Erdbeeren gelten als gesund. Doch warum eigentlich? Was sind die wichtigsten Nährstoffe und Vitamine? Und warum sind ökologisch angebaute Erdbeeren gesünder?

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Je länger die Tage werden, umso näher rückt auch die alljährliche Erdbeersaison. Erdbeeren versorgen dich mit wichtigen Vitaminen und essenziellen Mineral- und Ballaststoffen.

Erdbeeren gehören zu den Obstsorten, die relativ wenig Kalorien haben. Pro 100 Gramm enthalten Erdbeeren 33 Kilokalorien. Das sind halb so viele, wie bei den meisten Apfelsorten.

Erdbeeren enthalten viel Folsäure (Vitamin B9)

Folsäure ist ein B-Vitamin und darf bei einer gesunden Ernährungsweise nicht zu kurz kommen. Sie spielt eine essenzielle Rolle bei Zellteilungsprozessen, die wiederum für Wachstumsvorgänge verantwortlich sind. Deshalb haben Schwangere einen erhöhten Bedarf an Folsäure. Auch Frauen, die sich Kinder wünschen, sollten vermehrt Lebensmittel mit viel Folsäure essen.

Erdbeeren enthalten reichlich Vitamin B9. 100 Gramm Erdbeeren verfügen über 110 Mikrogramm Folsäure. Der Tagesbedarf von Jugendlichen und Erwachsenen liegt bei 0,4 bis 0,8 Milligramm. Bei Schwangeren ist der Tagesbedarf fast doppelt so hoch.

Kalium macht Erdbeeren gesund

Der Mineralstoff Kalium ist für den menschlichen Organismus unverzichtbar. Gemeinsam mit Natrium überträgt Kalium Signale zwischen Zellen, zum Beispiel zwischen Nerven- und Muskelzellen. Ohne Kalium wärst du demnach nicht in der Lage, dich zu bewegen oder diesen Text zu lesen. Außerdem hilft es, einen gesunden Blutdruck aufrechtzuerhalten und mindert sogar das Schlaganfall-Risiko.

Erdbeeren bieten eine gesunde Basis an Kalium. Allerdings benötigst du noch andere kaliumreiche Lebensmittel, um dich ausreichend mit dem Mineralstoff zu versorgen und dich gesund zu ernähren. Beispielsweise sind Spinat, Cashewkerne, Erdnüsse und Kidney-Bohnen reich an Kalium. Neben Kalium enthält die Erdbeere auch große Mengen an Mangan, Kupfer und Zink.

Erdbeeren sind reich an Vitamin C

Erdbeeren enthalten mehr Vitamin C als Orangen. Du hast richtig gelesen. Orangen und Zitronen sind zu Recht dafür bekannt, dass sie viel Vitamin C enthalten. Trotzdem können sie mit der heimischen Erdbeere nicht mithalten.

Eine Menge von 200 Gramm Erdbeeren deckt bereits den Tagesbedarf an Vitamin C. Reife und dunklere Erdbeeren enthalten mehr Vitamin C als hellere.

Nimmst du genügend Vitamin C zu dir, stärkt der Nährstoff dein Immunsystem und deine Gesundheit. Ein leichter Mangel kann sich durch Müdigkeit und Zahnfleischbluten äußern.

Erdbeeren sind Träger gesunder Ballaststoffe

Ballaststoffe können große Mengen Wasser binden. Dadurch gelangt die Nahrung leichter durch den Verdauungstrakt – das verhindert Verstopfung.

Zudem sind Ballaststoffe die Nahrungsgrundlage von Darmbakterien. Je mehr Ballaststoffe du ihnen zur Verfügung stellst, desto besser arbeiten sie und umso gesünder fühlst du dich. Neben Erdbeeren sind zahlreiche Gemüsesorten wie Brokkoli oder Erbsen, Hülsenfrüchte sowie Nüsse und Samen exzellente Ballaststoff-Lieferanten.

Sekundäre Pflanzenstoffe sind essenziell für die Gesundheit

Die positiven Effekte der Erdbeere auf die Gesundheit sind auf die zahlreichen Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe zurückzuführen. Allerdings zeigen neuere Studien, dass auch sekundäre Pflanzenstoffe größten Einfluss auf die Gesundheit nehmen können. Erdbeeren enthalten als sekundäre Pflanzenstoffe Polyphenole und Flavonoide.

Eine Studie der University of California deutet darauf hin, dass Polyphenole das Herz-Kreislauf-System stärken und Krankheiten des Nervensystems vorbeugen können. Außerdem sollen sie gegen Fettleibigkeit helfen und sogar Speiseröhrenkrebs bekämpfen.

Flavonoide sind für die rote Farbe der Erdbeeren verantwortlich. Sie haben eine antioxidative Wirkung und können sogenannte "freie Radikale" zerstören. Zu viele freie Radikale im Körper stehen im Verdacht, Krankheiten wie Krebs, Arteriosklerose oder Arthritis mitzuverursachen.

Wichtig: Sekundäre Pflanzenstoffe solltest du nur über die Nahrung zu dir nehmen und nicht über Nahrungsergänzungsmittel. Denn sekundäre Pflanzenstoffe wirken nur im Wechselspiel mit anderen Nährstoffen. Die alleinige Zufuhr durch Supplemente kann sogar gesundheitsschädlich sein.

Regionale und saisonale Bio-Erdbeeren sind am gesündesten

Die Erdbeersaison beginnt im Mai und endet Anfang August. Außerhalb der Saison stammen Erdbeeren meist aus Afrika und Südeuropa. Dort werden in der Regel chemisch-synthetische Pestizide eingesetzt, wodurch die Erdbeeren auf den trockenen Böden wachsen können. Damit die Früchte länger haltbar bleiben, werden laut dem Bundeszentrum für Ernährung (BfE) auch für den Transport Pestizide eingesetzt. Genieße Erdbeeren also nur während der Saison und dann aus regionalem Anbau. So vermeidest du, dass du gesundheitsschädliche Pestizide isst. Zudem gilt: Je frischer die Erdbeeren, desto vitamin- und nährstoffreicher sind sie.

Doch auch in Deutschland sind Pestizide zugelassen. Laut einer Untersuchung des BUND wiesen 15 von 19 deutschen Erdbeerproben Pestizidrückstände auf. Erdbeeren aus biologischem Anbau enthalten hingegen laut dem BfE sehr selten Rückstände und sind deshalb gesünder. Lies dazu auch: Erdbeeren: Wann beginnt die Saison? Sollte man Erdbeeren aus Spanien kaufen?

Die Erdbeere: Gesund für den Menschen, aber umweltschädlich?

Wer Erdbeeren außerhalb der Saison isst, nimmt massive Umweltbeeinträchtigungen in Kauf. Außerhalb der heimischen Haupterntezeit stammen Erdbeeren aus weit entfernt liegenden Ländern und sorgen für hohe CO2-Belastungen.

Während Erdbeeren in den Sommermonaten ohne künstliche Bewässerung auf deutschen Feldern wachsen können, ist außerhalb der Saison in Südeuropa und Afrika eine intensive Bewässerung notwendig, so das BfE. Teilweise herrscht in diesen Ländern massive Wasserknappheit. Unter der landwirtschaftlichen Wassernutzung leiden in diesen Regionen Natur, Tiere und Menschen.

Lass dich in den Wintermonaten nicht von Erdbeeren mit der Aufschrift "regional" täuschen. Diese werden unter hohem Energieverbrauch in Gewächshäusern gezüchtet.

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Überarbeitet von Paula Boslau  © UTOPIA

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