Lebt die Tigermücke bereits in Deutschland? Und wie gefährlich ist sie wirklich für uns? Das und wie du der Tigermücke vorbeugen kannst, verraten wir in diesem Artikel.
Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) stammt, wie der Name schon verrät, ursprünglich aus Ostasien. Aufgrund der globalen Erderwärmung im Zuge des Klimawandels sowie dem internationalen Waren- und Reiseverkehr hat sich die Tigermücke im Laufe der Jahre auch in Amerika und Europa ausgebreitet. In Deutschland wurde sie erstmals 2007 gesichtet.
Die schwarz-weiß gestreifte, knapp einen Zentimeter große Stechmücke gilt als besonders anpassungsfähig, weshalb sie mittlerweile in zahlreichen südwestlichen Landkreisen in Deutschland als etabliert gilt. Was die Tigermücke ausmacht und warum sie gefährlich für uns ist, erfährst du in diesem Artikel.
Tigermücke in Deutschland: Wie gefährlich ist sie?
Die Tigermücke gilt deshalb als gefährlicher, da sie verschiedene Krankheitsviren übertragen kann, wie unter anderem den Dengue-, Chikungunya- und Zikavirus. Es sind bis dato aber noch keine Fälle bekannt, in denen die Tigermücke in Deutschland Krankheitserreger übertragen hätte. Das Risiko wird derzeit noch als gering eingeschätzt. Dennoch breitet sich laut dem Robert-Koch-Institut insbesondere das Dengue-Virus hierzulande durch Reiserückkehrer:innen stark aus.
Das daraus resultierende Denguefieber ist eine akut fieberhafte Erkrankung, die häufig ohne spezifische Symptome verläuft und keiner speziellen Behandlung bedarf. In seltenen Fällen kann es jedoch schwer verlaufen oder sogar tödlich enden. In 2024 verzeichnete das RKI in den ersten knapp vier Monaten 737 Fälle von Dengue-Fieber in Deutschland – dreimal so viel wie im Vorjahr. Mit steigender Population der Tigermücke steigt also zukünftig auch das Risiko der Übertragung von gefährlichen Viren wie dem Dengue-Virus.
In anderen Ländern ist die Lage laut der Apotheken-Umschau bereits brisanter. In Italien gab es schon 2007 einige Chikungunyafieber-Epidemien verursacht durch die Tigermücke. In Brasilien werden in diesem Jahr über vier Millionen Fälle von Denguefieber erwartet.
Unterschiede zu herkömmlichen Stechmücken
Die Asiatische Tigermücke ist laut dem Umweltbundesamt tagaktiv und gilt im Vergleich zu herkömmlichen Mücken in Deutschland als besonders aggressiv. Dabei saugen nur die weiblichen Tigermücken Blut. Sie werden insbesondere vom menschlichen Hautgeruch angelockt, machen aber auch vor Tieren keinen Halt.
Ihre Eier legt sie an vielen verschiedenen Orten ab, darunter Astlöcher oder mit wassergefüllte Behältnisse wie Regentonnen oder Vogeltränken. Die Tigermücke kann im Übrigen leicht mit anderen Mückenarten verwechselt werden. Auch die einheimische Ringelschnake besitzt beispielsweise Streifen.
Ausbreitung der Tigermücke in Deutschland vorbeugen
Die Larven der Tigermücke brauchen Wasser, um sich zu entwickeln. Vermeide also in deinem Garten oder auf deinem Balkon alle Behältnisse, in denen sich auch nur geringe Mengen an Wasser sammeln können. Alternativ kannst du sie auch abdecken, sodass die Weibchen ihre Eier nicht ablegen können. Das ist vor allem sinnvoll, wenn du in einem Gebiet lebst, in dem es ein hohes Vorkommen an Tigermücken gibt. Lies dazu auch unsere Artikel über Mückenlarven im Garten und Mückenlarven in der Regentonne.
Die Tigermücke mit Insektengift zu bekämpfen, solltest du aber vermeiden. So schadest du auch anderen heimischen Insekten, die wichtig für unser Ökosystem sind. Zudem hat die Tigermücke auch natürliche Fressfeinde wie Spinnen, Vögel oder Fledermäuse.
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