• Immer mehr Menschen in Deutschland studieren auch ohne Abitur.
  • Im Jahr 2021 hat die Zahl einen neuen Höchststand erreicht.
  • Zwischen den Bundesländern gibt es dabei große Unterschiede.

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Die Zahl der Studierenden ohne Abitur hat in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht. Mit rund 70.000 Menschen nutzten im Jahr 2021 so viele wie noch nie den sogenannten dritten Bildungsweg, um über ihre berufliche Qualifikation einen Studienplatz zu erhalten, wie das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) am Dienstag in Gütersloh mitteilte.

Die 70.000 Studierenden ohne Abitur machten 2021 einen Anteil von 2,4 Prozent an der gesamten Studierendenschaft aus. Insgesamt stieg ihre Zahl im Vergleich zum Jahr 2011 um rund die Hälfte. Damals hatten nur 32.200 Menschen ohne Abitur studiert.

Die Zahl der Erstsemester ohne Abitur lag 2021 bei 16.000. Die Zahl der Hochschulabsolventen, die über den beruflichen Weg ins Studium gelangten, betrug 9500 und erreichte damit ebenfalls einen neuen Höchstwert. Dabei war ein Drittel der Studierenden ohne Abitur älter als 30 Jahre.

Studieren ohne Abi: Teilweise gibt es große Unterschiede zwischen den Bundesländern

Dabei stellte das CHE teilweise große Unterschiede zwischen den Bundesländern fest. Demnach begannen in Thüringen mit einem Erstsemesteranteil von 13,5 Prozent die meisten Studierenden ohne Abitur ihr Studium. Dahinter folgten Hamburg mit 5,1 Prozent und Bremen mit 4,9 Prozent.

Hauptverantwortlich für den hohen Wert in Thüringen sei die IU Internationale Hochschule in Erfurt. Rund ein Viertel aller Erstsemester ohne Abitur seien in Deutschland dort eingeschrieben.

Etwa neun von zehn der beruflich qualifizierten Studierenden absolvieren laut CHE ein Bachelorstudium. Im Masterstudium ist diese Gruppe nach wie vor eher selten zu finden. Mehr als die Hälfte der Erstsemester entschied sich für ein Studium aus dem Bereich Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. In zulassungsbeschränkten Fächern wie etwa Medizin hatte 2021 jeder hundertste Studienanfänger kein Abiturzeugnis.  © AFP

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