Sicherlich hat jede:r schon einmal Impulskäufe getätigt – und sie anschließend bereut. Mit unseren fünf Tipps gelingt es dir, bewusster einzukaufen und auf unnötige Produkte zu verzichten.

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Ein Impulskauf ist der Kauf eines Produkts, das du eigentlich nicht brauchst. Du hast den Kauf nicht geplant, entscheidest dich spontan dafür und wirst oft auch durch äußere Reize dazu verleitet. Dieses Phänomen tritt sowohl im Einzel- als auch im Online-Handel auf.

Studien zufolge neigen allen voran impulsive Menschen zu Spontankäufen. Wie viel Selbstdisziplin jemand besitzt, wo das Produkt im Regal platziert ist, sowie welche und wie viele Verkaufsaktionen ausgewiesen sind – es gibt viele beeinflussende Faktoren. Manche von ihnen kannst du nicht kontrollieren, andere jedoch schon.

Wir geben dir fünf Tipps, wie du deine Kauflust und vor allem Impulskäufe in den Griff bekommst.

1. Tipp gegen Impulskäufe: Einkaufsliste schreiben

Um Impulskäufe zu vermeiden, lohnt es sich, wenn du dir vorab einen Einkaufszettel erstellst. Schreibe nur das auf, was du wirklich brauchst und halte dich beim Einkaufen strikt an diese Liste. So sparst du nicht nur Geld, sondern wirkst auch Lebensmittelverschwendung entgegen.

Zugleich kannst du das eingesparte Geld gezielt für qualitativ hochwertigere Produkte ausgeben. Das können beispielsweise Nahrungsmittel in Bio-Qualität und mit Fairtrade-Siegel sein, die ohne den Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide und sozial gerechter als konventionelle Produkte hergestellt wurden.

Im Bereich Mode kannst du hingegen Wert auf nachhaltige und fair produzierte Kleidung und Schuhe legen. Dabei helfen dir folgende Siegel: IVN Best, GOTS, Made in Green von Oeko-Tex, Bluesign, Cradle to Cradle Siegel, Der Blaue Engel, EU-Ecolabel, Oeko-Tex Standard 100, Fair Wear Foundation.

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2. Gegen Impulskäufe: Lieber bar zahlen

Du kannst Impulskäufe auch vermeiden, indem du mit Bargeld zahlst. Dabei bietet es sich an, nur so viel Geld mitzunehmen, wie du am Ende auch tatsächlich ausgeben möchtest. Nimmst du nur das abgezählte Bargeld mit, kommst du gar nicht erst in Versuchung, dir spontan etwas zusätzlich zu kaufen: Du hast nämlich gar nicht mehr genug Geld dabei.

Zahlst du dagegen mit Karte, verlierst du schneller den Überblick über die von dir getätigten Ausgaben – schließlich musst du nicht mitansehen, wie du Geldscheine aus der Hand gibst, und das Budget kleiner und kleiner wird. Dieser Tipp hilft auch bei einer Kaufsucht.

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3. Schreibe einen Wunschzettel, um Spontankäufen aus dem Weg zu gehen

Ein Wunschzettel ist weniger für Lebensmittel, sondern eher für Gebrauchsgegenstände wie zum Beispiel Bücher oder Kleidungsstücke geeignet. So nutzt du einen Wunschzettel, um Spontankäufe zu verhindern:

  1. Notiere dir, welche Produkte du gerne kaufen möchtest. Am besten priorisiert du sie auch. Auf deiner Liste steht dann zum Beispiel "1. neuer Wintermantel”, "2. Brotbackautomat” und "3. Trinkflasche für den Sport".
  2. Schau dir deine Wünsche nach einem Monat noch einmal an und überlege, wie wichtig diese Dinge noch sind und ob du sie wirklich benötigst. Wenn du in etwa einen Monat lang mit Freude denselben Wintermantel getragen und nicht gefroren hast, kannst du den neuen Mantel wahrscheinlich von der Liste streichen. Wenn du jedoch im vergangenen Monat oft Brot gegessen hast und merkst, dass du in der Bäckerei zu viel Geld ausgibst, könnte sich der Brotbackautomat wirklich für dich lohnen. Nur wenn dann noch Budget für deine Alltagskosten übrig ist, solltest du dir auch die Trinkflasche kaufen – sofern du den Monat über gemerkt hast, dass du sie wirklich brauchen kannst.
  3. Arbeite so die Liste von oben ab, bis dein Monatsbudget erreicht ist. Rücke die übrig gebliebenen Wunschobjekte gegebenenfalls auf und mache Monat für Monat so weiter.

4. Gegen Spontankäufe im Supermarkt: Gehe nie hungrig und schlecht gelaunt einkaufen

Ein Tipp, den viele wahrscheinlich schon von ihren Eltern gehört haben: Nicht hungrig einkaufen gehen! Wenn du hungrig bist und Appetit hast, sehen die Lebensmittel und Getränke im Supermarkt besonders verlockend aus. Mit gefülltem Magen bist du hingegen weniger anfällig für Nahrungsmittel und Süßkram, die nicht auf deiner Einkaufsliste stehen. Forschende fanden außerdem heraus, dass Hunger auch bei anderen Arten des Einkaufens dazu verleitet, mehr zuzugreifen – also zum Beispiel auch beim Kleidershopping.

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Laut einer Studie der Universität Würzburg kann man zwischen sicherheits- und genussorientierten Menschen unterscheiden. Die Psycholog:innen kamen zu dem Schluss, dass Letztere deutlich anfälliger für Impulskäufe sind. Während sicherheitsorientierte Menschen länger über eine Kaufentscheidung nachdenken und sämtliche Nachteile abwägen, lassen sich genussorientierte Typen eher von ihren Gefühlen leiten. Sie tendieren also beispielsweise mehr dazu, ihre schlechte Laune mit etwas Schokolade bekämpfen zu wollen. Schätzt du dich also eher als genussorientierten Menschen ein, achte besonders auf Tipp 5 gegen Impulskäufe.

5. Finde alternative Belohnungen statt Shoppen

Impulskäufe stellen oft eine Belohnung dar, beispielsweise nach einem anstrengenden Arbeitstag oder bei Beziehungsstress. Dabei muss eine Belohnung nicht immer mit Kosten verbunden sein. Stattdessen kannst du ein Kapitel in einem guten Buch lesen, Yoga-Übungen machen oder ein Entspannungsbad nehmen. So sparst du nicht nur Kosten, sondern spürst vielleicht noch länger etwas von diesem Glücksgefühl.

Langfristig gesehen ist es sehr wirksam, dich in Achtsamkeit und einer gesunden Psychohygiene zu üben. Versuche, bewusster zu leben, jeden einzelnen Moment zu schätzen und ein gesundes Selbstmitgefühl zu entwickeln. Meditation stellt in der Praxis eine gute Übung zu einem achtsameren Lebensstil dar.

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Sieh dir dazu auch die folgenden Ratgeber an:

Vergegenwärtige dir, wie du dich nach deinem letzten Impulskauf gefühlt hast. Sicherlich wird dir auffallen, dass das Glücksgefühl nur von sehr kurzer Dauer war und du dich vielleicht oft sogar eher über die unnötige Neuanschaffung geärgert hast. Je realer du diese Emotion vor Augen hast, desto leichter wird es dir zukünftig fallen, Impulskäufe zu vermeiden.

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Überarbeitet von Annika Reketat  © UTOPIA