"Death Cleaning" ist längst nicht so makaber, wie es sich anhört: Die Methode soll beim Entrümpeln, Aufräumen und Aussortieren der eigenen Besitztümer helfen – damit es nicht eines Tages jemand anders machen muss.

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In einer Zeit und Gesellschaft, in der viele Menschen Massen an unnötigen Dingen besitzen, ist "Decluttering" – was in etwa so viel heißt wie "entrümpeln" oder "ausmisten" – ein sinnvoller Trend. Wie genau das Entrümpeln am einfachsten oder effektivsten funktioniert, dazu gibt es verschiedene Ansätze. "Death Cleaning" bzw. "Swedish Death Cleaning" ist einer davon.

Das steckt hinter dem Begriff "Death Cleaning"

Die Ausmist-Taktik und ihr etwas morbider Name stammen aus Schweden: "Döstädning” ist eine Wortkreation aus den schwedischen Wörtern für "sterben" und "Sauberkeit" und wurde ins Englische übersetzt als "Death Cleaning".

Gemeint ist damit der Prozess des Entrümpelns und Aussortierens der Wohnung vor dem eigenen Tod. Dahinter steckt der Wunsch, diesen Prozess nicht den Hinterbliebenen zu überlassen, sondern selbstbestimmt und bewusst Ordnung zu schaffen.

Dabei soll "Death Cleaning" aber eben nicht nur Menschen nützen, die sich tatsächlich auf den Tod vorbereiten. Der Trend kann auch alle anderen dabei unterstützen, sich von angehäuftem Kram zu trennen und ein Leben ohne allzu viel Ballast zu führen.

Margareta Magnusson und "The Gentle Art Of Swedish Death Cleaning"

Der Death-Cleaning-Trend der vergangenen Jahre basiert auf einem Buch der Schwedin Margareta Magnusson, das in der Originalfassung "Döstädning” heißt und ins Englische übersetzt wurde als "The Gentle Art Of Swedish Death Cleaning". Eine deutsche Übersetzung mit dem nicht weniger schönen Titel "Frau Magnussons Kunst, die letzten Dinge des Lebens zu ordnen" ist 2018 erscheinen.

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In dem Buch – und bei der darin beschriebenen Ausmist-Methode – geht es hierum:

"Egal wie alt du bist, Swedish Death Cleaning kann angewendet werden um dir zu helfen, dein Leben zu entrümpeln und Bilanz zu ziehen, was wichtig ist."

In einem sehenswerten Youtube-Video sagt die Autorin, die nach eigenen Angaben zwischen 80 und 100 Jahre alt ist: "Ich glaube, es ist gut, Dinge loszuwerden, die man nicht braucht". Das sei nicht traurig, sondern "eine Erleichterung".

Magnusson glaubt, man solle mit Death Cleaning anfangen, sobald man alt genug ist, um darüber nachzudenken. Ihre Botschaft:

"Sammle keine Dinge an, die du nicht willst."

Hinter Magnussons Philosophie steckt die einfache Vorstellung: Wenn ich morgen sterbe würde, müsste sich irgendjemand um all meinen Krempel kümmern. Das Ziel von Death Cleaning als Gedankenspiel und Ausmist-Hilfe ist es, die Menge an Besitztümern (und dabei insbesondere unnötigem Kram), mit dem sich deine Hinterbliebenen eines Tages auseinandersetzen müssen, so weit wie möglich zu minimieren.

So funktioniert Death Cleaning

Die Death-Cleaning-Methode hat Ähnlichkeit mit der Grundidee von Marie Kondos Bestseller "Magic Cleaning", der die KonMari-Methode vorstellt: Was du nicht gerne hast und was du nicht benutzt, kannst du entsorgen.

"Behalte nur, was du liebst und was dich im Moment glücklich macht. Das ist wie bei Marie Kondo, aber mit einem zusätzlichen Bewusstsein für die Vergänglichkeit und Nichtigkeit dieser sterblichen Existenz," schreibt die Autorin Hannah-Rose Yee in einem Beitrag in der New York Post.

Dabei spricht für Death-Cleaning-Autorin Margareta Magnusson nichts dagegen, Dinge mit sentimentalem Wert aufzubewahren: Sie selbst hat eine "Wegwerf-Kiste". Darin sind zum Beispiel Briefe, Fotos und andere Dinge, die nur für sie persönlich Bedeutung haben und die ihre Hinterbliebenen nach ihrem Tod "einfach wegwerfen können ohne überhaupt hineinzuschauen".

Zu Magnussons Methode gehört es, offen über Death Cleaning zu sprechen: mit den Familienmitgliedern, die in irgendeiner Form vom Entrümpeln betroffen sein könnten oder werden, aber auch mit Freund:innen. Denn: Über die eigenen Ausmist-Pläne zu sprechen, kann helfen, sie auch wirklich durchzuziehen.

Was auch hilft: Keine Angst haben vor dem Ausmisten. Denn es geht nicht darum, Dinge, an denen du hängst, zu entsorgen oder dich plötzlich von allem trennen zu müssen – und es geht auch nicht um die Angst vor dem Sterben.

Bei Death Cleaning gehe es nicht um den Tod und seine Unvermeidbarkeit, so Magnusson, sondern um "die Geschichte deines Lebens, die guten und die schlechten Erinnerungen. Die guten behältst du, die schlechten löschst du aus." Mit anderen Worten: Entsorge, was dich nicht glücklich macht. Heraus kommt eine Form von Minimalismus, die sehr individuell und flexibel ist.

Um den Prozess des Entrümpelns angenehm zu machen, rät Magnusson: Belohne dich! Tu oder gönne dir etwas, was dich glücklich macht: ein gutes Essen, eine Kulturveranstaltung oder ein Ausflug zum Beispiel. Neuen unnötigen Kram zu kaufen ist vermutlich keine geeignete Belohnung für deine Death-Cleaning-Erfolge.

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