Forsythien gehören zu den ersten blühenden Sträuchern im frühen Frühling. Ab März sind die Ziersträucher mit ihrem Meer aus gold-gelben Blüten farblich ein totaler Knaller. Was viele aber nicht wissen: Für Insekten sind die beliebten Pflanzen leider nutzlos.

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Frühling ist, wenn die Forsythien blühen! Für viele Hobbygärtner:innen ist die Forsythie, auch Goldflieder oder Goldglöckchen genannt, der Inbegriff des Frühlings. Der robuste und blühfreudige Strauch blüht je nach Witterung ab Anfang März und ist mit seinen vielen gold-gelben Blüten in Gärten und Parks ein Hingucker, der für gute Laune sorgt.

Forsythie: Für Bienen und andere Insekten wertlos

Aus ökologischer Sicht sind Forsythien allerdings keine gute Wahl, denn sie liefern Bienen weder Nektar noch Pollen. Besonders fies ist: Die leuchtend gelben Blüten ziehen Insekten magisch an. Diese fliegen den Weg aber – in einer für Insekten besonders kritischen Zeit – umsonst und müssen auf der Suche nach Futterpflanzen weiterziehen. "Bienen und Hummeln verbrauchen wertvolle Energie, um zu den gelben Blüten zu fliegen und gehen doch leer aus", erklärt der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND).

Die Forsythie (forsythia x intermedia) gehört zur Familie der Ölbaumgewächse und ist eine Hybride, d. h. eine künstliche Züchtung. Sie zählt nicht zu den insektenfreundlichen Pflanzen. Der Strauch hat trockene Blüten, das heißt: Insekten wie Honigbienen, Wildbienen, Wespen, Hummeln und Schmetterlinge finden hier keinen Nektar und keine Pollen. Die Forsythie bildet auch keine Früchte aus.

Ausnahme: ‚Beatrix Farrand‘ ist bienenfreundlich

Eine Forsythiensorte gibt es aber, die immerhin etwas Pollen produziert und von Bienen angeflogen wird: ‚Beatrix Farrand‚. Wenn du eine Forsythie in deinen Garten oder auf den Balkon pflanzen möchtest, ist sie die beste Alternative zu den anderen Forsythienarten, die für Insekten wertlos sind.

Nichtsdestotrotz: Die Forsythie darf bleiben!

Wenn du bereits eine Forsythie im Garten oder auf dem Balkon hast, darf sie dort natürlich bleiben. Schließlich hat die Forsythie nicht nur Nachteile, sondern auch Vorteile: Die Pflanze ist robust, winterhart und ausgesprochen pflegeleicht. Forsythiensträucher werden zwei bis drei Meter hoch und sind damit ein guter Sichtschutz. Dazu kommt: Die hübschen Sträucher sind optisch ein Hingucker und sorgen mit ihren gelben Blüten für sonnige Frühlingslaune.

Wichtig ist aber, dass du genügend andere Frühblüher pflanzt, die Bienen & Co. Nahrung bieten.

Wir empfehlen folgende Pflanzen, die ebenfalls früh im Jahr blühen und von Insekten gerne als Futterpflanzen genutzt werden:

Weitere bienenfreundliche Gehölze sind Hibiskus, Felsenbirne, Liguster, Schlehe sowie Wild- und Zierapfel. Sie blühen allerdings etwas später im Jahr.

Wenn du eine Forsythie im Garten hast, ist es wichtig, sie regelmäßig zurückzuschneiden:

Forsythie blüht: Zeit, die Rosen zu schneiden

Die Forsythie gilt zudem als Zeigerpflanze des phänologischen Kalenders. Das heißt: Wenn der Zierstrauch meist so ab Anfang bis Mitte März blüht, beginnt eine neue Periode, nämlich der Erstfrühling, das Gartenjahr kann beginnen. Expert:innen empfehlen jetzt den Rosenschnitt und den Schnitt von Beerensträuchern. Ab jetzt dürfen auch Pflücksalat, Karotten, Mangold, Bohnen oder Erbsen direkt ins Freiland gesät werden.

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Forsythienzweige: Gute Wahl für den Osterstrauch

Eine gute Nachricht in Sachen Forythie: Du kannst sie unbesorgt für deinen Osterstrauß verwenden. Wenn du einige Zweige schneidest und in die Wohnung stellst, nimmst du Insekten damit keine Nahrung weg. Auf gar keinen Fall solltest du Palmkätzchen schneiden und als Osterdekoration verwenden:  © UTOPIA

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