Koscheres Essen ist die Bezeichnung für Speisen, die nach der Kaschrut erlaubt sind. Die Kaschrut ist eine religiöse Lebensmittelvorschrift des Judentums. Viele Regeln beziehen sich auf den Konsum von Tierprodukten.

Mehr Ratgeber-Themen finden Sie hier

Kaschrut sind traditionelle religionsgesetzliche Vorschriften. Sie regulieren, welche Lebensmittel gläubige Jüd:innen traditionell essen dürfen. Die Kaschrut teilt Lebensmittel in "koscher" und "treife" ein – erlaubt und unrein.

Für diese Unterscheidung gibt es verschiedene Gründe. Das Jüdische Museum in Berlin gibt den bewussten Lebensstil religiöser Menschen an: "Die Einhaltung der Speisegesetze bedeutet für religiöse Menschen, den Alltag zu heiligen und bewusst zu leben."

Jedoch gibt es auch jüdische Kost, die nicht koscher ist – das erklärt die Köchin Leah Koenig in der FAZ: Ob man sich koscher ernährt oder nicht, hänge davon ab, wie traditionell ein Mensch lebt.

Koscheres Essen: Reine Speisen

Koscheres Essen sind diejenigen Lebensmittel, die von der Kaschrut ausdrücklich als rein oder erlaubt klassifiziert werden.

Pflanzliche Lebensmittel wie Obst, Gemüse oder Getreide sind koscher. Es ist jedoch darauf zu achten, dass sich keine Insekten, Schnecken oder ähnliche Tiere darin verstecken. Diese dürfen nicht gegessen werden. Für israelische Produkte, also Produkte aus dem "Heiligen Land", gelten besondere Regeln – beispielsweise für den Anbau.

Koscher sind auch folgende tierische Lebensmittel:

  • Fleisch von wiederkäuenden Säugetieren mit gespaltenen Hufen.
  • Tiere, die im Wasser leben und sowohl Flossen als auch Schuppen besitzen.
  • Eier von koscheren Tieren sind ebenfalls koscher, wenn keine Blutspuren in ihnen aufzufinden sind.
  • Honig ist eine Ausnahme, da dieser von nicht-koscheren Tieren stammt, selbst jedoch als koscher gilt.

Nicht koscheres Essen: Treife Lebensmittel

"Koche nicht ein Böcklein in der Milch seiner Mutter" (Ex.23:19) ist ein Zitat aus dem Buch Exodus, das in der Tora und der Bibel zu finden ist. Dieser Satz illustriert einen wichtigen Grundsatz für das Kombinieren von Lebensmitteln nach der jüdischen Speisevorschrift:

Milchprodukte und Fleisch dürfen nicht zusammen verspeist werden. Daher haben Haushalte, die sich koscher ernähren, zwei Sätze Geschirr und Töpfe: Einen für Milchprodukte und einen für Fleischhaltiges. Die Kombination der Produkte ist treife, also nicht erlaubt.

Blut ist immer treife. Daher gilt nur solches Fleisch als koscheres Essen, das kein Blut mehr enthält. Dies gewährleistet eine spezielle Methode des Schlachtens, das Schächten. Schächten dürfen in Deutschland nur dafür zugelassene Schlachthöfe mit einer Ausnahmegenehmigung von der Veterinärbehörde, die aus religiösen Gründen erteilt werden kann.

Diese rituelle Art des Schlachtens gilt in Europa als kontrovers: Viele Tierschutzverbände, darunter der Deutsche Tierschutzbund, kritisieren, dass die Tiere nicht betäubt werden, sondern bei Bewusstsein verbluten.

Koscher kombinieren: Parve geht immer

Parve bedeutet in der jüdischen Speisevorschrift so etwas wie neutral. Neutral sind diejenigen Lebensmittel, die du beliebig mit koscherem Essen kombinieren kannst. Mit veganen Produkten bist du diesbezüglich auf der sicheren Seite: Obst und Gemüse sind parve. Neben Pflanzlichem sind auch koscherer Fisch und koschere Eier parve.

Der Zentralrat der Juden erklärt, dass auch pflanzliche Produkte parve sind, die Milch ersetzen. Sojadrink, der bei vielen Veganer:innen beliebt ist, kann auch der Kaschrut gemäß Milch ersetzen, sodass die oben genannten Regulierungen für die Kombination von Milchprodukten umgangen werden können.

Vegane Ersatzprodukte sind nicht nur koscher kombinierbar, sondern insgesamt auch umweltfreundlicher als Tierprodukte:

Passend: Israel ist eins der vegansten Länder der Welt.

Mehr Inhalte von Utopia.de
News, Tipps, Rezepte und Kaufberatung für eine nachhaltigere Welt.

Weiterlesen auf Utopia.de:

Überarbeitet von Denise Schmucker  © UTOPIA

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.