Wo lag der mittlere Jahresverdienst in Deutschland im letzten Jahr und wie viel kassieren Spitzenverdiener? Zahlen des Statistischen Bundesamtes geben Aufschluss.

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Die Verdienstunterschiede in Deutschland bleiben immens: Während die oberen zehn Prozent der Vollzeitbeschäftigten mindestens 97.680 Euro brutto im Jahr verdienen, müssen die unteren zehn Prozent mit maximal 32.526 Euro auskommen.

Der mittlere Jahresverdienst in Deutschland liegt laut neuer Erhebung des Statistischen Bundesamtes bei 52.159 Euro brutto inklusive Sonderzahlungen. Diese als Median bezeichnete Zahl markiert die Mitte der Verdienstskala: Die eine Hälfte der Vollzeitbeschäftigten erhält mehr oder genau diesen Betrag, die andere weniger.

Gehälter in Deutschland: Durchschnitt und Median klaffen auseinander

Aufschlussreich ist auch der Vergleich zwischen dem arithmetischen Mittel – also dem klassischen Durchschnittswert – und dem Median. Der durchschnittliche Bruttojahresverdienst aller Vollzeitbeschäftigten lag 2024 bei 62.235 Euro und damit rund 10.000 Euro höher als der Medianwert.

Diese Differenz verdeutlicht den verzerrenden Effekt besonders hoher Gehälter auf den Durchschnittswert. Das obere Prozent der Einkommenspyramide etwa verdient mit mindestens 213.286 Euro brutto mehr als viermal so viel wie der Medianwert.

Für eine realistische Einschätzung der Verdienstsituation sollten deshalb stets beide Werte – Durchschnitt und Median – betrachtet werden, da erst die Kombination beider Kennzahlen ein vollständiges Bild der tatsächlichen Einkommensverhältnisse vermittelt.

Gehaltsstatistik ermöglicht Einordnung

Die detaillierte Aufschlüsselung der Gehaltsstatistik erlaubt jedem Beschäftigten eine präzise Einordnung des eigenen Verdienstes im nationalen Vergleich. Wer beispielsweise 42.700 Euro brutto verdient, liegt genau bei der 30-Prozent-Marke – das bedeutet, 30 Prozent der Vollzeitbeschäftigten verdienen weniger oder genau so viel. Mit einem Jahresgehalt von 66.000 Euro gehört man bereits zu den oberen 30 Prozent der Verdienstskala.

Besonders deutlich wird die Spreizung auch zwischen den mittleren und oberen Einkommen. Die 80-Prozent-Grenze liegt bei 77.105 Euro – wer mehr verdient, gehört also zu den oberen 20 Prozent. Die 90-Prozent-Grenze folgt bei 97.680 Euro jährlich. Erst danach steigen die Verdienste besonders steil an bis zum genannten Spitzenwert von 213.286 Euro an der 99-Prozent-Schwelle.

Methodische Grundlagen

Die Daten des Statistischen Bundesamtes basieren auf der Verdiensterhebung 2024 und beziehen sich auf das gesamte vergangene Jahr. In die Analyse flossen nur Vollzeitbeschäftigte ein, die mindestens sieben Monate im Berichtsjahr beschäftigt waren. Verdienste aus Teiljahren wurden auf zwölf Monate hochgerechnet. Die Statistiker berücksichtigten auch steuerpflichtige Sonderzahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld. (jom)

Verwendete Quellen

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