"Räumt endlich auf!" Es ist ein ewiger Kampf zwischen Eltern und Kindern. Ordnungsberaterin und Netflix-Star Marie Kondo kennt das und hat Tipps, wie man die Kleinen von Anfang an dazu erzieht.
Sie ist wohl die berühmteste Aufräumerin der Welt. Mit Büchern, Shows und Social-Media-Kanälen hat Marie Kondo Millionen Menschen beigebracht, wie man mit Freude mehr Ordnung hält. Jüngst gab sie aber zu, dass es bei ihr zu Hause auch mal chaotisch aussehen kann. Warum? Sie hat mittlerweile drei Kinder.
Aufräumen als Stressfalle - das weiß sie allerdings nach wie vor zu vermeiden. Die Japanerin nennt die Ursache dafür: "Ich beobachte oft, dass Menschen die gleiche Art von Gegenständen an mehreren Orten aufbewahren. Wenn man jeden Ort einzeln aufräumt, wiederholt man die Arbeit und erhält nie den Überblick über alle Dinge, die man besitzt, erklärt sie. Das Ergebnis sei, dass man in einem endlosen Kreislauf des Aufräumens gefangen sei. Und das wiederum könne zu Stress führen.
- Marie Kondos Regel: "Das Aufräumen nach Kategorien - Kleidung, Bücher, Papiere, Kleinkram und dann emotionale Dinge - kann helfen, Freude zu empfinden, ruhig zu bleiben und sich auf einen erfolgreichen Aufräum-Weg zu begeben, anstatt sich überfordert zu fühlen."
Marie Kondos Aufräumtipps für Eltern
Auch ihren drei Kindern gibt die Aufräumberaterin von Anfang an mit, dass spielen und danach für Ordnung zu sorgen zusammengehört. Das sind Marie Kondos Tipps für Eltern mit kleinen Kindern:
- 1. Erklären: "Erklären Sie Ihren Kindern während des Aufräumens, was Sie tun, damit sie von Ihnen lernen können".
- 2. Spielen und Aufräumen gehört zusammen: "Zeigen Sie den Kindern, dass Aufräumen und Spielen zusammengehören. Sobald sie laufen können, ermutigen Sie sie, ihre Sachen nach dem Spielen wegzuräumen."
- 3. Fester Platz fürs aufgeräumtes Spielzeug: "Bringen Sie ihnen bei, dass alles ein Zuhause hat. Legen Sie einen festen Platz fest, an dem jedes Spielzeug aufbewahrt wird, und sorgen Sie dafür, dass Ihre Kinder wissen, wohin ihr Spielzeug gehört."
- 4. Nur etwas kaufen, wenn es dafür Platz gibt: "Feste Aufbewahrungsorte helfen dabei, den Überblick zu bewahren, wie viel Stauraum man eigentlich im Zimmer oder im ganzen Haus zur Verfügung hat. Das gilt für Spielzeug und Gebrauchsgüter wie Feuchttücher und Windeln gleichermaßen. Wenn Sie erkennen, dass dieser Platz begrenzt ist, verhindern Sie, dass Ihre Wohnung von weiteren Sachen überflutet wird".
Kinder sollen es lernen: Aufräumen ist Teil des Lebens
Auch räumt Kondo sehr bewusst vor ihren Kindern auf: "Damit sie es als tägliche Aufgabe oder als etwas sehen, das Freude macht - und nicht als lästige Pflicht." Waschen und Falten seien dabei ein guter Anfang: "Manchmal ertappe ich meine Töchter dabei, wie sie die Wäsche zusammenlegen oder den Esstisch abdecken", erzählt sie.
Sie habe ihren Kindern von klein auf beigebracht, dass sie die Dinge behalten sollen, die ihnen Freude bereiten. Kinder könnten schon mit drei Jahren entscheiden, was ihnen Freude macht: "Und der wichtigste Grundsatz ist, dass jeder Mensch für sich selbst Entscheidungen treffen sollte.
Wichtig am Abend: Entspannung
Zum Tagesablauf gehören im Kondo-Haus Lüften gleich am Morgen, Duftstäbchen und ätherische Öle. "Wann immer es möglich ist, warte ich mit dem Essen, bis ich Hunger verspüre. Ich erledige etwas Hausarbeit oder beende eine Job-Aufgabe, damit mein Darm zu arbeiten beginnt", erzählt sie weiter.
Mit Kindern sei es wichtig, eine ideale Zubettgeh-Routine für sich zu finden, die zum eigenen Lebensstil passe. Bei Kondo sieht sie so aus: "Nach dem Familienessen bringe ich die Kinder mit einer Gute-Nacht-Geschichte ins Bett. Und wenn alle schlafen, bin ich an der Reihe, mich zu entspannen."
Dazu gehört aber auch, die letzten Aufgaben des Tages abzuschließen und sich auf den nächsten vorzubereiten: "Ich räume die Küche auf, bereite das Essen für den nächsten Tag vor, checke meine E-Mails und schreibe meine Termine für den kommenden Tag auf", schildert sie, "dann mache ich mir eine Tasse Tee und lasse den Tag Revue passieren, indem ich in meinem Notizbuch notiere, wofür ich dankbar bin oder was ich gerne anders machen oder verbessern würde."
Bei der Entspannung helfen ihr wieder ätherischee Öle, Hautpflegeprodukte und ein paar Dehnübungen - "wenn ich mich danach fühle", wie sie sagt. "Mein oberstes Ziel ist es, mich jeden Abend zu entspannen, damit ich gut schlafen kann." (dpa/af)

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