Senfmehl besteht aus gemahlenen Senfkörnern. Hier kannst du lesen, wie du das Senfpulver als Küchenwürze und Heilmittel nutzen kannst und worauf du dabei achten solltest.

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Du kennst Senfmehl wahrscheinlich als Speisewürze in der Küche. Diese wird meist aus gelben Senfkörnern hergestellt. Die Körner stammen von Senfpflanzen, die gelb blühende, einjährige Kreuzblütler sind. Nach Mitteleuropa wurden die Senfpflanzen von den Römern gebracht. Die drei bekanntesten Senfarten sind:

  • Weißer Senf (Sinapis alba, auch Gelber Senf, Ackersenf)
  • Brauner Senf (Brassica juncea, auch Indischer oder Chinesischer Senf genannt)
  • Schwarzer Senf (Brassica nigra)

Wirkung von Senfmehl

Alle Senfarten enthalten Senfölglykoside. Beim Zermahlen der Senfkörner zu Senfmehl werden sie in Verbindung mit Enzymen zu Senföl aufgespalten. Dieses Senföl wirkt folgendermaßen:

  • entzündungshemmend
  • antiviral
  • antibakteriell
  • durchblutungsfördernd
  • aber auch hautreizend

Einer Studie der Uni Freiburg zufolge sollen Senföle Krebs vorbeugen. Für diese Wirkung sollen bereits 20 Gramm pro Tag genügen. Senf zu essen regt außerdem den Appetit an und fördert die Verdauung.

Senfmehl in der Küche verwenden

Senfmehl ist ein sehr aromatisches Gewürz. In der Küche kannst du in Kombination mit Essig und Salz Senf selber machen und als Zutat zum Verfeinern vieler Speisen verwenden:

  • Currys
  • Dressings
  • Marinaden
  • Saucen
  • Suppen

Verwendung von Senfmehl: Wann es hilft

Senfmehl wird als Heilmittel in Form von Kompressen, Bädern und Wickeln verwendet. Du kannst es nutzen bei:

Wenn du das Hausmittel anwendest, solltest du folgendes beachten:

  • Senfmehl ist stark reizend und kann auf der Haut brennen und zu sehr starken Rötungen führen.
  • Sobald du eines dieser Symptome als schmerzhaft empfindest, solltest du die Senfmehl-Anwendung unbedingt abbrechen. Sonst kann es im schlimmsten Fall zu schweren Hautverbrennungen kommen.
  • Lasse dich am besten von einer/m Apotheker*in mit Pflanzenkundeausbildung oder einer/m Phytotherapeut*in beraten, bevor du Senfmehl anwendest.
  • Senföl kann die Haut und Schleimhäute reizen. Achte deshalb darauf, dass es nicht in dein Gesicht gelangt. Besonders mit deinen Augen sollte es nicht in Kontakt kommen.

Senfmehl-Anwendungen: Wann du darauf verzichten solltest

Für Kleinkinder bis zu sechs Jahren ist die Anwendung von Senfmehl ungeeignet, da Kinder eine zarte und sehr sensible Haut haben. Ebenfalls sollten Schwangere und Stillende auf diese Anwendung verzichten, beziehungsweise unbedingt Rücksprache mit ihrer/m Ärzt*in halten.

Auch bei folgenden Erkrankungen solltest du Senfmehl nicht anwenden:

  • Durchblutungs- oder Sensibilitätsstörungen
  • Hauterkrankungen oder sehr empfindliche Haut
  • Herzerkrankungen
  • Hohes Fieber
  • Krampfadern und sonstige Venenleiden an den Beinen
  • Kalte Extremitäten
  • Neurologische Erkrankungen
  • Neurodermitis
  • Nierenerkrankungen
  • Offene Hautstellen oder Hautirritationen im Anwendungsbereich

Anwendungen mit Senfmehl: Wickel und Kompressen

Senfmehlwickel und -kompressen kannst du gut anwenden bei:

Oft können die Wickel die Symptome aber nicht alleine bekämpfen. Wende sie nur ergänzend an.

