Tollt Dein Hund gerade noch fröhlich umher und kann sich dann plötzlich nicht mehr auf den Beinen halten? Taumelt und zittert Dein Vierbeiner, hält den Kopf schief und erbricht? Dann kann er unter dem Vestibularsyndrom leiden. DeineTierwelt erklärt Dir, was es damit auf sich hat und wie Du am besten reagierst.

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Natürlich liegt Dir die Gesundheit Deines schwanzwedelnden Mitbewohners ebenso am Herzen wie die Deiner zweibeinigen Familienmitglieder. Dein Hund ist Dein treuer Begleiter in allen Lebenslagen und Garant für viele unvergessliche Momente voller Freude und Glück in der Familie. Im Gegenzug dafür bekommt er von Dir viel Aufmerksamkeit, Zuwendung, optimale Ernährung und bestmögliche, tiermedizinische Versorgung.

Umso größer ist der Schreck, wenn dieser treue Gefährte plötzlich taumelt und schwankt, als wäre er betrunken. Zittert er, hält zusätzlich den Kopf schief und erbricht, ist er so benommen, dass er sich kaum auf den Beinen halten kann oder sogar umfällt, kommt zum Schreck die ernsthafte Sorge dazu, dass dieses Verhalten etwas wirklich Ernstes sein könnte. Nachfolgend erfährst Du, was es damit auf sich haben kann, wenn Dein Hund taumelt und wie Du am besten darauf reagierst.

Das Vestibularsyndrom beim Hund

Die Hauptursache für das Taumeln und Schwanken ist oftmals eine Störung des Gleichgewichtssystems. Das Gleichgewichtsorgan (Vestibularapparat) von Hunden liegt zwischen der Hörschnecke und dem Trommelfell im Innenohr, wo es Drehbewegungen sowie "geradlinige Beschleunigung" erfasst. Die durch dieses Organ gewonnenen Sinneswahrnehmungen werden über den Gleichgewichtsnerv zum Gehirn weitergeleitet und dort verarbeitet. Der "Vestibularapparat" dient also zur:

  • Orientierung im Raum
  • aufrechte Kopf- und Körperhaltung
  • dem Bewusstsein von Stehen, Liegen, Bewegung und Ruhe

Kommt es zu einer plötzlichen und unerwarteten Störung des Vestibularapparates spricht die Tiermedizin vom Vestibularsyndrom. Eine Krankheit, die sowohl bei älteren und jüngeren Hunden als auch bei Katzen vorkommt.

Es kann junge und alte Hunde betreffen.
Es kann junge und alte Hunde betreffen. © Foto: unsplash.com/Sheldon Kennedy (Symbolfoto)

Mögliche Ursachen für das Vestibularsyndrom

Die folgende Gründe sind mögliche Ursachen für das Vestibularsyndrom:

  • Durchblutungsstörungen
  • Hirninfarkt oder-Blutung
  • Bluthochdruck
  • Entzündungen
  • Tumore
  • angeborene Krankheiten (zum Beispiel Schilddrüsenunterfunktion)

Diese Aufstellung ist nur eine Übersicht und nicht vollständig.

Symptome für Gleichgewichtsstörungen

Beim Hund merkst Du als erstes, dass er sich plötzlich kaum noch auf den Beinen halten kann. Er stolpert, schwankt, dreht sich im Kreis (Manegenbewegung), kann teilweise überhaupt nicht gehen und fällt sogar um. Weitere Symptome für das Vestibularsyndrom sind eine andauernde Schiefhaltung des Kopfes (in Richtung der Störung) sowie ein rhythmisches Augenzucken (Nystagmus).

Darüber hinaus ist Deinem Hund aufgrund der Gleichgewichtsstörung oftmals übel, gegebenenfalls erbricht er sein Futter und frisst überhaupt nicht mehr. Das Erschreckende an dieser Krankheit ist, dass sich das Vestibularsyndrom nicht ankündigt, sondern von einer Minute auf die nächste auftreten kann.

Wie Du Deinem treuen Freund bestmöglich helfen kannst

Was Dein Vierbeiner dann vorrangig braucht, sind Schlaf und Ruhe in seiner gewohnten Umgebung. Sein Liegeplatz sollte besonders gepolstert sein, da er jetzt viel liegen wird. Seine Umgebung sollte dahingehend sicher sein, dass er sich bei Schwindelanfällen nicht verletzten kann (Möbelkanten, glatter Boden, Treppen, etc.). Kleine Kinder und tierische Mitbewohner müssen das Ruhebedürfnis Deines Vierbeiners respektieren.

Die meisten Hunde haben weiterhin Appetit, können aber nicht fressen und trinken, weil sich die Näpfe vor ihren Augen drehen. Füttere Deinen Hund in diesem Fall aus der Hand und vergiss nicht, ihm auch Wasser zuzuführen. Begleite oder trage Deinen treuen Begleiter nach draußen, damit er "sein Geschäft" erledigen kann.

In der Regel ist eine deutliche Besserung seines Zustandes nach einer oder zwei Wochen zu erwarten. Die meisten Hunde sind nach vier bis acht Wochen beschwerdefrei. Vermeide trotzdem vorerst hastige Spiele, Spaziergänge, die mit Training verbunden sind und Autofahrten.

Fazit

Es gibt für das Vestibularsyndrom keine spezielle Therapie. Spätestens wenn sich der Zustand Deines kranken Vierbeiners nicht innerhalb von ein oder zwei Wochen bessert, solltest Du einen Tierarzt oder eine Tierklinik aufsuchen.

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Denn ob Dein Vierbeiner unter dem Vestibularsyndrom leidet und was die möglichen Ursachen dafür sind oder ob es andere Gründe, wie zum Beispiel Schlaganfall, epileptischer Anfall oder Ohrenentzündungen für das Taumeln und Schwanken gibt, lässt sich nur durch eine eingehende Untersuchung durch den Tierarzt feststellen. Was es bei Krampfanfällen zu berücksichtigen gibt, liest Du hier.

Wenn Dein Vierbeiner krank ist, kann eine Krankenversicherung hilfreich sein. Erfahre hier mehr über die Hundekrankenversicherung von DeineTierwelt Protect. – In allen Lebenslagen gut geschützt!  © Deine Tierwelt

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