Chicorée ist ein knackiges Wintergemüse, das sich in Salaten ebenso gut macht wie in Pfannen- oder Ofengerichten. Hier erfährst du, wann saisonaler Chicorée in Deutschland erhältlich ist und wie du ihn zubereitest.
Die Chicorée-Saison in Deutschland erstreckt sich über viele Monate. Chicorée gehört zu den Salatpflanzen und ist eine Kulturform der Zichorie. Genau genommen handelt es sich um die Sprossen der Zichorienwurzel: Diese werden nach der Ernte kühl und dunkel eingelagert, damit sich die Chicorée-Knospen bilden können. Weil sie entsprechend lichtempfindlich sind, werden sie für den Verkauf in der Regel in Karton verpackt. Die Zichorienwurzel selbst ist nicht genießbar.
Der Chicorée ist also etwas aufwendiger im Anbau. Dieser Aufwand lohnt sich aber, denn er ist gesund und lässt sich vielseitig zubereiten.
Wann hat Chicorée Saison?
Die Chicorée Saison dauert in Deutschland von Herbst bis in den Frühsommer an. Das liegt an der Lagerfähigkeit der Wurzeln:
- Die Zichorienwurzeln, aus denen die Chicoree-Knospen sprießen, werden in Deutschland im September geerntet. Anschließend werden sie kühl und lichtgeschützt bei einer Temperatur von nur etwa einem Grad Celsius eingelagert. Damit sich die Knospen bilden können, muss die Temperatur auf etwa 15 Grad Celsius erhöht werden. Nach etwa drei bis vier Wochen sind die Chicoréeknospen dann erntebereit.
- Der Prozess der Knospenentwicklung kann entweder schon acht Tage nach der Ernte eingeleitet werden oder erst später – die Wurzeln lassen sich bei Bedarf bis zu acht Monate lagern. Chicorée ist deshalb nicht nur unmittelbar nach der Ernte im Oktober erhältlich, sondern die deutsche Chicorée-Saison dauert von Oktober bis Juni, so das Bundeszentrum für Ernährung (BzfE). Während dieser Zeit bekommst du das Wintergemüse also aus regionalem Anbau.
Außerhalb der Saison gibt es Chicorée zwar auch oft im Supermarkt zu kaufen, es handelt sich dann aber meist um Importware, etwa aus den Niederlanden oder aus Belgien. Weil importierter Chicorée weitere Wege zurücklegt als inländischer, entstehen dabei mehr klimaschädliche Treibhausgase. Empfehlenswerter ist es deshalb, Chicorée nur während der Saison und aus heimischem Anbau zu kaufen.
Außerdem solltest du Bio-Ware bevorzugen, um Rückstände chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel zu vermeiden. Verlässliche Orientierung bieten insbesondere die Bio-Siegel von Demeter, Bioland und Naturland.
Die Saisonzeiten vieler anderer Obst- und Gemüsesorten kannst du in unserem Utopia-Saisonkalender nachschlagen:
Saisonkalender: Wann wächst welches Obst und Gemüse?
Chicorée-Saison: So gesund ist das Gemüse
Während der Chicorée-Saison lohnt es sich, das bittere Salatgemüse in den Speiseplan zu integrieren. Chicorée ist nämlich sehr gesund: Hauptsächlich liefert das Gemüse Vitamin A, welches wichtig für Haut, Augen und Zellwachstum ist. Neben Vitamin A sind auch weitere Vitamine enthalten, unter anderem Vitamin C, E und zahlreiche B-Vitamine.
Zusätzlich enthält Chicorée Mineralstoffe, wie:
Außerdem schätzen ihn viele geschmacklich für seine knackige Frische und seine leicht bittere Note, welche auf die enthaltenen gesunden Bitterstoffe zurückzuführen ist.
Chicorée lagern und zubereiten
Während der Chicorée-Saison ist das Salatgemüse besonders frisch und knackig. Chicorée verändert unter Lichteinwirkung jedoch schnell seine Farbe und bildet vermehrtBitterstoffe, sodass er schließlich nicht mehr genießbar ist. Es ist deshalb am besten, ihn möglichst bald nach dem Kauf zu verarbeiten. Wenn du ihn noch lagern möchtest, ist das Gemüsefach im Kühlschrank der geeignetste Ort dafür, denn Chicorée erfordert kühle und dunkle Lagerbedingungen.
Laut Empfehlung des Bundeszentrums für Ernährung solltest du Chicorée aber nicht länger als vier bis fünf Tage im Kühlschrank aufbewahren. Kaufe ihn deshalb am besten nicht zu weit im Voraus ein, sondern erst kurz bevor du ihn verwenden möchtest. Verlängern kannst du seine Haltbarkeit, indem du ihn in ein feuchtes Küchentuch einschlägst. So bleibt er knackig.
Mehr dazu hier: Gemüse richtig lagern: 6 Tipps
Kühlschrank richtig einräumen: was gehört wohin?
Um Chicorée für den Verzehr vorzubereiten, musst du ihn zunächst putzen. Spüle ihn unter fließendem Wasser ab, entferne die äußeren Blätter, falls sie beschädigt sind, und schneide den bitteren Strunk keilförmig heraus. Anschließend kannst du ihn für eine Vielzahl verschiedener Rezepte verwenden. Genaueres dazu erfährst du auch in diesem Ratgeber: Chicorée zubereiten: Braten, kochen oder roh.
Rezeptideen für die Chicorée-Saison
Chicorée ist eine Salatpflanze – du kannst die knackigen Blätter also als Rohkost in verschiedenen Salaten verarbeiten. Sie bereichern mit ihrer bitteren Note gemischte Salate oder Rohkostteller, können geschmacklich aber auch die Hauptrolle spielen. Probiere zum Beispiel dieses winterliche Rezept aus: Chicorée-Salat: Rezept für den fruchtigen Wintersalat.
Chicorée lässt sich auch warm zubereiten (und verliert dadurch etwas an Bitterkeit). Du kannst ihn in der Pfanne anbraten und ihn entweder als Beilage zu deftigen Wintergerichten servieren oder ihn beispielsweise einer Reis- oder Gemüsepfanne hinzufügen und so zum Hauptgericht aufwerten. Eine Anleitung dafür findest du hier: Gebratener Chicorée: Einfach und lecker in der Pfanne zubereiten.
Auch aus dem Ofen schmeckt das Wintergemüse lecker und aromatisch. Du kannst Chicorée überbacken oder dich in den kalten Monaten mit einem vegetarischen Chicorée-Auflauf aufwärmen.
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