Für einen Senfmehlwickel oder eine -kompresse benötigst du:

  • ein Leinen- oder Baumwolltuch
  • ein kleines Tuch aus Mull oder Zellstoff
  • 3-4 EL Senfmehl (am besten schwarzes, da es besonders intensiv wirkt)
  • 150 ml handwarmes Wasser
  • ein wenig Olivenöl

Tipp: Je nach Größe der zu behandelnden Stelle kannst du mehr oder weniger Senfmehl verwenden.

So geht’s:

  1. Falls du das Hausmittel zum ersten Mal anwendest, solltest du die Paste erst an einer Stelle auf deinem Arm testen.
  2. Rühre das Senfmehl zu einer Paste an.
  3. Gib die Senfmehlpaste auf das Tuch, den Mull oder Zellstoff. Schlage dieses in das Baumwolltuch ein.
  4. Fixiere den Wickel mit dem Baumwolltuch an der betreffenden Stelle.
  5. Wende den Senfmehlwickel oder die -kompresse bei Kindern nur drei bis fünf Minuten lang an. Bei Erwachsenen kannst du die Dauer nach mehreren Anwendungen von fünf auf zehn Minuten steigern.
  6. Anschließend ist es wichtig, dass du die behandelte Stelle mit etwas Öl einreibst und 30 bis 60 Minuten lang ruhst.

Fußbad mit Senfmehl: Hausmittel gegen Erkältung

Mit einem Senfmehlfußbad kannst du eine nahende Erkältung lindern. Die Dämpfe können außerdem gegen Nasennebenhöhlenentzündungen helfen. Das Mittel wird auch bei Kopfschmerzen, Migräne und Verstopfung angewandt.

Stell dir für dein Senfmehlfußbad folgendes bereit:

  • 1/2 Eimer mit warmem Wasser
  • 10-30 g schwarzes Senfmehl
  • ein Handtuch
  • Socken
  • etwas Olivenöl

Anleitung für dein Senfmehlfußbad:

  1. Lege dir dicke Socken und ein Handtuch zum Abtrocknen bereit.
  2. Stelle ein Schälchen mit Olivenöl in der Nähe auf, damit du es nach dem Fußbad griffbereit hast.
  3. Fülle einen Eimer mit 38 Grad Celsius warmem Wasser. Das Wasser sollte nicht höher als kniehoch sein. Verteile darin zehn bis dreißig Gramm schwarzes Senfmehl, bei der ersten Anwendung am besten nicht zu viel.
  4. Setze dich auf einen Stuhl vor den Eimer und bade die Füße zwei bis zehn Minuten. Mit der Zeit röten sich deine Beine und du wirst ein leichtes Brennen spüren. Ist dieser Effekt stark, dann nimm die Füße sofort aus dem Wasser.
  5. Wenn es angenehm ist, kannst du deine Beine noch ein paar Minuten im Fußbad lassen.
  6. Nimm die Füße aus dem Senfmehlfußbad heraus und trockne sie ab.
  7. Damit die Rötung und das Brennen schneller abklingen, solltest du die Füße mit Olivenöl einreiben. Wenn du möchtest und deine Füße es vertragen, kannst du Wollsocken anziehen. Ruhe deine Füße 30 bis 60 Minuten aus.

Bei einer Erkältung wendest du das Senfmehlfußbad einmal pro Tag an. Bei Migräne kannst du es zwei- bis dreimal pro Woche für ungefähr zwei Wochen durchführen.

Wichtig: Achte bei den Anwendungen immer auf dein Wohlbefinden.

Wo du Senfkörner für Senfmehl kaufen kannst

Senfkörner kannst du dir günstig auf Vorrat kaufen und bei Bedarf zu Senfmehl mahlen, am besten mit einer elektrischen Gewürzmühle. Senfkörner erhältst du in:

  • Apotheken
  • Bioläden und
  • im Internet.

Fertige Senfwickelsets kannst du dir häufig in der Apotheke besorgen.

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Du kannst auch im Garten ein paar Körner ausstreuen und Senf so selbst anbauen. Die Ernte ist zwar etwas mühselig, allerdings kannst du neben den Körnern auch die Senfblätter und -sprossen zum Kochen verwenden. Mehr Informationen: Senf pflanzen: Tipps zu Standort, Pflege und Ernte

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Überarbeitet von Lena Kirchner  © UTOPIA

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