Mehr Kinder in einkommensschwachen Familien erhalten den Kinderzuschlag. Die Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit (BA) habe die staatliche Leistung im Juli 2023 für rund 965 000 Kinder in Deutschland ausgezahlt, berichtete die "Rheinische Post" aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion. Im Januar habe die Zahl dagegen noch bei 765 000 Kindern gelegen. Der höchste Stand sei im Juni mit 975 000 Minderjährigen erreicht worden. Mehr als ein Fünftel von ihnen hätten im Juni mit einem alleinerziehenden Elternteil gelebt.

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Aus der Antwort geht zudem hervor, dass im April 2023 insgesamt 1,96 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in Bedarfsgemeinschaften lebten, die das Bürgergeld beziehen. Im Dezember 2021 seien es dagegen erst 1,76 Millionen gewesen.

"Die Kinderarmut bleibt in Deutschland auf konstant hohem Niveau – das zeigen die aktuellen Zahlen zu Familien im Bürgergeld und dem Kinderzuschlag", sagte Linken-Politikerin Heidi Reichinnek. "Die aktuell im Raum stehenden Zahlen zur Kindergrundsicherung reichen nicht einmal für eine Kindergrundsicherung light."

Mit der Kindergrundsicherung sollen Leistungen für Familien zusammengefasst und zugleich erhöht werden. Die Pläne dazu von Familienministerin Lisa Paus (Grüne) werden momentan weiter regierungsintern beraten. Die FDP sieht Leistungserhöhungen kritisch und hatte unter anderem auf das bereits erhöhte Kindergeld verwiesen.  © dpa

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