- Wer ein Baby hat, kennt das Problem: Gefühlt überall sind Flecken von Milch, Brei, Kotze und Kot.
- Doch wie bekommt man diese hartnäckigen Flecken wieder weg?
- Wir verraten Ihnen die besten Haushaltstipps für schmutzige Babywäsche.
Klingt unappetitlich, gehört für Eltern aber zum Alltag - also: Reden wir mal über Babykotze. Und über Breireste. Über Grasflecken und Schmierereien mit Filzstiften. Und, ganz fies: über Flüssigkleber auf Kinderkleidung. Wie bekommt man all das nur wieder aus den Klamotten herausgewaschen? Wäre es nicht wunderbar, es gäbe Hausmittel, die beim Putzen helfen würden?
Das Problem mit Brei- und Kotflecken
Manche Flecken sind dezent beige, meistens sind Babybreie aber gelb bis orange oder gar grün. Und diese Flecken sind hartnäckig. "Wenn die Farbe zum Beispiel von Karotten stammt, dann hilft es, die Textilien bei der laut Textilpflegeetikett höchst zulässigen Temperatur mit festem Universal- oder Vollwaschmittel zu waschen", sagt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel. Er rät zu mindestens 40 Grad und besser 60 Grad Waschtemperatur.
Wichtig ist, ein Waschmittel in Pulver-, Granulat- oder Tablettenform zu verwenden. Diese Varianten enthalten in der Regel Bleichmittel, die für eine höhere Waschwirkung sorgen als flüssige Produkte. "Wenn nach dem Waschen noch Schatten von Flecken zurückbleiben, dann hilft die Bleiche im Sonnenlicht, um Reste des Farbstoffs (Beta-Carotin) zu zerstören", sagt Glassl. Diese Tipps gibt er übrigens auch für Flecken aus Babykot, die durch ausgelaufene Windeln entstehen.
Das Problem mit dem Milchschleim
Viele Babys stoßen auf und spucken dabei Milchschleim aus, denn der Muskel zwischen Magen und Speiseröhre ist bei ihnen häufig noch zu schwach entwickelt, um den Mageninhalt zu halten. Gerade diese Milch setzt sich besonders hartnäckig in der Kleidung ab.
Zwar ist Milch an sich recht leicht herauszuwaschen. Doch wenn sie den Umweg über das Baby genommen hat und daher schon leicht fermentiert sein kann, ist das anders - vor allem in Wollpullovern und anderen Kleidungsstücken mit Struktur, in die der Schleim richtig gut eindringen kann. Er haftet dort so hartnäckig, dass das schonende Woll-Waschprogramm ihn oft nicht restlos entfernen kann.
Flecken am besten vorher einweichen
Glassl rät daher, den möglichst noch feuchten Fleck schnell von Hand vorzubehandeln. Also: flüssiges Wollwaschmittel oder zur Not Haarshampoo draufgeben und gut mit Wasser ausspülen - sofern man zufällig gerade in einer Umgebung mit Bad ist und auswaschen kann.
Ansonsten empfiehlt der Waschexperte, den Pulli vor dem Waschen erst in lauwarmem Wasser zusammen mit etwas Shampoo für etwa 30 Minuten einzuweichen. Danach die betroffenen Stellen nur leicht abtupfen - und nicht reiben oder scheuern, sonst kann die Wolle verfilzen.
Nun noch etwas flüssiges Wollwaschmittel auf den Fleck geben und das Stück in die Waschmaschine im Wollprogramm reinigen. Auch in die Einspülkammer kommt noch Wollwaschmittel. Falls das Wollprogramm für das Wäscheteil nicht zugelassen ist: im Handwaschbecken spülen.
Das Problem mit der Banane
Bananenreste bleiben auf der Kleidung schon mal als braune Flecken auch nach dem Waschen zurück. Und sie sind besonders heimtückisch, denn: "Flecken von Banane sind zunächst kaum zu sehen, werden aber sehr hartnäckig, wenn sie antrocknen", sagt Glassl. "Insbesondere von Stückchen, die schon im Mund waren."
Daher sollten solche Flecken möglichst sofort entfernt werden, und zwar mit Wasser und zum Beispiel Flüssigwaschmittel, notfalls mit Haarshampoo. Bei unempfindlichem Material wie Baumwolle und Chemiefasern geht das auch mit Handgeschirrspülmittel oder Seife.
Das Problem Farben und Klebstoffen
Selbst Erwachsene schaffen das oft nicht: mit Filzstiften malen, ohne Flecken auf Haut und auch Kleidung zu hinterlassen. "Bei wasserlöslichen Farben hilft oft das Waschen mit festem Universal- oder Vollwaschmittel - auch wieder in Pulver-, Granulat- oder Tablettenform -, bei der laut Textilpflegeetikett höchst zulässigen Temperatur. Mindestens bei 40 Grad, besser bei 60 Grad", sagt Glassl.
Gegen nicht wasserlöslichen Farben gibt es Spezialfleckentferner. Bei ihnen muss die Gebrauchsanleitung beachtet werden. Bei Chemiefasern prüft man vorher, ob der Fleckentferner verwendet werden darf.
Flüssigkleber sind sowas wie die Steigerungsform von Flecken: Sie bleiben als bröckelige Stücke am Stoff haften. Ratschläge wie das Einfrieren der Textilien und dann Abbröckeln des gefrorenen Klebers können erfahrungsgemäß je nach Gewebe helfen, aber eben nicht immer. Glassl rät bei dafür zugelassenen Fasern zum Spezialfleckentferner.
Das Problem mit den Grasflecken
Ihr Kind will Fußballprofi werden und kommt täglich mit grasgrün befleckten Hosen und Shirts vom Platz? Dafür gibt es eine gute Lösung: Waschen mit festem Universal- oder Vollwaschmittel als Pulver, Granulat oder Tabletten bei der laut Pflegeetikett höchst zulässigen Temperatur, mindestens bei 40 Grad.
Handseife hilft hier auch, zumindest wenn der Fleck frisch ist: Grasflecken sind damit laut einem Test der Stiftung Warentest so nach der Wäsche fast völlig verschwunden (Zeitschrift "test", 7/2021). Der perfekte Fleckenentferner!
Das Problem mit dem Sand
Das mag erstmal nicht nach einem Problem klingen, aber viele Eltern mit Kindern im Sandkastenalter werden da widersprechen - denn Sand geht selbst in der Waschmaschine nie so ganz weg. Vor allem dann nicht, wenn etwas Wasser auf den Sandhaufen getroffen ist und Körner fest in die Strukturen der Kleidung reingemanscht wurden.
Glassl rät nach dem Ausschütteln der Textilien daher zu einem Waschprogramm mit hohem Wasserstand. Das ist etwa bei pflegeleichter oder feiner Wäsche der Fall. "Gegebenenfalls mit Vorwäsche und mit Extra-Spülgang waschen, damit die Textilien in Wasser schwimmen und nicht nur leicht befeuchtet werden", sagt er. "Dann kann der Sand herausgewaschen und abgepumpt werden." © dpa
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