Start in die Reisesaison: Was gibt es Schöneres, als die erste große Reisemobiltour des Jahres? Wir sagen Ihnen, worauf Sie vor dem Losfahren achten müssen, damit Erlebnis und Erholung stimmen.

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Endlich Frühling! Endlich Zeit die erste Campingreise des Jahres vorzubereiten. Denn Vorfreude ist schön, aber eine gute Planung sorgt für ein rundum entspanntes Campingvergnügen. Wer Abenteuer mit schlechter Organisation verwechselt, riskiert Stress statt Erholung.

Das beginnt mit dem Fahrzeug selbst. An anderen Stellen beschreiben wir, wie Sie den Camper mit einem Frühjahrs-Putz sanft aus dem Winterschlaf wecken. Und dass ein gründlicher Auswinterungs-Check von Reifen und Wasseranlage auf jeden Fall zum Pflichtprogramm gehört.

9 Punkte für die Wohnmobil-Reiseplanung

Doch was ist mit Drumherdem um? Über diese Dinge sollten Sie sich kurz Gedanken machen, bevor es auf Tour geht.

1. Routenplanung für entspannte Fahrten

Ein Reisemobil ist kein Rasemobil. Wer in den Campingurlaub fährt, hat Zeit. Überlassen Sie die Überholspur allen, die pünktlich im Hotel einchecken müssen. Beachten Sie außerdem die folgenden Hinweise bei der Planung ihrer Route:

  • Planen Sie lieber kurze Etappen; setzen Sie sich nicht unter Druck. Defensiv fahren Sie sicherer, ein wenig Zeitverlust sollte im Urlaub ohnehin keine Rolle spielen.
  • Machen Sie Pausen: Das kommt der Person am Steuer und allen Mitfahrenden entgegen - besonders Kindern.
  • Lesen Sie Beipackzettel: Viele im Alter gängige Medikamente beeinträchtigen die Fahrtauglichkeit.
  • Ein Fahrtraining frischt Ihre Fähigkeiten wieder auf, wenn Sie länger nicht mehr am Steuer waren.

Besonders wenn Kinder an Bord sind, können eintönige Marathontouren zur Tortur für alle werden. Vor allem sie brauchen regelmäßige Stopps und in den Pausen Bewegung. Die Kleinen müssen wie im Pkw einen passenden Kindersitz haben.

Neben Snacks sollten Sie für Abwechslung unterwegs sorgen: Tablets, Hörbuch-Geräte oder tragbare DVD-Player auf der Rückseite vom Fahrersitz sind hier genauso probate Mittel wie ein klassisches Spiel, das keine Tischfläche braucht.

Tipp: Mit der Stellplatz-Radar-App können Sie für ihre Route die passenden Stellplätze finden.

2. Sind Sie versichert?

Eine gute Reisevorbereitung umfasst auch den Versicherungscheck. Es ist völlig klar, dass Sie eine Versicherung für Wohnmobil haben, wenn es ihr eigenes ist. Einen Schutzbrief besitzen Sie sogar vielleicht ebenfalls, wenn Sie eine Mitgliedschaft in einem der vielen Automobilclubs haben.

Wer bei einer gewerblichen Vermietung ein Mietmobil bucht, hat bei Vertragsunterzeichnung ein Versicherungspaket gebucht. Wer ein privates Sharingangebot nutzt, bekommt auf den großen Camper-Sharing-Plattformen meist ebenfalls eine Versicherung angeboten.

Eine Krankenversicherung sollte auch jede Person haben. Die europäische Krankenkassenkarte sichert allen in Europa ein Anrecht auf Behandlung zu. In einigen Fällen lohnt sich allerdings eine Zusatzkrankenversicherung fürs Ausland.

Tipp: Geht schnell, hilft im Zweifel sehr. Einmal kurz die richtige Versicherung fürs Wohnmobil checken.

3. Richtig packen

Beim Campingurlaub zählt nicht nur, was mitgenommen wird, sondern auch wie es verstaut wird.

Zuladung: Wie viel darf das Wohnmobil mit Insassen und Gepäck maximal wiegen? Das steht im Fahrzeugschein und sollte nicht überschritten werden. Um sicher zu gehen, kann man das beladene Campingfahrzeug bei TÜV oder Dekra wiegen lassen. Am besten suchen Sie eine Prüfstelle, die das Gewicht an jedem einzelnen Rad feststellen kann.

