Die Superleicht-Baureihe Aviva Lite wurde um einen neuen Grundriss erweitert. Auf nur sechs Quadratmetern soll der 300 LH bis zu drei Personen Platz bieten.
Der Name ist Programm: die Baureihe Aviva Lite von Adria, nach jahrelanger Pause 2023 in Düsseldorf wiederbelebt, kombiniert kompakte Aufbauten mit gewichtsreduzierten Möbeln, technischer Minimalausstattung und neuen Stauraumlösungen. Zum bisher einzigen Grundriss, dem 360 DK mit Stockbetten im Heck, gesellt sich nun der Aviva Lite 300 LH. Mit drei Metern Innenlänge und 1,96 Meter Innenbreite ist der Neue auch der kleinste Wohnwagen im Adria-Portfolio. Aus den kompakten Maßen und der strengen Diät bei Möbelbau und Technik resultiert das niedrige Leergewicht von 660 Kilogramm. Das Gesamtgewicht beträgt serienmäßig 750 Kilogramm. Um der mageren Zuladung von 90 Kilogramm beizukommen, wird Adria eine Auflastung auf 1000 Kilogramm zulässige Gesamtmasse anbieten. Der Grundpreis des Wagens ist noch nicht bekannt, ebenso wenig der Aufschlag für die Auflastung, die beim ab 15.799 Euro teuren Schwestermodell 360 DK allerdings kostenlos zu bekommen ist.
Außenhaut, Achse und Energieträger
Die Optik des GfK-beplankten Wagens wird, wie bereits beim Vorgänger-300 DT des Jahres 2013, dominiert von der Aviva-typischen steilen Bugwand und dem großen, tief angesetzten Gaskastendeckel. Dabei gibt es einen Gaskasten im eigentlichen Sinne gar nicht, denn der Aviva Lite 300 LH ist komplett gasfrei. Die Warmwasserversorgung erfolgt über eine elektrische Therme und auch der Kompressor des 80-Liter-Kühlschranks von Dometic funktioniert nur mit Strom. Eine Heizung ist selbst gegen Aufpreis nicht lieferbar. Auch einen Gaskocher in der Küche gibt es nicht. Die Autark-Vorbereitung, zu der ein Ladegerät und ein Batteriefach gehören, schlägt mit 299 Euro zu Buche. Dazu passend soll es eine optionale, 799 Euro teure Solaranlage geben. Der kleine Wagen rollt auf einem Alko-Chassis und verfügt serienmäßig über Antischlingerkupplung und Stoßdämpfer. Einer 100-km/h-Zulassung steht also nichts im Wege. Von außen sichtbar sind die fünf Ausstellfenster. Optional und 199 Euro teuer ist die Midi-Heki-Dachhaube. Neben der fehlenden Heizung spricht auch die Wand- und Dachstärke von nur 23 respektive 24 Millimetern klar für die ausschließliche Sommernutzung.
Grundriss und Schlafplätze
Der Grundriss des Aviva Lite 300 LH erinnert an andere Minicaravans wie den von uns getesteten Niewiadow N-Cross Sport N oder den historischen Eriba Puck. Unter dem Bugfenster ist eine Sitzgruppe, die von der quer eingebauten Sitzbank geprägt wird, deren Sitzfläche über die gesamte Innenbreite von 1,96 Metern geht und laut Adria 75 Zentimeter tief sein soll. Der Unterbau dieser Sitzbank bildet einen großen, aber nur durch den wagenbreiten Bugkastendeckel zugänglichen Stauraum. Links und rechts sind weitere Sitzplätze, wobei die rechte Sitzbank für zwei Personen ausgelegt ist. In der Mitte steht ein absenkbarer Tisch, der im Gegensatz zum Scherengestell-Klapptisch des 360 DK nun ein klassischer beweglicher Hubtisch mit festem Gestell ist. Die Sitzgruppe kann man abends zu einem 1,37 x 1,96 Meter großen Bett umbauen. Mit dabei ist eine Hängematte, die über dem Umbaubett eingehängt werden kann. So können zusätzliche zwei Kinder – oder ein Erwachsener – im Wohnwagen übernachten.
Oberschränke aus Stoff statt Holz
Die Rolle konventioneller Oberschränke über der Sitzgruppe wird von ein- und aushängbaren Stofftaschen an Holzstangen übernommen. Diese haben den Vorteil, dass sie außerhalb des Caravans ein- und ausgeräumt werden können. Generell wird der Löwenanteil der Gewichtsersparnis durch unkonventionelle Möbel und durch dünne Möbelplatten erreicht. Der Stauraum unter den Sitzbänken kann optional mit Kunststoff-Kisten aus dem Ikea-Sortiment bestückt werden. Links über dem Kühlschrank kann ein Kleiderfach aus Stoff aufgehängt werden.
Sparsame Ausstattung in der Küche
In der Wagenmitte, über den Radhausschalen, befindet sich links der Kompressorkühlschrank und daneben ein schmales Regal. Links im Heck, gleich neben der zweiteiligen Eingangstür, wurde die schlichte Kochzeile untergebracht. Die Arbeitsfläche misst etwa 119 x 45 Zentimeter und ist mit einer rechteckigen Edelstahlspüle ausgestattet. Zum Kochen empfiehlt Adria, wie beim Schwestermodell, eine elektrische Kochplatte. Für Lüftung sorgt das Ausstellfenster direkt an der Arbeitsplatte. Über der Küchenzeile ist ein offenes Regal angebracht. Der Unterbau verfügt über drei Regale mit Klappen. Schubladen gibt es keine.
Bad und Frischwasser
Ebenfalls im Heck, jedoch auf der linken Seite, steht die sehr kompakte, aber mit Kunststoff-Bodenwanne samt Eckablauf und drehbarer Dometic-Kassettentoilette ordentlich ausstaffierte Nasszelle. Dazu kommt ein kleines Waschbecken, darüber ein beleuchteter ovaler Spiegel. Der Wagen verfügt über einen zentralen Grauwasser-Ablauf sowie einen rollbaren 20-Liter-Abwassertank. Für ausreichend Frischwasser unterwegs sorgen der fest verbaute 40-Liter-Tank und die Tauchpumpe. Ein Duschpaket mit Brause und Vorhang soll es optional geben, wenngleich die Grundfläche von 101 x 77 Zentimetern das Duschen zu einer beengten Angelegenheit macht.
Einen Preis für den Aviva Lite 300 LH hat Adria noch nicht genannt.
Adria Aviva Lite 300 LH: Daten
Länge/Breite/Höhe: 4,75 / 2,09 / 2,59 m
Personen: 2
Zul. Gesamtgewicht: 750 / 1000 kg © Promobil
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