Das Baskenland ist ein besonderer und entdeckenswerter Teil Frankreichs: Uralte Traditionen und die seltene baskische Sprache einen die französischen Provinzen des Baskenlandes mit denen auf spanischer Seite.

Mehr zum Thema Reise

Faszinierend im Baskenland ist die Kombination der Mittelgebirgslandschaft am Fuße der Pyrenäen mit der Atlantikküste, die zu Wanderungen und vielfältigen Ausflügen reizt. Umringt von grünen Hügeln setzen die traditionellen weiß-roten Fachwerkhäuser einen Farbkontrast. Kulturell und auch gastronomisch gibt es hier in Frankreichs äußerstem Südwesten viel zu entdecken und nicht nur in Restaurants zu genießen: vor allem Wein, Käse und das feinste Gewürz der französischen Küche – das Piment d’Espelette.

Die baskische Küste

Die baskische Küste in Frankreich ist als Urlaubsziel überaus beliebt. Wer in der Hauptsaison dort campen will, sollte rechtzeitig reservieren. Auch vor Ort ist es vor allem im August sehr voll und daher schwierig, in beliebten Orten wie Saint-Jean-de-Luz einen Parkplatz zu finden. Die praktische Alternative ist die Buslinie 3, die die Küstenorte und auch Bayonne miteinander verbindet und den Besuch der Orte vereinfacht und entspannt.

Angeboten werden Einzelfahrten schon ab zwei Euro, es gibt auch Ticketkombinationen. Zu sehen gibt es viel an der Küste, etwa die von der Seefahrt geprägte Hafenstadt Saint-Jean-de-Luz. Schon im 15. Jahrhundert unternahmen baskische Walfänger von hier ausgedehnte Expeditionen nach Neufundland. Ihre Boote stellten sie aus Eichen und Kiefern her, die in den Wäldern im Bergland der Pyrenäen wuchsen.

Später machten sich die Fischer auch als Freibeuter – Piraten im Auftrag des Königs – einen Namen und ihre Stadt reich. Zeichen einstiger Größe ist auch der Palast aus dem 17. Jahrhundert, der heute noch die Hafenfront dominiert. Für einen Tagesausflug bietet sich das sehenswerte Saint-Jean-Pied-de-Port im Hinterland an. Es liegt an der Passstraße nach Roncesvalles und ist die letzte Station des Jakobsweges Via Podiensis auf französischem Boden. Noch heute gibt es hier traditionelle Pilgerherbergen.

Eindrucksvoll führt der Pilgerweg durch die Stadt mit ihren Häusern und Mauern aus rosa und grauem Sandstein und die Porte Notre-Dame über den Fluss Nive, an dessen Ufer sich die Holzbalkone mittelalterlicher Häuser über das Wasser recken. Kulturelles Zentrum des französischen Baskenlandes ist Bayonne mit seiner im 13. und 14. Jahrhundert im Stil der Gotik errichteten Kathedrale und seiner malerischen Altstadt, in der steinerne Paläste neben traditionellen weiß-roten Fachwerkbauten stehen. Früher war Bayonne auch ein Zentrum der Waffenherstellung: Das Bajonett ist nach der Stadt benannt.

Der besondere Tipp: Die Strandpromenade von Saint-Jean-de-Luz

Saint-Jean-de-Luz lockt mit seinem Strand im Stadtzentrum an einer halbkreisförmigen Bucht, die wie ein antikes Theater wirkt. Die Strandpromenade wird von Häusern in traditioneller baskischer Architektur geprägt: weiße Häuser mit roten Fachwerkbalken. Einige von ihnen sind über einen Privatsteg mit der Promenade verbunden. Die vor hohen Wellen geschützte Bucht eignet sich besonders für Familien mit Kindern. www.saintjeandeluz.fr

Gastronomische Spezialitäten im Baskenland

In der baskischen Küche sind Fischgerichte und Meeresfrüchte beliebt. Zum Beispiel in Saint-Jean-de-Luz findet man eine große Auswahl an Restaurants von einfach bis nobel. Wir haben im Restaurant "La Vieille Auberge" in der Rue Tourasse eine gute, traditionelle baskische Küche zu fairen Preisen genossen. Wer sich für die Campingküche oder als Mitbringsel mit regionalen Produkten eindecken will, macht mit dem Bayonne-Schinken nichts falsch. Der zarte, feine und leicht süßlich duftende luftgetrocknete Schinken gilt als hochwertigster Frankreichs. Für seine Herstellung werden ausschließlich mit Getreide gefütterte Schweine einer Rasse aus der Gegend um Orthez im Béarn verwendet.

