Sassnitz - Stück für Stück ging es zuletzt für die neue Aussichtsplattform oberhalb des Königsstuhls gen Abhang. Der erste Vorschub der ellipsenförmigen Stahlkonstruktion Richtung Kante sei abgeschlossen, sagte Franziska Trommer vom Nationalpark-Zentrum Königsstuhl.
Nun stünden wieder Schweißarbeiten an. Damit aus dem derzeitigen Hufeisen eine geschlossene Ellipse werde, müsse noch ein Teil eingesetzt werden.
Direkter Blick in die Tiefe
Nicht nur die Bauarbeiter, auch Trommer konnte schon einen Blick vom Rundweg aus riskieren, der mittlerweile schon ein gutes Stück über den Königsstuhl hinausragt. "Der ist schon beeindruckend", sagte Trommer zu dem Ausblick.
Der direkte Blick in die Tiefe sei neu. Ebenso die Draufsicht auf den Königsstuhl, der nach Abbau der Geländer des alten Aussichtspunktes nun wieder unberührt sei. "Das ist auch sehr ungewohnt, aber sehr schön." Der 118 Meter hohe Felsen ist nach Angaben des Nationalpark-Zentrums der höchste Kreidefelsen Deutschlands.
Eröffnung im Frühjahr kommenden Jahres
Nachdem Mitte Oktober der mehr als 40 Meter lange Haltemast aufgerichtet worden war, hatte eine Hydraulikpresse die daran mit Seilen befestigte Plattform Stück für Stück über den Abhang geschoben. Der weitere Vorschub und die Absenkung in die finale Position sollen laut Trommer voraussichtlich Ende November erfolgen. Anschließend müssten etwa noch Geländer angebracht und die Seilkonstruktion finalisiert werden. Der sogenannte Königsweg soll im Frühjahr kommenden Jahres eröffnen.
Der bisherige Aussichtspunkt auf dem Felsen war Ende September abgesperrt worden, um das Areal vor Erosion zu schützen. Zum Königsstuhl kommen nach früheren Angaben des Nationalpark-Zentrums jährlich normalerweise ungefähr 300 000 Besucher. Die erste bekannte Erwähnung des Königsstuhls stammt von 1584. Etwa im späten 17. bis 18. Jahrhundert soll der Tourismus hier bereits eingesetzt haben. © dpa
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