Wer denkt, dass eine Gesichtsmassage nur Creme verteilt, irrt. Wir stellen dir einfache Massagegriffe vor, mit denen du unterschiedliche Wirkungen erzielen kannst.
Mit einer Gesichtsmassage verwöhnst du deine Haut. Nach einer Massage sieht dein Gesicht frisch und rosig aus. Anspannungen durch Stress kannst du wegmassieren und fühlst dich erfrischt. Mit wenigen Massagegriffen kannst du dir so eine Auszeit vom Alltag gönnen.
Die vorgestellten Massagegriffe funktionieren auch, wenn du und eine andere Person euch gegenseitig massiert.
Je nachdem, welche Technik du anwendest, entspannst du dich oder du erhältst frische Kräfte.
- Streichst du nur sanft über die Haut, entspannen diese Berührungen die Nerven und verkrampfte Muskeln lösen sich.
- Kleine kreisende oder klopfende Bewegungen regen die Durchblutung an. Das Blut strömt in die Haut und bringt Nährstoffe zu den Zellen.
Ein guter Zeitpunkt für eine anregende Gesichtsmassage ist der frühe Abend. Du solltest vor dem Schlafengehen genug Zeit lassen, damit sich die angeregte Durchblutung erst wieder beruhigen kann. Über Nacht hat die Haut dann Zeit sich zu regenerieren, die Nährstoffe aus dem Blut helfen dabei.
Gesichtsmassage: Diese Vorbereitungen sind nötig
Bereite deine Haut auf die Gesichtsmassage vor.
- Reinige Gesicht und Hals mit einer milden Reinigung. Die Gesichtsreinigung sollte auf deinen Hauttyp abgestimmt sein. Verwendest du eine Seife, sollte diese natürliche Fette enthalten, damit deine Haut nicht austrocknet (zum Beispiel Olivenöl).
- Wenn du möchtest, kannst du dich nach der Reinigung noch mit einem Gesichtsdampfbad vorbereiten. Der Dampf öffnet die Poren, die Haut wird durchblutet und kleine Hautschuppen lösen sich besser.
- Wasche deine Hände gründlich, bevor du dein Gesicht massierst.
- Tage eine für dich passende Pflegecreme großzügig auf dem Gesicht und Hals auf. Verteile auch etwas Creme in deinen Händen.
Tipp: Gib statt der Pflegecreme ein paar Tropfen ätherisches Öl in deine Hände und massiere damit dein Gesicht damit. Die Düfte unterstützen die Wirkung der Massage.
- Möchtest du es lieber entspannend, nimm etwas Lavendel– oder Rosenöl.
- Anregend wirken beispielsweise Zitronenöl und Orangenöl oder auch Kräuteröle wie Rosmarin.
Grundlegend gilt bei allen Massagen: Konzentriere dich ganz auf dich, auf deine Finger und dein Gesicht. Versuche, alle störenden Gedanken für diese Zeit auszublenden. Führe die Massagegriffe langsam durch, wiederhole jeden der beschriebenen Massagegriffe etwa dreimal. Insgesamt sollte die gesamte Gesichtsmassage rund zehn Minuten dauern.
Gesichtsmassage auf der Stirn
Bei der Gesichtsmassage folgst du immer dem natürlichen Verlauf der Gesichtsmuskeln. Auf der Stirn verlaufen die Muskeln waagerecht, daher massierst du in die gleiche Richtung der Muskelfasern.
Die Stirnmuskeln sind meist sehr ausgeprägte Mimikmuskeln, die es dir unter anderem ermöglichen, die Augenbrauen hochzuziehen oder die Stirn zu runzeln. Bei Stress verspannst du oftmals unbewusst diese Muskeln. Kopfschmerzen oder Stirnfalten können die Folgen davon sein. Durch die Massage spürst du, wie sich die Muskeln lockern und Verkrampfungen hinter der Stirn lösen.
- Streiche zu Beginn die Stirn aus, indem du abwechselnd mit der rechten und linken Hand langsam über die Stirn streichst.
- Setze die Finger flach an und ziehe von der jeweils entgegengesetzten Schläfe zur anderen Schläfe über die ganze Stirn.
- Setze nun die Fingerkuppen von Zeige- und Mittelfinger beider Hände auf der Stirnmitte an.
- Massiere die Stirn mit kleinen Kreisbewegungen von der Stirnmitte jeweils nach außen zu den Schläfen.
- Möchtest du gezielt Mimikfalten auf der Stirn massieren, massiere nur mit einer Hand und spanne die Haut mit Zeige- und Mittelfinger der anderen Hand etwas auseinander. In diesem "V" von der Augenbraue zum Haaransatz massierst du mit den kreisenden Bewegungen.
- Die Mimikfalte über der Nasenwurzel streichst du abwechselnd mit den beiden Zeigefingern nach oben Richtung Haaransatz aus.
- Wenn ein Spannungskopfschmerz aufzieht, massiere die Schläfen mit kleinen Kreisen. Wenn es angenehm für dich ist, verstärke hierbei etwas den sanften Druck deiner Massage.
Gesichtsmassage der Augenpartie
Die Haut um die Augen ist dünn und sehr empfindlich. Gehe daher bei der Gesichtsmassage der Augenpartie sehr vorsichtig vor und übe keinen Druck aus.
- Die Muskeln verlaufen rund um das Auge. Mit einem Augenkreis streichst du diese Muskeln aus.
- Setzte jeweils die Zeigefinger jeder Hand am äußeren Augenwinkel an. Streiche nun ohne Druck mit den Fingern nach innen Richtung Nase. Achtung! Du solltest dabei nicht die Haut unter dem Auge zerren.
