Wenn er alleine gelassen wird, weint er so laut, dass es überall im Tierheim zu hören ist. Hund Hermann landete als Fundhund in Bergheim. Eine erste Untersuchung zeigt jede Menge gesundheitliche Probleme. Die Pfleger befürchten, dass die Fellnase wegen seiner Krankheiten ausgesetzt wurde.

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Der kleine zottelige Hermann sieht auf den ersten Blick wie ein niedlicher und zufriedener Hund aus. Seine momentane Situation dürfte ihn aber alles andere als glücklich machen. Er wurde in Kerpen, ganz in der Nähe von Bergheim, gefunden und ins Tierheim gebracht. Zunächst hofften die Pfleger, dass sich die Halter des Vierbeiners melden und ihn abholen würden. Auf den Anruf warteten sie jedoch vergeblich.

Fundhund muss in der Küche wohnen

Im Tierheim Bergheim kämpfen die Mitarbeiter zurzeit mit einer akuten Überfüllung. Wie in so vielen Tierheimen Deutschlands können sich die Pfleger nicht mehr vor abgegebenen Haustieren retten. Die Tiere abzulehnen, kommt in der Regel nicht infrage. Auch bei Hermann war für die Mitarbeiter sofort klar, dass sie der Fellnase helfen mussten. Weil im Hundebereich aber kein Platz mehr ist, darf Hermann jetzt in der Küche wohnen, berichten die Pfleger auf Instagram.

Dort besteht er aber offenbar darauf, stets in Gesellschaft zu sein. Wenn er sich alleine fühlt, weint er so laut, dass die traurigen Klänge im ganzen Tierheim ertönen. Welche Geschichte hinter dem weißen Zottel steckt und was er in seinem bisherigen Leben alles mitmachen wusste, ist leider völlig unbekannt. Seine möglichen psychischen Probleme sind aber nicht sein einziges Problem.

Hermann hat viele Baustellen

Ein Besuch bei der Tierärztin legte vor wenigen Tagen jede Menge weitere Baustellen offen. "Hermann hat super schlechte Zähne, teilweise Stumpen, die dringend eine Sanierung brauchen. Dann hat er ein Herzgeräusch, das in Kürze beim Kardiologen abgeklärt wird. Und schließlich hat er auch noch einen Hodentumor.", schreiben die Mitarbeiter. All diese Probleme müssen jetzt nach und nach angegangen werden.

Die Pfleger halten es für möglich, dass Hermann aufgrund all dieser gesundheitlichen Probleme von seinen ehemaligen Haltern alleine gelassen und ausgesetzt wurde. Schließlich kosten die anstehenden Behandlungen viel Geld. Die Tierfreunde aus Bergheim sind aber trotzdem guter Dinge und wollen alles tun, damit Hermann sich noch auf ein schönes Leben freuen kann. Inzwischen hätten bereits viele Menschen für seine Operationen gespendet.

Und noch ein weiteres Update gibt es zu dem kleinen Greis: Mittlerweile wurden seine 20 Beißerchen gezogen. "Was muss der arme Kerl für Schmerzen gehabt haben?", schreibt das Tierheim auf Instagram über seine schlechten Zähne und seinen entzündeten Kiefer.

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Auch sein Hodentumor wurde erfolgreich entfernt. Es sei wirklich unfassbar, dass sein Besitzer sich anscheinend nie um die Gesundheit seines Hundes geschert hat, heißt es im Post weiter. "Hermann ist noch ein wenig schlapp, wahrscheinlich tut es vorne und hinten weh, aber wir sind sicher, dass sich seine Lebensqualität durch den Eingriff um ein Vielfaches verbessert hat", zeigen sich die Mitarbeiter des Tierheims zuversichtlich.  © Deine Tierwelt

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