E-Autos kann die Kälte im Winter Probleme bereiten. Wir erklären dir, wie du die Reichweite deines E-Autos im Winter maximierst und damit die Energie besonders effizient nutzt.
Hast du im Winter schon mal in einem E-Auto die Heizung eingeschaltet? Du siehst dann, wie die angezeigte Reichweite rapide sinkt. Neben dem Herunterdrehen der Heizung gibt es noch mehr Möglichkeiten, mit denen du die Reichweite eines E-Autos im Winter maximieren kannst. In den folgenden Abschnitten bekommst du einige Tipps dafür.
E-Auto im Winter: So sorgst du für einen warmen Innenraum
Am besten ist es für die Reichweite natürlich, die Heizung im E-Auto einfach auszuschalten. Anders als bei einem Auto mit Verbrennungsmotor – bei dem die Abwärme des Motors zum Heizen dient – erzeugt das E-Auto die Wärme mit Strom aus der Elektroauto-Batterie.
Du musst aber nicht bei jeder Fahrt frieren. Indem du mit der richtigen Methode heizt, kannst du die Reichweite des E-Autos im Winter hoch halten:
- Wenn du weißt, dass du demnächst losfahren möchtest, schalte am besten schon mal die Heizung in deinem E-Auto ein. Dabei muss es noch an der Elektroauto-Ladestation angeschlossen sein. So kannst du eine angenehme Temperatur erreichen, ohne Energie aus dem Akku zu verbrauchen.
- Bei der anschließenden Fahrt nutzt du die Innenraumheizung am besten nicht mehr. Drehe stattdessen die Lenkrad- und/oder Sitzheizung etwas höher. Sie verbrauchen weniger Energie und machen die winterliche Fahrt im E-Auto trotzdem angenehm warm.
E-Auto im Winter richtig laden
Es gibt ein paar Tipps, mit denen du dein E-Auto im Winter besser auflädst und teilweise auch die Reichweite erhöhst:
- Wenn es im Winter besonders kalt ist, dann lasse dein E-Auto möglichst an der Ladestation angeschlossen – auch nachdem es komplett geladen ist. Dadurch ist der Akku besser auf die Fahrt vorbereitet und kann eine höhere Reichweite erzielen. Lade dein E-Auto im Winter also beispielsweise über Nacht, wenn du es am nächsten Morgen benötigst.
- Wenn das E-Auto länger als zwölf Stunden stehen bleibt, sollte der Ladestand im Winter zwischen 40 und 80 Prozent betragen, denn das schont den Akku. Außerdem nimmt die Leistung von Akkus nach einer gewissen Anzahl an Ladezyklen ab. Ein Ladezyklus bezeichnet jedes Auf- und Entladen, unabhängig davon, wie viel Prozent es umfasst. Lädst du den Akku schon bei einem Stand von 70 Prozent, kostet dich das genauso einen Ladezyklus wie das Laden bei 40 Prozent. Im zweiten Fall erreichst du mit einem Zyklus aber eine höhere Reichweite.
- Schließe das E-Auto im Winter direkt nach dem Ende deiner Fahrt wieder an eine Ladestation an. Wenn der Akku noch warm ist, lässt er sich schneller und schonender wieder aufladen.
Halte die Scheiben mit der Scheibenheizung eisfrei
Wenn es draußen sehr nass und kalt ist, können die Autoscheiben während der Fahrt wieder zufrieren. Das darf aus Sicherheitsgründen natürlich nicht passieren. Du kannst die Scheiben eisfrei halten, indem du die Lüftung einschaltest. Diese verbraucht jedoch viel Strom und reduziert die Reichweite stark. Deswegen solltest du die Lüftung nur mit der Umluftfunktion verwenden. So kommt keine kalte Außenluft ins Innere und du verhinderst außerdem, dass die Scheiben beschlagen.
Noch besser ist es allerdings, wenn du die Scheibenheizungen nutzt. Eine Heizung für die Heckscheibe gibt es normalerweise; vielleicht hat dein E-Auto auch eine für die Frontscheibe. Beide verbrauchen weniger Strom als die Lüftung und erweitern so die Reichweite deines E-Autos im Winter.
Passe deine Fahrweise an
Mit den folgenden Tipps zur Fahrweise kannst du im Winter beim E-Autofahren die Reichweite erhöhen:
- Nicht nur im Winter und mit dem E-Auto solltest du versuchen, möglichst vorausschauend zu fahren und außerdem den Eco-Modus einzuschalten. Beide Maßnahmen helfen, weniger Energie zu verbrauchen, sodass du auch im Winter weitere Strecken mit dem E-Auto fahren kannst. Beim vorausschauenden Fahren nimmst du zum Beispiel schon frühzeitig den Fuß vom Gas, wenn du auf eine rote Ampel zufährst. Halte außerdem immer einen großen Sicherheitsabstand ein – dann musst du im Notfall weniger stark abbremsen. Darüber hinaus solltest du nicht nur den Verkehr vor dir im Blick behalten, sondern über den Rückspiegel auch immer wieder überprüfen, was hinter dir passiert. So kannst du gegebenenfalls schnell darauf reagieren.
- Überprüfe, ob dein E-Auto über eine One-Pedal-Funktion verfügt. Das bedeutet, dass du nur noch ein Pedal nutzt – und zwar das Gaspedal. Sobald du den Fuß vom Pedal nimmst, bremst das Gefährt automatisch ab. Dabei wandelt der Elektromotor den Schwung des Fahrzeugs in neue elektrische Energie um, wodurch sich die Reichweite zusätzlich erhöht. Dabei schonst du außerdem Bremsbeläge und Scheiben, wodurch diese länger halten. Achtung: Es besteht die Gefahr, dass du nach längerem Fahren mit der One-Pedal-Funktion verlernst, das Bremspedal selbst betätigen zu müssen. Das könnte dazu führen, dass du in Gefahrensituationen nicht schnell genug reagierst. Einige E-Auto-Modelle verfügen zwar bereits über einen Notbremsassistenten. Inwiefern dieser, sofern das Auto ihn denn hat, eine schnelle und routinierte menschliche Reaktion ersetzen kann, ist jedoch bisher unklar.
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Überarbeitet von Paula Boslau © UTOPIA
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