- Am inneren Augenwinkel ziehst du hoch in die Lidfalte und schließt den Kreis, indem du auf dem Augenlid wieder mit dem Finger nach außen fährst.
Möchtest du eine Augencreme einmassieren, wendest du den oben beschrieben Griff mit einer kleinen Änderung an: Du massierst nur unter dem Auge.
- Beschreibe mit dem Zeigefinger unter dem Auge kleine Kreise auf dem Jochbeinbogen. Auch wieder ausgehend von Höhe des äußeren Augenwinkels zur Nase hin. Achte auch hier darauf, ohne Druck zu massieren. Du merkst sofort, wenn du zu stark am Auge drückst – es fühlt sich unangenehm an.
- Auf dem Jochbeinbogen (unter dem Auge) kannst du die Creme auch leicht mit den Fingerkuppen einklopfen. So förderst du schonend die Durchblutung, ohne die Haut zu sehr durch die Massage zu verschieben.
- Manche empfinden diese klopfende Massage als unangenehm. Probiere aus, welche Technik dir besser gefällt.
Eine Nervenpunktmassage hilft bei überanstrengten Augen. Die Massage aktiviert die Nerven und löst Verspannungen der Muskeln.
- Direkt über dem inneren Augenwinkel knapp unter der Augenbraue fühlst du eine kleine Vertiefung. Dies ist der Punkt, an dem der obere Gesichtsnerv durch den Schädelknochen austritt und sind in der Haut verzweigt. Laut Onmeda übermittelt der obere Nervenast die Empfindungen von Auge und Nebenhöhe ans Gehirn.
- Streiche diesen Punkt mit leichtem Druck mit den Zeigefingern nach oben aus.
- Die Augenbrauen lockerst du, indem du die Haut zwischen Zeige- und Mittelfinger leicht zusammen kneifst. Kneife nicht so stark, dass es schmerzt – es soll guttun. Du merkst dabei, dass die angestrengten Muskeln und Nerven sich entspannen.
- Fange bei den Augenbrauen, direkt an der Nase, an. Wandere mit beiden Händen jeweils auf beiden Seiten gleichzeitig immer weiter nach außen zum Ende der Augenbrauen.
Gesichtsmassage für Mund und Kinn
Bei der Gesichtsmassage um den Mund folgst du den kreisförmig angeordneten Muskeln.
- Beginne, indem du die Muskeln direkt um den Mund mit den Zeigefingern ausstreichst.
- Setze beide Fingerkuppen unter dem Mund in der Mitte, unter der Unterlippe an.
- Jetzt ziehst du beide Finger jeweils nach außen zum Mundwinkel. Mit dem rechten Zeigefinger zum rechten Mundwinkel und entsprechend auf der linken Seite mit dem linken Finger.
- Am Mundwinkel beschreibst du einen Bogen und setzt den Kreis um den Mund über der Oberlippe fort. Nimm den Druck fast ganz weg, damit du die Haut der Oberlippe nicht unangenehm zusammen schiebst.
- In der Mitte unter der Nasenspitze treffen sich die Finger wieder und du hebst sie ab.
- Beginne wieder mit einem neuen Kreis unter dem Mund.
- Massiere danach nur auf der Oberlippe, jeweils mit den Zeigefingern in kleinen Kreisbewegungen.
- Setze die Finger jeweils an den Mundwinkeln an und fahre mit den Kreisen auf der Oberlippe zur Mitte. Beide Finger treffen sich unter der Nasenspitze.
Jetzt massierst du noch die Partie vom Kinn bis zum Ohr.
- Setze die Fingerkuppen beider Zeige- und Mittelfinger auf der Kinnspitze an und fahre mit kreisenden Bewegungen zu den Ohren, direkt auf dem Kieferknochen. Hier kannst du etwas mehr Druck ausüben, solange es angenehm für dich ist. Danach massierst du, wieder vom Kinn beginnend, die andere Seite.
- Am Ohr, an dem Punkt wo der Kieferknochen ansetzt, kannst du etwas länger mit den Kreisen massieren. Das entspannt den Unterkiefer. Die Muskeln verspannen sich am Kiefer, wenn du bei Stress die Zähne zusammenbeißt oder im Schlaf mit den Zähnen knirschst.
- Streiche zum Abschluss mit den flachen Fingern den Hals hinauf. Setze die Finger beider Hände flach am Brustbein an und streiche nach oben in Richtung Kinn.
- Wandere dabei langsam mit beiden Händen jeweils nach außen.
Schnelle Gesichtsmassage zur Entspannung
Bist du gerade mal richtig gestresst, dann hilft dir diese Gesichtsmassage, wieder herunterzukommen.
- Streiche mit flachen Fingern leicht über dein Gesicht.
- Setze in der Mitte zu beiden Seiten der Nase an und ziehe die Finger jeweils nach außen in Richtung Ohr. Die sanften Berührungen deiner Hände entspannen die Nerven.
Diese kurze Streichmassage kannst du auch ohne große Vorbereitung und ohne Creme anwenden. Reinige dir aber vorsichtshalber vorher die Hände.
Gesichtsmassage bei unreiner Haut
Unreine Haut ist oft eher fettig. Fettige Haut solltest du nicht zu sehr durch die Massage aktivieren. Die Wärme, die durch die Massage entsteht, regt die Hautdrüsen an und sie bilden mehr Fett.
Verwende daher eine beruhigende Creme und verzichte auf die durchblutenden Massagegriffe mit Kreisbewegungen. Beruhigend wirkt eine Kamillencreme oder eine Creme mit Ringelblume (Calendula).
Über eitrige Pickel oder schmerzende unterirdische Pickel solltest du nicht hinweg massieren. Spare diese Bereiche bei der Massage aus, du könntest versehentlich den Eiterpfropfen lösen und dadurch die Bakterien verbreiten.
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