Grundsätzlich solltest du Kartoffeln nicht mit Schale essen, denn sie enthält natürliche Giftstoffe. Unter bestimmten Umständen ist der Verzehr aber unbedenklich – wir erklären dir, wann das der Fall ist.

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Kartoffeln gehören zu den Nachtschattengewächsen. Als solche enthalten sie Giftstoffe, die sie vor Fressfeinden schützen. Außerdem dienen sie als natürliche Abwehr gegen Pilz- und Insektenbefall. Auch wenn die Schale zwar gesunde Mineral- und sekundäre Pflanzenstoffe enthält: Kartoffeln ohne Schale zu essen ist meist die bessere Wahl.

Kartoffeln mit Schale essen: Deshalb solltest du es vermeiden

Die in der Kartoffel enthaltenen Giftstoffe sitzen vor allem direkt unter der Schale, unter anderem die Glykoalkaloide Solanin und Chaconin. Deshalb solltest du Kartoffeln grundsätzlich nicht mit Schale essen – das empfiehlt auch das Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg.

Einen hohen Gehalt an Giftstoffen weisen vor allem unreife Kartoffeln mit grünen Stellen oder gekeimte Kartoffeln auf. Auch andere Pflanzenteile der Kartoffel enthalten große Mengen an Solanin. Werden Kartoffeln an der Oberfläche beschädigt oder falsch gelagert, begünstigt das die Bildung von Giftstoffen.

Zudem werden Kartoffeln häufig mit Keim- oder Schimmelhemmungsmitteln behandelt, damit sie lagerfähiger sind und das ganze Jahr über angeboten werden können. Obwohl es auch für solche Mittel regulierte Höchstwerte gibt, solltest du behandelte Kartoffeln nicht mit Schale essen und stattdessen zu Bio-Kartoffeln greifen. Diese dürfen nicht mit chemischem Keimhemmern behandelt werden.

Tipps zum Kartoffelschälen findest du in unserem Ratgeber.

Kartoffeln mit Schale essen: In diesen Fällen geht es

Wenn du Kartoffeln mit Schale essen möchtest, solltest du folgende Punkte beachten:

  • Stelle sicher, dass deine Kartoffeln richtig gelagert wurden. Noch besser: Greife zu frischen Kartoffeln.
  • Bei Kartoffeln mit vielen grünen Stellen oder gekeimten Kartoffeln, solltest du die Schale nicht mitessen. Vereinzelte grüne Stellen kannst du jedoch großzügig herausschneiden.
  • Verwende Kartoffeln ohne Beschädigungen an der Oberfläche.
  • Greife zu regionalen Bio-Kartoffeln und kaufe sie in kleinen Mengen, um sie nicht lange lagern zu müssen.

Übrigens: Kartoffel haben in Deutschland von Juni bis Ende Oktober Saison. Zu dieser Zeit ist es also einfach, an frische Kartoffeln zu kommen.

Deshalb solltest du zu regionalen Kartoffeln greifen:

In Deutschland erhältliche Kartoffelsorten enthalten unter 100 Milligramm Solanin pro Kilogramm frische Kartoffeln. Erst ab 200 Milligramm können Vergiftungssymptome möglich sein. Damit ist es grundsätzlich unbedenklich, reife und richtig gelagerte Kartofffeln mit Schale zu essen. Importierte Kartoffeln können dagegen höhere Solaninwerte aufweisen, weshalb du am besten regionale Erzeugnisse kaufst.

Fazit: Wenn du also zum Bio-Produkt greifst und sicher sein kannst, dass der Gehalt an Glykoalkaloiden gering ist – sprich, die Kartoffel reif, frisch und unbeschädigt ist – spricht nichts dagegen, die Schale ab und zu mitzuessen.

Schwangere und Kinder sollten Kartoffeln grundsätzlich schälen

Nach Angaben des Landeszentrums für Ernährung Baden-Württemberg tritt eine leichte Solaninvergiftung ab etwa 400 Milligramm pro Kilogramm Kartoffel auf. Erste Symptome wie Übelkeit, Kopfweh, Durchfall und Halskratzen sind dann innerhalb von 24 Stunden zu spüren. Bei Kindern können aufgrund des geringeren Körpergewichts allerdings schon deutlich kleinere Mengen an Solanin gefährlich werden. Deshalb sollten Kinder und Schwangere grundsätzlich keine Kartoffeln mit Schale essen.

Übrigens: Glykoalkaloide sind wasserlöslich, aber hitzebeständig. Das heißt, die Giftstoffe gehen beim Kochen teilweise ins Wasser über, werden durch Hitze allein aber nicht unschädlich gemacht. Das Kochwasser von ungeschälten Kartoffeln solltest du deshalb wegschütten.

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Leckere Kartoffelgerichte: Rezeptideen

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