Für eine Inszenierung der "Jagdsymphonie" von Leopold Mozart, castete ein Orchester in der dänischen Hauptstadt kürzlich Hunde. Sechs Takte der Symphonie sollen durch bellende Fellnasen begleitet werden. Ob das so einfach wird?

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Auf der Suche nach tierischer Unterstützung hat ein privates dänisches Unterhaltungsorchester zum Casting eingeladen. Alle Hunde waren willkommen. Der Anspruch: Bellen auf Kommando – und das am besten passend zum Takt. Bei dem Stück, das nach tierischer Begleitung verlangt, handelt es sich um die "Jagdsymphonie", die Mitte des 18. Jahrhunderts von Mozarts Vater, Leopold Mozart, komponiert wurde. Im Rahmen des Haydn-Festivals, Anfang September, soll das Stück in Kopenhagen aufgeführt werden.

Mozart hatte klare Vorstellungen

Chefdirigent Adam Fischer erklärte in einem Interview, dass der Komponist wohl in einem hinterlassenem Brief einen Wunsch äußerte: Sechs Takte der Symphonie sollen durch bellende Hunde begleitet werden. Diesem Anliegen wollte Fischer unbedingt nachkommen. So organisierte er ein Casting für Hunde in den schönen und prunkvollen Räumen des Musikhuset in Kopenhagen.

Optimal wären mehrere Hunde, die mit ihrem fröhlichen und einladenden Bellen die Symphonie aus unterschiedlichen Ecken begleiten würden – also eine Art Stereo-Bellen. So wie es eben auch bei einer richtigen Jagd sei, erklärte er gegenüber dem "Deutschlandfunk Kultur". Aber einen oder mehrere Hunde zu finden, die bei Live-Musik auf Kommando bellen, sei natürlich gar kein einfaches Unterfangen.

Ist das Orchester nun komplett?

Acht Hunde haben an dem Casting teilgenommen, vier von ihnen haben die Jury überzeugt. Darunter auch der Cockerspaniel Sofus, dessen Herrchen vor dem Casting neugierig war, wie sein Vierbeiner sich wohl anstellen würde. Auch Cookie, ein Lagotto Romagnolo, hat es der Jury angetan. Er bellte auf Kommando und hörte zum richtigen Zeitpunkt wieder auf. Pudel-Mischling Henri hingegen hat bei dem Casting keinen Ton rausbekommen – er hat es demnach leider nicht geschafft. Vielleicht hatte er Lampenfieber.

Nun stehen die Proben mit dem Orchester auf dem Plan. Knapp dreieeinhalb Monate lang trainieren die Hunde nun, ihr Bellen dem Takt anzupassen, bis dann am 3. September die Premiere stattfindet.

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Eine besondere Aktion, aber nicht die erste dieser Art. 2014 führte bereits das "Pittsburg Symphony Orchester" seine Version der "Jagdsymphonie" mit der Unterstützung bellender Hunde auf. Wie wir in einem Video sehen und hören können, hatten die Fellnasen und das Publikum großen Spaß.  © Deine Tierwelt

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