Digital Wellbeing ist ein Tool von Google, mit dem du die Nutzung deines Smartphones im Blick behältst und die Zeit am Smartphone reduzieren kannst. Auch von anderen Anbietern gibt es solche Hilfsmittel.
Viele Menschen greifen etliche Male am Tag zu ihrem Smartphone. Anrufe, Messenger-Nachrichten, Apps und Ähnliches fordern immer mehr Zeit und Aufmerksamkeit. Laut einer Umfrage verbringen Jugendliche täglich bis zu 4,5 Stunden vor ihren Handy-Bildschirmen, bei Erwachsenen beläuft sich die Nutzung des Smartphones auf knapp 2,5 Stunden.
Das Problem "Smartphone-Sucht" wird dabei immer größer – jede:r zehnte Jugendliche in Europa hat bereits ein problematisches Verhältnis zum Smartphone. Von einer gravierenden Störung oder Verhaltenssucht in Bezug auf die Handynutzung ist in Deutschland noch ein relativ kleiner Anteil der Bevölkerung (ca. ein bis zwei Prozent) betroffen.
Mittlerweile reagieren Anbieter der Smartphone-Betriebssysteme und stellen Software für "Digital Wellbeing" zur Verfügung, die es ermöglicht, die Handynutzung im Blick zu behalten und wenn nötig zu regulieren.
Digitales Wohlfühlen mit Android
"Digital Wellbeing" ist die Android-Lösung für den kontrollierten Umgang mit Zeit am Smartphone. Die gleichnamige App ermittelt, wie viel Zeit du am Smartphone verbringst, wie oft du welche App verwendest und wie viele Benachrichtigungen du bekommst.
Auf Basis dieser Daten kannst du einschränken, wie lange du welche App am Tag höchstens nutzen möchtest. Außerdem kann die Digital-Wellbeing-App unter anderem zu bestimmten Uhrzeiten den Bildschirm auf grau statt farbig setzen und dich daran erinnern, das Smartphone nachts auszuschalten.
Klingelt der Wecker, wenn das Handy aus ist?
Bildschirmzeit von Apple
"Bildschirmzeit" ist die Digital-Wellbeing-App für bewussteren Umgang mit dem Smartphone im IOS-Betriebssystem. Du findest die App ab IOS 12 bei den Einstellungen. In Bildschirmzeit erhältst du eine zeitliche Analyse deiner Smartphone-Nutzung.
Auf Basis dieser Informationen entscheidest du, welche Apps ein zeitliches Limit bekommen. Stelle ein, welche App dir nach einer bestimmten Nutzungsdauer über den Tag hinweg eine Nachricht senden soll, wenn du dein selbst festgelegtes Limit überschreitest. Alternativ kannst du die Nutzung auch nach Überschreitung der festgelegten Zeit für den restlichen Tag von der Bildschirmzeit-App blockieren lassen.
Elternaufsicht von Meta
Einige Apps und Anwendungen bieten selbst Möglichkeiten, um ihre Nutzung einzuschränken. Bei Instagram gibt es in den Einstellungen die Option der Elternaufsicht, mit der du überprüfen kannst, wie viel Zeit dein Kind auf Instagram verbringt. Dort kannst du auch ein Zeitlimit sowie Pausen für die Nutzung einrichten. Zudem hat Instagram das Tool "Nighttime Nudge" eingeführt: Kinder und Jugendliche erhalten auf der Plattform eine Erinnerung, das Handy wegzulegen und schlafen zu gehen, wenn sie zu bestimmten Zeiten länger als zehn Minuten Reels schauen oder Nachrichten checken.
Schlafenszeit für Kinder: das sollten Eltern wissen
Zeitlimits und Pausen kannst du dir natürlich auch für deinen eigenen Account setzen, um dein Digital Wellbeing zu verbessern und im Auge zu behalten.
Meta, der Mutterkonzern hinter Instagram und Facebook, bietet diese Elternaufsicht auch für andere Meta-Produkte an, zum Beispiel für das Virtual-Reality-Headset Meta Quest. Dadurch kannst du bestimmen, wie lange dein Kind die Headsets nutzen darf.
Tipps für Digital Wellbeing
Auch über die angebotenen Apps zur Regulierung der Bildschirmzeit hinaus kannst du durch einige Maßnahmen dein digitales Wohlbefinden verbessern:
- Digital Detox: Ganz ohne eine App regulierst du deine Smartphone-Nutzung, indem du zu bestimmten Zeiten das Smartphone oder andere Geräte bewusst ausschaltest oder zu Hause lässt.
- Statt Smartphone: Neben vielen sinnvollen Anwendungen ist der Blick auf das Smartphone in einigen Fällen ein Weg, der Langeweile zu entgehen. Mache stattdessen einen Spaziergang, triff Freund:innen oder treibe Sport. Weitere Tipps gegen Langeweile findest du in einem anderen Utopia-Artikel.
- Du musst nicht ständig erreichbar sein: Stelle ein, dass nur Anrufe und Nachrichten von ganz besonders wichtigen Menschen ein akustisches Signal oder den Vibrationsalarm auslösen können. So bist du etwa für Familie, Partner:innen und beste Freund:innen jederzeit erreichbar, während unwichtige Nachrichten dich nicht ablenken.
- Digital Wellbeing ohne neue Software: Auch wenn dein Smartphone die oben vorgestellten Softwarelösungen noch nicht anbietet, kannst du durch bestimmte Einstellungen deinen Smartphone-Konsum reduzieren. Stelle Push-Nachrichten ab, die nicht wirklich wichtig sind, schalte das Smartphone auf stumm und stelle den Bildschirm auf Graustufen. So fordert das Gerät weniger Aufmerksam von dir und du hast mehr Zeit für Dinge, die dir am Herzen liegen.
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Überarbeitet von Annika Reketat
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