Bis zum 31. Januar hatten Halter in England und Wales Zeit, ihre XL Bullys registrieren zu lassen. Wer das versäumt hat, begeht nun offiziell eine Straftat. Experten gehen aber davon aus, dass mehr als 15.000 der Hunde nicht angemeldet wurden und jetzt illegal gehalten werden.

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Weil Hunde der bislang nicht offiziell anerkannten Rasse XL Bully in England und Wales in den vergangenen Jahren mehrfach mit aggressiven Angriffen auf Menschen auffielen, führte die Regierung ein Verbot der Tiere ein. Zum vorgestrigen 31. Januar trat der Bann in Kraft. Wer seinen Vierbeiner behalten will, musste ihn bis zu diesem Datum registrieren.

Das haben aber längst nicht alle Halter gemacht, sind sich Experten sicher. Wie viele XL Bullys tatsächlich in England und Wales leben, ist völlig unbekannt. Schätzungen zufolge sollen es rund 50.000 Exemplare sein. Zum 31. Januar waren aber nur 35.000 von ihren Haltern registriert worden, berichtet "The Guardian".

15.000 illegale XL Bullys

Trotz zahlreicher Debatten, Demonstrationen und Stimmen von Tierschützern führte die Regierung das XL-Bully-Verbot in England und Wales ein. Zuletzt starben mehrere Menschen durch die Bisse der kräftigen Hunde. Für Halter der Rasse gelten nun strenge Regeln. Die Tiere müssen ohne Ausnahme kastriert werden und in der Öffentlichkeit stets einen Maulkorb tragen und an der Leine geführt werden.

Wer seinen XL Bully jetzt offiziell registrierte, um ihn behalten zu können, erklärt sich automatisch mit diesen neuen Vorschriften einverstanden. Tausende Halter wollen sich dem neuen Gesetz aber nicht beugen und ihre Hunde weiterhin in Freiheit leben lassen. Rund 15.000 XL Bullys wurden Schätzungen zufolge deshalb nicht registriert.

Der stellvertretende Polizieichef der "National Police Chiefs‘ Council" und Leiter für gefährliche Hunde, Mark Hobrough, räumte entgegen "The Guardian" ein, dass es ein emotionales Thema sei und die Halter an ihren Tieren hängen. Die Besitzer würden ihren Vierbeinern gefährliches Verhalten nicht zutrauen, so der Polizist. "Aber diese Art von Hund in den falschen Händen ist sehr gefährlich und wir haben leider in der Tat eine Verbindung zwischen diesen Hunde bei unerwünschten Haltern Festgestellen können”, Hobrough weiter.

Polizei darf Hunde beschlagnahmen

Diese Fellnasen sind ab jetzt illegal in England und Wales und ihre Halter verstoßen gegen geltendes Gesetz. Die Polizei ist ab sofort bemächtigt, die nicht angemeldeten XL Bullys zu beschlagnahmen und in Tierheime zu bringen. Bei tausenden von Hunden stellt das aber nicht nur die Ordnungshüter vor personelle Probleme, sondern auch die Tierheim-Mitarbeiter. Es fehlt an Platz und Personal für so viele Tiere.

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Trotzdem fordert die Regierung die Bevölkerung dazu auf, XL Bullys zu melden, die möglicherweise illegal gehalten werden. In der Zwischenzeit hatten verzweifelte Halter ihre verbotenen Hunde bereits über die Grenze nach Schottland gebracht, um sie dort legal halten zu können. Die schottische Regierung kündigte deshalb an, zeitnah ebenfalls ein XL-Bully-Verbot einführen zu wollen.  © Deine Tierwelt

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