Viele Verpackungen bestehen nicht nur aus einem, sondern aus mehreren unterschiedlichen Materialien. Das erschwert das Recycling. Wie du solche Verpackungen richtig entsorgst, erfährst du hier.
Pappverpackungen gehören in die Papiertonne, Einwegglas in den Glascontainer und pflanzliche Abfälle in die Biotonne – Recycling funktioniert gut, wenn Abfälle sich so klar sortieren lassen. Das ist jedoch leider nicht immer der Fall, zum Beispiel wenn es sich um Verbundverpackungen handelt. Diese Verpackungen bestehen aus mehreren fest miteinander verbundenen Stoffen, die eigentlich ganz unterschiedlich entsorgt werden müssten, so die Verbraucherzentrale. Daneben gibt es auch noch Verpackungen, die aus mehreren voneinander trennbaren Materialien bestehen.
Probleme beim Recycling von Verbundverpackungen
Verbundverpackungen bestehen aus mehreren unterschiedlichen Materialien, die fest miteinander verbunden sind. Diese Materialien umfassen oft Kombinationen von Kunststoff, Aluminium, Pappe und Papier. Mit Verbundverpackungen sollen die spezifischen Vorteile der einzelnen Materialien kombiniert werden, um eine Verpackung zu optimieren – zum Beispiel hinsichtlich Stabilität, Haltbarkeit oder Schutz vor Feuchtigkeit.
Ein klassisches Beispiel für Verbundverpackungen sind Tetra Paks, wie sie für Milch, Säfte oder Wein verwendet werden. Diese bestehen in der Regel aus einer Kombination von Karton, Kunststoff (z.B. Polyethylen) und Aluminiumfolie. Der Karton sorgt für Stabilität und bietet eine bedruckbare Oberfläche, die Kunststoffschicht dient als Feuchtigkeitsschutz und die Aluminiumschicht schützt den Inhalt vor Licht und Sauerstoff, um die Haltbarkeit zu verlängern.
Verbundverpackungen können also eine wichtige Funktion erfüllen, indem sie Lebensmittel bestmöglich schützen und so vor dem vorzeitigen Verderb bewahren. Doch ihr Recycling ist aufgrund der unterschiedlichen Materialien schwierig.
Viele Verbundverpackungen kannst du in der Gelben Tonne entsorgen, erklärt die Verbraucherzentrale. Zwar können diese dann nicht immer vollständig recycelt werden, aber zumindest verringerst du dadurch den Restmüll. Die Gelbe Tonne ist ein ökologisch sinnvollerer Kompromiss als der Restmüll, da so zumindest noch einige Materialien verwertet werden können. Restmüll hingegen würde größtenteils verbrannt werden. Mehr dazu hier:
Mehr Recycling von Verbundverpackungen wäre laut der Verbraucherzentrale mit der Wertstofftonne möglich. In diese Tonne kannst du alles geben, was normalerweise in die Gelbe Tonne kommt, und zusätzlich noch vieles, was sonst in der Schwarzen Tonne für den Restmüll landet. Hier kannst du also eine breitere Palette an Materialien entsorgen und dem Recycling zuführen.
Allerdings gibt es die Wertstofftonne bisher nicht bundesweit.
Beispiele für Verbundverpackungen und wo sie hingehören
Vom Joghurtbecher bis zum Pizzakarton: Im Alltag fallen viele Verpackungen an, die aus mehreren Materialien bestehen. Manchmal kannst du sie per Hand voneinander trennen und sortieren, manchmal handelt es sich um nicht mechanisch trennbare Verbundverpackungen. Hier eine Übersicht darüber, wie du die gängigsten Verpackungen am besten entsorgst:
- Joghurtbecher: Hier kommen Aluminiumdeckel, Pappummantelung und Kunststoffbecher zusammen. Trenne alle Teile voneinander und entsorge die Pappe im Altpapier und Deckel und Becher getrennt voneinander in der Gelben Tonne.
- Käse-/Wurstpapier: Einschlagpapiere für Käse und Wurst bestehen aus Plastik und Pappe. Die Schichten lassen sich bei einigen von ihnen per Hand voneinander abziehen. So kannst du die Plastikfolie in der Gelben Tonne und die Papierschicht im Altpapier recyceln.
- Verbundpackungen mit Kunststoff und Aluminium: Dies sind Verpackungen, die aus so fest miteinander verbundenen Schichten aus Kunststoff und oft auch Aluminium bestehen, dass sie sich nicht trennen lassen. Somit ist das Recycling unmöglich. Wirf diesen Müll trotzdem in den Gelben Sack, um Restmüll zu reduzieren. Noch besser ist es, schon beim Einkauf solche Verpackungen zu vermeiden.
- Beschichtetes Papier: Die Bonbontüte wirkt auf den ersten Blick wie ein Kandidat für das Altpapier, doch hier gilt es besonders gut hinzuschauen. Reiße das Papier einmal ein: Am Riss erkennst du gut, ob sich darüber noch eine Schicht Kunststoff befindet. Das beschichtete Papier gehört dann in den Gelben Sack. Beschichtetes Papier findest du auch bei Getränkekartons, Pizzakartons und in Form von Post-It-Zetteln oder Klebestreifen auf Briefumschlägen.
- Grablichter/Teelichthüllen: Die leeren Hüllen gelten nicht als Verpackungen, sondern als Teil des Produkts. Damit gehören sie nicht in den Gelben Sack, sondern in den Restmüll.
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