Xylit ist ein Zuckerersatz, der für die Gesundheit von Menschen einige Vorteile mitbringt. Für Hunde kann der weit verbreitete Stoff allerdings schon in kleinen Mengen tödlich sein. Worauf Du als Hundebesitzer achten solltest.
In den vergangenen Jahren hat die Popularität des Süßstoffes Xylit zugenommen. Wenig verwunderlich, denn als Zuckerersatz bringt die meist aus Maisfasern, Birken, Harthölzern oder anderem pflanzlichen Material gewonnene Substanz einige Vorteile mit. Xylit enthält zwei Drittel weniger Kalorien, als üblicher Haushaltszucker, ohne dabei an Süßkraft einzubüßen.
Außerdem ist die auch als Birkenzucker bekannte Substanz deutlich zahnfreundlicher. Im Mundraum verhindert Xylit Plaque, wirkt gegen Karies und fördert die Speichelproduktion. In immer mehr Produkten wird der Zuckerersatz verwendet.
Schon kleine Mengen können tödlich sein
Doch während Xylit für den menschlichen Organismus kein Fremdstoff ist und deshalb problemlos verwertet werden kann, ist er für Hunde lebensgefährlich. Selbst kleinste Mengen von bis zu 0,1 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht können bei den Vierbeinern zu einer tödlichen Unterzuckerung, Krämpfen oder Leberversagen führen. Schon zwei zuckerfreie Kaugummis können für einen mittelgroßen Hund tödlich sein.
Xylit führt bei den Fellnasen innerhalb von 10 bis 60 Minuten zu massivem Unterzucker, warnt das Gesundheitszentrum für Kleintiere Lüdinghausen. Im Gegensatz zum Menschen führt dieser Stoff beim Hund zu einem rasanten Anstieg des Hormons Insulin, was wiederum den Spiegel des echten Zuckers im Blut des Tiers senkt.
Wo steckt Xylit überall drin?
Worauf solltest Du als Hundebesitzer also achten? Es gibt Lebensmittel und Pflegeprodukte, in denen Birkenzucker in der Regel enthalten ist. Der Zuckerersatz wird auf der Verpackung nicht immer als Xylit aufgeführt, sondern teilweise auch als Eutrit, Kannit, Klinit, Xylite, Xyliton oder Newtol. Achtet also darauf, von welchen Produkten Ihr Euren Vierbeiner fernhalten solltet.
In diesen Lebensmitteln steckt der Zuckerersatz drin: Backwaren, Hefe- und Brotteig, Kuchen, Kekse, Honig, Sirup, Softdrinks, Gummibärchen, Schokolade, Fertigpudding, Speiseeis, Joghurt, zuckerfreier Kaugummi, Minzpastillen und Erdnussbutter.
Aber auch Pflegeprodukte wie Zahnpasta, Sonnencreme, Mundspülungen und Hautcremes können Xylit unter seinen verschiedenen Bezeichnungen enthalten.
Was kann ich tun, wenn mein Hund Xylit gefressen hat?
Wenn Du Symptome wie Krämpfe, Erbrechen, Zittern und schwankendes Stehen bei Deiner Fellnase erkennst, solltest Du schnell einen Tierarzt aufsuchen. Die Unterzuckerung tritt in kürzester Zeit ein und kann je nach Dosierung tödlich enden.
Bis Dein Hund behandelt werden kann, kannst Du ihm Honig auf die Maulschleimhäute schmieren – solange darin kein Xylit enthalten ist. Das hilft dabei, Zucker in den Kreislauf zu bekommen. In jedem Fall solltest Du Maßnahmen wie diese aber mit dem Tierarzt abstimmen. Die Behandlungschancen sind nach Eintreten der akuten Symptome allerdings nicht sehr gut – vor Eintreten der Symptome stehen die Chancen besser. Wenn Du also die Vermutung hast, dass Dein Vierbeiner Xylit aufgenommen hat, werde sofort aktiv. © Deine Tierwelt
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