Speckkäfer fressen nicht nur deine Lebensmittel, sondern können auch gesundheitsschädigend sein. Wir zeigen dir, wie du die Schädlinge mit Hausmitteln bekämpfst und einem Befall vorbeugst.
Während Speckkäfer in der freien Natur durchaus als Nützlinge gelten, können sie großen Schaden anrichten, wenn sie sich in Häuser verirren. Allein in Europa gibt es fast 70 Arten des Käfers, am häufigsten kommt aber der Gemeine Speckkäfer vor. Besonders gefährlich sind seine Larven. Damit diese sich richtig entwickeln, benötigen sie vor allem tierische Eiweiße. Käse, Fleisch und auch Tierfutter sind besonders beliebte Nahrungsquellen für die Schädlinge.
Wie erkennt man einen Befall durch Speckkäfer?
Speckkäferlarven erinnern äußerlich an kleine Raupen, deren Körper mit buschig wachsenden braunen Borsten bedeckt ist. Ausgewachsene Speckkäfer werden nur einen bis acht Millimeter groß und haben einen rundlichen, braun bis schwarz gefärbten Körper. Je nach Art haben die flugfähigen Tiere gelbe, rote oder braune Flecken und Muster auf ihren Flügeln und einen behaarten, geschuppten oder glatten Panzer.
An diesen Zeichen erkennst du einen Befall durch Speckkäfer und seine Larven:
- Kotfäden auf Oberflächen und Lebensmitteln: Sowohl die Larven als auch die erwachsenen Speckkäfer hinterlassen zentimeterlange, dunkel gefärbte Kotfäden, an denen du die Schädlinge leicht erkennen kannst.
- Fraßlöcher: Die Larven des Speckkäfers machen sich nicht nur über eiweißhaltige Lebensmittel her. Da sie zusätzlich den Stoff Keratin verdauen können, fressen die Tiere ebenso Leder, Felle, Kork und weiches Holz an. Wenn du also vermehrt kleine Löcher in diesen Stoffen findest, hast du es womöglich mit einem Befall durch Speckkäfer zu tun.
- Kondenswasser in Gläsern und Co.: Sind die Larven zum Beispiel in nicht richtig verschlossene Schraubgläser gelangt, kann sich dort durch ihren Stoffwechsel Kondenswasser bilden. Das sorgt nicht nur dafür, dass deine Lebensmittel schneller verderben – die Feuchtigkeit begünstigt auch, dass sich Schimmel bildet.
Gegen Speckkäfer im Haushalt vorbeugen
Speckkäfer können selbst in den saubersten Haushalten auftauchen. Denn es kann vorkommen, dass du die Tiere über befallene Lebensmittel aus dem Supermarkt einschleppst. Sie zu bekämpfen, ist dann mitunter eine sehr aufwendige Aufgabe. Deshalb solltest du einige Tipps beachten, mit denen du einen Befall frühzeitig verhindern kannst:
- Räume gründlich lüften: Warme Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit sind Umgebungen, in denen sich Speckkäfer sehr schnell vermehren können. Deshalb solltest du deine Wohnung regelmäßig und richtig lüften, um einem Befall vorzubeugen.
- Nahrungsquellen beseitigen: Damit die Speckkäfer möglichst keine Nahrung bei dir finden, solltest du deine Lebensmittel richtig lagern. Tierfutter und andere gefährdete Nahrungsmittel gehören idealerweise in luftdicht verschließbare Glasbehälter. Durch Gefäße aus Plastik oder Pappe können sich viele Käferarten problemlos durchfressen.
- Wohnung regelmäßig reinigen: In einer sauberen Wohnung fühlen sich die Schädlinge nicht so schnell heimisch. Vergiss beim Staubsaugen auch Teppiche und Polstermöbel nicht. Wische Böden, versteckte Ecken und deine Küchenschränke regelmäßig aus.
