlich zu Ende. Eine Frau mit Kinderwagen wollte dort zusteigen und die Busfahrerin entschloss kurzerhand, dass Mervre mit ihrem Buggy den Platz für den Kinderwagen versperren würde.

Unternehmen rechtfertigt die Entscheidung

Damit die Frau mit Kind ausreichend Platz bekommen sollte, warf die Fahrerin Mervre und Hündin Abby kurzerhand aus dem Bus. Die 25-Jährige wehrte sich zunächst verbal gegen den Rausschmiss, hatte letztendlich aber keine Chance und musste aussteigen. Eine Freundin musste sie schließlich in Oberweimar abholen und zum Tierarzt nach Marburg bringen. Dort überstand Hündin Abby die Operation zum Glück problemlos.

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Der Rausschmiss der blinden Frau sorgt nun aber für erhitzte Gemüter in dem Landkreis. Das Busunternehmen bezog mittlerweile gegenüber der Lokalzeitung Stellung und rechtfertigt die Entscheidung der Busfahrerin. Buggys und dergleichen müssten demnach jederzeit einem Kinderwagen weichen. Dabei hätte es aber eigentlich ausreichend Platz für alle gegeben, erinnert sich Mervre. Fast alle Sitzplätze waren frei und ihr Buggy und der Kinderwagen hätten problemlos nebeneinander gepasst.  © Deine Tierwelt

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