Nach der lebensverändernden Entscheidung für ein Kind folgt schon kurz darauf der nächste folgenschwere Entschluss: Welchen Namen soll der Nachwuchs bekommen?

Mehr zum Thema Familie

Eine Entscheidung, die gut durchdacht sein will: Schließlich müssen Töchterchen und Sohnemann ein Leben lang mit diesem Vornamen zurechtkommen. Ob es generell eher ein konservativer, ein ausgefallener oder ein beliebter Name sein soll, ist dabei schon die erste Frage.

Die Evergreens unter den beliebten Kindernamen

Bei den beliebtesten Mädchennamen hat sich in den vergangenen zehn Jahren meistens nur die Reihenfolge auf der Beliebtheitsskala geändert. Absoluter Dauerbrenner ist Mia. Ihre Erfolgsgeschichte begann um 1990 und hält noch immer an. Als Kurzform von Maria verwundert die Beliebtheit gar nicht so sehr – obwohl die Häufigkeit von Maria innerhalb Deutschlands stark schwankt. Wahrscheinlich aufgrund der eher religiösen Assoziation wird der Name in Süddeutschland häufig vergeben, in Norddeutschland wird dagegen eher Marie bevorzugt.

In den letzten zehn Jahren waren auch Emma und Hanna sowie Klassiker wie Anna, Sofia und Lena sehr beliebte Babynamen – wenngleich diese fast nie auf den ersten drei Plätzen zu finden waren. Auffällig ist bei den beliebtesten Mädchennamen eine generelle Präferenz von Namen, die auf "a" enden.

Emilia und Mila – die neuen Spitzenreiter unter den beliebtesten Vornamen für Mädchen?

Ein zukünftiger Spitzenreiter könnte Emilia werden – dieser Name wurde immer beliebter in den vergangenen Jahren, ist aber noch nicht lange unter den ersten zehn Plätzen zu finden. Ganz frisch dabei ist Mila. Ziemlich unangekündigt ist dieser Name weit vorne auf der Beliebtheitsskala eingestiegen. Das plötzliche Auftauchen unter den beliebtesten Mädchennamen könnte mit dem zunehmenden Erfolg und Bekanntheitsgrad der Schauspielerin Mila Kunis zusammen hängen.

Sollten Sie einen klassischeren Namen bevorzugen, aber nicht wollen, dass sich immer der halbe Spielplatz umdreht, wenn Sie Ihr Kind rufen, könnten Namen wie Charlotte, Viktoria oder Johanna geeignet sein. Diese eher älteren Namen sind kompatibel mit den meisten deutschen Nachnamen, die Lehrer werden nicht an der Schreibweise verzweifeln und mit Kurzformen wie Lotte, Vicki oder Hanna sind sie auch für kleine Kinder nicht zu streng oder "altbacken".

Ben und Leon – die Erfolgsgeschichte hält an

Auch bei den beliebten Vornamen für Jungen gibt es kaum Überraschungen. Die aktuelle Nummer eins – Ben – ist erst seit etwas über fünf Jahren in den Top Ten. Seitdem ist er jedoch konstant ganz vorne mit dabei. In einer bereits länger anhaltenden Erfolgsphase steckt auch Leon. In Deutschland ist er seit etwa 1985 gängig, seitdem stieg seine Beliebtheit rasant an. Mehrere Jahre lang war er der unangefochten beliebteste männliche Vorname und wird noch immer häufig für den Nachwuchs gewählt. Anders als bei seinem weiblichen Pendant Leonie: Dieser Name war zwar auch über mehrere Jahre sehr beliebt und mehrmals auf Platz eins zu finden, jedoch ist in den vergangenen Jahren ein Abwärtstrend zu verzeichnen.

Absolute Klassiker sind Paul, Lukas, Maximilian und Felix. Beeindruckend ist auch die Erfolgsgeschichte des Namens Paul. Seit über 100 Jahren war er – mit kleinen Tiefen in den 1950er- und 1960er-Jahren ein beliebter Name. Umso erstaunlicher ist, dass die weibliche Form Paula nicht annähernd mithalten kann. In der Mitte des 20. Jahrhunderts war der Name über knapp 40 Jahre so gut wie gar nicht anzutreffen. So langsam gibt es wieder mehr kleine Paulas, von den ersten zehn Plätzen ist der Name aber noch weit entfernt.

Ein Geheimtipp unter den beliebtesten Vornamen für Jungen könnte Noah sein. Er wurde in den vergangenen Jahren immer häufiger vergeben. Die zukünftigen Dauerbrenner könnten auch wieder eher ältere Namen werden: Moritz und Henry zum Beispiel sind auf der Skala nach oben geklettert.

Ehemals beliebte Namen – jetzt fast gänzlich verschwunden

Nachdem sie teilweise für mehrere Jahrzehnte in den Hitlisten der beliebtesten Vornamen in Deutschland nicht fehlen durften, sind manche Namen richtiggehend aus der Mode gekommen. So hatte Petra ein absolutes Hoch zwischen 1950 und 1970 – heutzutage wird kaum noch ein neugeborenes Baby so genannt. Gleiches gilt für Andrea oder Heike. Ein ähnliches Schicksal ereilte bei den männlichen Vornamen Hans, Torsten, Bernd und Jens – allesamt ehemals sehr beliebte Kindernamen, die heute jedoch fast ausgestorben zu sein scheinen.

Darf es etwas Ausgefallenes sein?

Wer einen möglichst einzigartigen Vornamen für sein Kind möchte, muss schon ordentlich kreativ werden. Extrem ausgefallene Namen wie sie von US-amerikanischen Promis mit Vorliebe vergeben werden, findet man in Deutschland jedoch eher selten. Auch deswegen, weil es bestimmte Regeln gibt: So muss der Name auch eindeutig als solcher zu erkennen sein und auch beim Geschlecht darf es nicht zu Verwirrungen kommen. Wenigstens ein eindeutiger Zweitname muss vorhanden sein. Bei sehr ausgefallenen Kreationen sollten Sie sich also vielleicht vor der Geburt informieren, ob der Name auch genehmigt werden würde, und sich auch fragen, ob Sie selbst gern ein Leben lang mit diesem Namen durch die Welt gehen würden.  © 1&1 Mail & Media

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.