Beladung und Ladungssicherung: Unverändert gilt die Grundregel, dass schwere Gegenstände weit unten im Fahrzeug und möglichst zwischen den Achsen untergebracht werden müssen. Sonst leidet die Kurvenstabilität und beim Fronttriebler die Traktion. Außerdem muss die Ladung adäquat gesichert sein und am Herumfliegen beim Bremsen oder Beschleunigen gehindert werden.

Beides, Gewicht und Verteilung der Ladung, kontrollieren die örtlichen Behörden immer wieder zur Urlaubszeit und ahnden Überschreitungen mit Bußgeldern.

Auf Toleranzwerte sollten Sie sich bei Kontrollen nicht verlassen. Kommt es zu einem Unfall, könnte die Versicherung bei einem überladenen Fahrzeug von einer Mitschuld des Fahrers ausgehen.

Mehr dazu wie Sie richtig beladen, lesen Sie hier:

Tipp: Einmal kurz auf die Waage vor dem Urlaub – das spart Bußgeld-Kosten.

4. Sorgen Sie für genügend Gasvorrat

Im Ausland kann es kompliziert und teuer werden, an Gasnachschub zu kommen. Das liegt nicht an möglicher Gasknappheit, sondern an verschiedenen Gasflaschen.

In den Urlaubsländern verwenden Gasversorger andere Anschlüsse, füllen deutsche Flaschen gar nicht oder nur zu erhöhten Preisen. Deshalb besser zwei gefüllte Flaschen an Bord nehmen. In der warmen Jahreszeit ist man so auch für einen ausgedehnten Urlaub gut gerüstet.

Tipp: Halb volle Flaschen lassen Sie für die große Urlaubsfahrt zu Hause und leeren diese besser auf dem nächsten Kurztrip oder am Gasgrill.

5. Verkehrsregeln im Inland und Ausland

Ein wichtiger Teil der Reisevorbereitung ist das Informieren über ausländische Verkehrsregeln, Warntafelpflichten und Mautbestimmungen. Einigkeit erzielen europäische Politiker nämlich vor allem über eines: Bußgelder für Verkehrsverstöße. Die können auch im Heimatland vollstreckt werden.

  • Einfache Empfehlung, weil es schon hierzulande Pflicht ist: Zur eigenen Sicherheit sollte je eine Warnweste für jede mitfahrende Person in Griffweite liegen.
  • Ersatz für die unterschiedlichen Leuchtmittel rund ums Wohnmobil an Bord erweist sich ohnehin als nützlich.
  • Italiener und Spanier legen außerdem Wert auf quadratische Warntafeln an Trägern oder Gepäck, die über die Heckleuchten hinausragen. Der Zubehörhandel hat sich darauf eingestellt und bietet das "Pannello" in – ganz wichtig – landesspezifischer Ausführung.

Tipp: Sobald Sie wissen, wohin es geht im Urlaub, einmal kurz die Verkehrsregeln checken.

6. Mautgebühren

Schilder mit den Aufschriften Péage oder Maut lassen bei WohnmobilistInnen den Blutdruck steigen. Ob Österreich, Frankreich oder Schweiz: Die Mautgebühren können den Urlaub empfindlich verteuern - vor allem, wenn das Campingfahrzeug über 3,5 Tonnen wiegt. Spätestens dann lohnt sich eine Mautbox fürs Wohnmobil. Alles darüber verraten wir hier:

Wer sich mehr Zeit nimmt, erreicht nahezu jeden Ort in Europa ohne Straßengebühren. Selbst durch die österreichischen Alpen gibt es parallel zur Brennerautobahn eine Landstraße, die zwar nicht den Lkw, wohl aber Reisemobilen zur Verfügung steht. Wer den Weg als Ziel betrachtet, der kann dies bei einer Alpenüberquerung ausleben.

Sogar Länder mit langer Mauttradition wie Frankreich warten mit einem gut ausgebauten Landstraßennetz auf, sodass man auch hier nicht unbedingt auf die Autobahn muss. Wenn man es unterwegs nicht eilig hat, liegen die "Routes Nationales" in Sachen Erlebnisqualität ohnehin vorne.

Tipp: Bei den Routenplanung vorher festlegen, ob Sie Mautstraßen fahren wollen, und falls ja vorab ein entsprechendes Pickerl oder eine Mautbox besorgen.