Nicht nur für Vegetarier interessant ist der mild-würzige Etorki-Käse. Er besteht zu 100 Prozent aus der Milch der "Manech"-Schafe, einer Rasse, die seit über 2.000 Jahren auf den kräuterreichen Wiesen des Baskenlandes grast. Nahe der Ortschaft Irouléguy wurden bereits im 3. Jahrhundert Rebflächen angelegt.

Die Mönche vom Kloster Roncesvalles verfeinerten im 12. Jahrhundert den Weinbau und boten ihre guten Tropfen den Pilgerreisenden auf dem Jakobsweg an. Da auf der 185 Hektar großen Anbaufläche jährlich nur etwa 55.000 Hektoliter Wein erzeugt werden, ist er selbst in den Supermärkten der Region kaum erhältlich. Es empfiehlt sich für die Degustation und den Kauf ein Besuch in der Genossenschaft "La Cave d’Irouléguy" in Saint-Etienne-de-Baïgorry. Eine gute Adresse in Espelette ist "Biper Ona – La boutique du Piment d’Espelette" in der Straße Xurikiko Bidea unweit des westlichen Kreisverkehrs an der D918. Dort konnten wir nicht nur Piment kaufen (siehe Tipp), sondern auch verschiedene Produkte kennenlernen, die damit gewürzt wurden. Was wir nicht kannten, durften wir gerne auch probieren, und die Preise waren günstiger als in den Geschäften am Marktplatz.

Der besondere Tipp: Piment d’Espelette

Feines Gewürz: Im kleinen Ort Espelette wird eine besondere Chili-Schote angebaut, die einst aus Mexiko eingeführt wurde. Angeblich brachte sie der baskische Seefahrer Gonzalo de Percarteguy 1523 von einer Reise mit. Belegt ist ihr Anbau seit 1650. Im Herbst sind die Häuser des Ortes mit langen Kettendieser Chili-Schote geschmückt, die so trocknen. Das gewonnene Pulver wird als Piment d’Espelette in der gehobenen französischen Küche verwendet.

Die Stadt Pau und Umgebung

Die Stadt Pau liegt in der ehemaligen Grafschaft Béarn. Von hier stammt das bekannteste Wahrzeichen der Basken: die Baskenmütze – und das, obwohl Pau und Umgebung gar nicht mehr zum Baskenland gehören. In Oloron-Sainte-Marie produziert noch heute die Firma Laulhère ihr Markenprodukt. Die besondere Sehenswürdigkeit von Pau ist das ehemalige Schloss der Könige von Navarra. Es geht auf das 14. Jahrhundert und den Grafen Gaston III. von Foix-Béarn zurück. Als das Königreich Navarra 1512 unter Henri d’Albret das Gebiet um das heute spanische Pamplona verlor und seine Hauptstadt nach Pau verlegte, wurde die ursprüngliche Festung in eine prächtige Residenz verwandelt. Hier wurde am 13. Dezember 1553 der spätere französische König Heinrich IV. geboren.

Heute ist das stolze Schloss, dessen Innenhof von drei Seitenflügeln umschlossen ist, Nationalmuseum. In den königlichen Zimmern wird vor allem an Heinrich IV. erinnert. Führungen durch das Schloss werden leider nur in französischer Sprache durchgeführt, und eine App fürs Smartphone ist zwar kostenlos, informiert aber nur in Französisch, Englisch oder Spanisch. Sehenswert in Pau ist auch das Museum der Schönen Künste mit Werken aus dem 15. bis 20. Jahrhundert. Die kleine Nachbarstadt Lescar war jahrhundertelang Bischofssitz. In der ehemaligen Kathedrale sind die Könige von Navarra bestattet.