- Gefährdete Lebensmittel und Materialien regelmäßig kontrollieren: Kontrolliere Lebensmittel wie Fleisch und Käse bereits direkt nach dem Einkauf auf einen Befall durch Speckkäfer. Auch wenn du Nahrungsmittel über längere Zeit lagerst, solltest du hin und wieder sicherstellen, dass sich hier keine Larven angesiedelt haben. Das Gleiche gilt für Gegenstände aus Leder, Kork oder anderen anfälligen Materialien.
Speckkäfern vorzubeugen, ist immer besser, als Speckkäfer bekämpfen zu müssen. Sorgst du für eine gewisse Grundhygiene in deiner Wohnung, kannst du im Bestfall auf aufwendige Bekämpfungsmaßnahmen verzichten.
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Wie lassen sich die Schädlinge schonend bekämpfen?
Weil der Kot der Schädlinge nicht nur deine Lebensmittel verunreinigt, sondern auch allergische Reaktionen auslösen kann, rät das Umweltbundesamt dazu, den Speckkäfer immer schnellstmöglich zu bekämpfen. Wenn möglich, greife dabei aber zuerst auf Maßnahmen zurück, die die Käfer nicht töten, sondern nur vertreiben.
Bevor du die Schädlinge mit Hausmitteln bekämpfen kannst, solltest du deine Wohnung grundlegend reinigen. Räume alle befallenen Schränke und Zimmer aus und sammle die sichtbaren Tiere in einem Behälter. Später kannst du sie dann im Garten aussetzen, wo sie beim Zersetzen von toten Tieren helfen.
Wische anschließend alle Ecken und Ritzen in Schänken gründlich aus und vergiss auch nicht, den Boden unter Teppichen und Polstermöbeln zu reinigen. Befallene Lebensmittel solltest du vollständig entsorgen. Kleidungsstücke und Textilien wäschst du am besten bei möglichst hohen Temperaturen oder bringst sie in die Reinigung.
Die besten Hausmittel gegen Speckkäfer
Nachdem du deine Wohnung gründlich gesäubert hast, musst du meistens gar nicht mehr so viel unternehmen, um die Speckkäfer zu bekämpfen. Bei stärkeren Befällen bietet es sich aber trotzdem an, auf einige bewährte Hausmittel zurückzugreifen, um die Käfer langfristig fernzuhalten:
- Biologische Bekämpfung mit Schlupfwespen: Am einfachsten und umweltfreundlichsten kannst du Speckkäfer mit ihren natürlichen Fressfeinden bekämpfen. Dazu gehört zum Beispiel die Schlupfwespe, die verhindert, dass sich die Käfer weiter vermehren können. Sobald die Schlupfwespen keine Eier mehr finden, wandern sie ab. Einen Massenbefall musst du durch sie also nicht befürchten. Im Fachhandel kannst du Karten mit Schlupfwespeneiern kaufen, die dann nur noch in deiner Wohnung aufhängen musst.
- Pheromonfallen: Im Gartenfachhandel erhältst du darüber hinaus spezielle Klebefallen, die Botenstoffe enthalten. Diese Pheromone locken die ausgewachsenen Speckkäfer an, die dann an der Falle festkleben und sich nicht weiter fortpflanzen können.
- Raubwanzen einsetzen: Ein weiterer natürlicher Fressfeind des Speckkäfers ist der sogenannte Lagerpirat. Dieser Nützling gehört zur Familie der Raubwanzen und ernährt sich von den Eiern, Larven und Puppen zahlreicher Vorratsschädlinge. Für den Menschen sind die zwei bis drei Millimeter großen Wanzen harmlos. Häufig erhältst du die Raubwanzen in kleinen Röhrchen. Sobald du die Tiere freilässt, machen sie sich selbstständig an die Arbeit. Achte aber darauf, dass die Wanzen nur bei Temperaturen von mindestens 20 Grad aktiv werden.
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Überarbeitet von Lucas Drebenstedt © UTOPIA
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