7. Stellplatz-Suche

Zur Vorbereitung gehört auch, sich zu informieren, wie es um Stell- und Campingplatz-Netzwerke im Zielland bestellt ist. Es gibt ein gutes Netz in Europa, das Sie ganz einfach mit kostenlosen Apps wie dem promobil Stellplatz-Radar scannen können.

Daneben gibt es seit einigen Jahren den Trend, bei Privatpersonen, an Bauernhöfen oder bei Winzereien gegen eine kleine Gebühr zu übernachten. Für diese alternativen Stellplätze bestehen eigens Websites und Buchungsportale gibt.

Speziell osteuropäische Staaten verbieten aber die Übernachtung auf privaten Grundstücken. In touristisch attraktiven Ländern wie Kroatien steht diese Regelung nicht nur auf dem Papier.

Länder mit hoher Campingplatzdichte, etwa die Niederlande, handhaben das auf öffentlichem Gelände ähnlich. Liberaler geben sich Frankreich und Italien. Beide Länder machen aber dank gut ausgebautem Stellplatz-Netz Übernachtungen am Straßenrand überflüssig. An vielen Küstenabschnitten beider Länder gilt das Gleiche wie etwa in Spanien: Örtliche Parkverbote, oft unterstützt durch Höhenbeschränkungen, zeigen Wohnmobilen die Grenzen.

Ohnehin müssen Sie in Europa außerdem lokale Verbote beachten. Diese tauchen – nicht ganz überraschend – gerade in beliebten und belebten Gegenden auf.

Als besonders gutes Pflaster für Reisemobilfahrer gelten die skandinavischen Länder. Zu Recht, was die Weitläufigkeit der Landschaften und die Gastfreundschaft angeht. Zu Unrecht für jene, die aus dem "Allemansrätten" einen Freibrief für wildes Campieren ableiten. Das Jedermannsrecht erlaubt unter bestimmten Voraussetzungen das Zelten in der Natur, keinesfalls rücksichtsloses Abstellen des Reisemobils abseits der Straßen. Einfach und legal: die Quickstop-Plätze vor vielen skandinavischen Campinganlagen.

Tipp: Unbedingt die Stellplatz-Radar-App downloaden!

8. Stellplatz-Knigge

Geschriebene und ungeschriebene Regeln gelten nicht nur bei der Wahl des richtigen Übernachtungsplatzes. Das Zusammenleben auf dem Stell- und Campingplatz verlangt bei aller Freiheitsliebe ebenfalls die nötige Rücksichtnahme.

Die bei promobil im "Knigge für Reisemobilisten" aufgezählten Regeln sollten eigentlich selbstverständlich sein: Beispielsweise auf unnötigen Lärm durch nächtliches Rangieren, Radio oder Generator verzichten.

Wer das Reisemobil quer auf mehreren Längsflächen aufstellt, um sich mehr Freiraum zu verschaffen, wird unterwegs sicherlich keine neuen Freundschaften schließen. Ebenso sollten wir Dauerbelegung und Zäune den Gartenzwergfreunden überlassen. Dass man Hunde anleint und Müll sowie Fäkalien an den vorgesehenen Stellen entsorgt, sollte nicht nur klar sein, wenn es auf Hinweistafeln steht.

Tipp: Viele Anfängerfehler sind mit etwas Menschenverstand vermeidbar, wie wenn jemand wieder einmal die Toilettenkassette am Trinkwasserhahn ausspült.

9. Genügend Zeit fürs Ankommen und Auspacken

Wenn Sie die Urlaubsentspannung mit in den Alltag nehmen möchten und nicht gleich wieder gestresst sind, sobald Sie in die eigene Straße einbiegen: Lassen Sie sich Zeit zum Ankommen. Sie freuen sich bei dem nächsten Trip, wenn sie kein Chaos im Fahrzeug vorfinden.

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Sorgen Sie dafür, dass Sie zum Ende der Tour genügend Zeit haben, gemütlich auszupacken und das Wohnmobil gründlich zu putzen und aufzuräumen. Eventuell entstandene kleine Schäden könne Sie vielleicht selbst direkt daheim beheben – oder einen Werkstatttermin machen.

Denn für alle Campingfans steht eines fest: Nach der Tour ist vor der Tour.

Tipp: Wer noch einen Tag Zeit hat, bevor der Alltag wieder startet, bleibt länger entspannt.  © Promobil