Vom Campingplatz in Lescar radelt man auf einem zehn Kilometer langen Radweg gemütlich in die Altstadt von Pau. Ein Ausflug in das Weinbaugebiet Jurançon in der Umgebung von Pau lohnt sich ebenfalls. Hier werden ausgezeichnete trockene und süße Weißweine angebaut.

Der besondere Tipp: Prachtstraße Boulevard des Pyrénées

Die Prachtstraße Boulevard des Pyrénées mit ihrem atemberaubenden Panoramablick auf die schneebedeckten Gipfel führt vom Schloss auf der Südseite zum Park beim Palais Beaumont. Die Idee für die Flaniermeile stammt von Napoleon Bonaparte. Der Schriftsteller Alphonse de Lamartine schwärmte im 19. Jahrhundert, Pau habe den schönsten Blick der Welt auf das Land, so wie Neapel den schönsten Blick auf das Meer habe.

Campingplatz-Tipps Baskenland

Camping Paradis Biper Gorri

Gehobener Platz, 2,5 Kilometer vom Ortszentrum entfernt. Das Wiesengelände ist durch Baumgruppen aufgelockert. In einem Platzbereich sind die Standplätze mit Hecken eingefasst. Der Platz bietet ein beheizbares Freibad, Planschbecken, Restaurant, Lebensmittelgeschäft (in der Hauptsaison), Waschmaschine. 2,5 ha, 70 Touristenplätze, 86 Mietunterkünfte. Saison: Anfang April bis Anfang November.

Camping Le Terrier

Gepflegter, sehr ruhiger Campingplatz in Flussnähe. Am Platz: Brötchenservice, Kiosk, Imbiss. Ein Radweg führt über 10 Kilometer nach Pau. 5 ha, 55 Touristenplätze, 20 Dauercamper, 37 Mietunterkünfte. Saison: Anfang April bis Mitte Oktober.

Camping Paradis La Ferme Erromardie

Schön gelegener Platz mit gehobenem Standard, nur 50 Meter vom Strand entfernt. Das Wiesengelände ist durch einen Bach und eine Zufahrtsstraße dreigeteilt und durch Hecken und Bäume gegliedert. Bis zum Stadtzentrum sind es 2,5 Kilometer, Bushaltestelle in 200 Meter. Am Platz: beheizbares Freibad, Planschbecken, Animation für Kinder, Kiosk, Imbiss. In der Nähe: Restaurant (in 150 Meter), Lebensmittel-laden (in 2,5 Kilometer). 2,5 ha,105 Touristenplätze, 15 Dauercamper, 52 Mietunterkünfte. Saison: Ende März bis Ende Oktober

Camping Narbaïtz

Kleiner Campingplatz mit gehobenem Standard, 3 Kilometer außerhalb von Saint-Jean-Pied-de-Port. Überwiegend eben, teilweise schattig. Am Platz: beheizbares Schwimmbad, Lebensmittelladen mit Brötchenservice, Imbiss, Waschmaschine und Trockner, Kinderspielplatz. In der Hauptsaison werden organisierte Ausflüge, Kanufahrten und Rafting angeboten. 3 ha, 80 Touristenplätze, 13 Mietunterkünfte. Saison: Ende Juni bis Anfang September.

Promobil werbefrei lesen
Lesen Sie alle Inhalte auf promobil.de werbefrei und ohne Werbetracking.

Yelloh! Village Ilbarritz

Exklusiver, sehr gepflegter Campingplatz zwischen Bidart und Biarritz, 600 Meter von den langen und bewachten Sandstränden an der Atlantikküste entfernt in einem schattigen Park. Stark ansteigendes Gelände mit Terrassen. Alle Standplätze sind mit eigener Sanitäreinheit ausgestattet. Am Platz: Freibad, Tennisplatz, Bar, Restaurant, Lebensmittelgeschäft, Kinderspielplatz und -animation. 8 ha, 40 Touristenplätze, 281 Mietunterkünfte. Saison: Anfang April bis Mitte September.  © Promobil

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.