Seife oder Stiften mitnehmen - davor schrecken die meisten Hotelgäste sowieso nicht zurück. Manche sind mittlerweile aber so dreist geworden, dass sie ausgestopfte Tiere, Fernseher und Klaviere entwenden. Einen Unterschied im Klauverhalten zwischen Gästen aus 4- und 5-Sterne-Hotels gibt es auch.
Ein paar kleine Gegenstände hat schon jeder aus einem Hotel mitgehen lassen. Seife, Stifte, Badelatschen . das ist alles nicht ungewöhnlich. Aber bei diesen kleinen Diebstählen bleibt es mittlerweile nicht mehr, wie das Vergleichsportal "Wellness Heaven" herausgefunden hat.
Die Seite testet luxuriöse Wellness-Hotels und hat eine Studie mit 1.026 Hoteliers durchgeführt. Die Umfrage fand zwischen Mai und Juni 2017 vorwiegend in Europa mit Schwerpunkten auf Deutschland, Österreich und Italien statt.
Das Ergebnis: Die Mehrheit der Gäste in Hotels klaut Handtücher und Bademäntel. Dicht gefolgt von Kleiderbügeln, Stiften, Besteck und Kosmetik.
Sogar 19,4 Prozent der Gäste klauen Kunstwerke von den Wänden, 8,7 Prozent Fernbedienungen und 5,5 Prozent das dazu passende Fernsehgerät. Auch vor Kaffeemaschinen machen einige Gäste nicht Halt. Die vollständige Statistik sehen Sie hier:
Kuriose Mitbringsel
Dieses Diebesgut ist noch recht gewöhnlich. Manche Hotelgäste haben da ein wenig mehr Phantasie und klauen spektakulärer.
Wie ein Berliner Hotel berichtet, demontierten einige Gäste ein ganzes Bad. Sie entfernten Badarmaturen, den Kopf der Regendusche, ein Toilettensitz und auch ein ganzes Waschbecken war nach dem Besuch weg.
Ein Hotelier aus Italien erzählte, dass unbekannte Männer ein ganzes Piano aus der Hotellobby entwendet hatten, und einem Hotelbesitzer aus dem Sauerland wurde über Nacht die Stereoanlage des Wellness-Bereichs geklaut.
Ein Gast in England nahm kurzerhand seine Zimmernummer mit. Das bemerkte das Hotel erst, als der nachfolgende Gast seine Tür nicht finden konnte.
In einem französischen Hotel wurde ein Gast dabei erwischt, wie er einen Wildschweinkopf mitnehmen wollte. Später kauften Freunde dem Hotel die Trophäe ab und schenkten sie ihm zur Hochzeit.
Unterschiede bei den Nationalitäten
Wenn man die einzelnen Nationalitäten betrachtet, fallen doch einige Unterschiede auf. Der deutsche Hotelgast ist eher harmlos, er begnügt sich mit Handtüchern, Bademänteln und Kosmetik.
Österreicher haben eine Vorliebe für Geschirr und Kaffeemaschinen, Italiener bevorzugen vor allem Weingläser.
Der Schweizer favorisiert den Föhn. Franzosen hingegen klauen schon ein wenig spektakulärer: Sie sind diejenigen, die am häufigsten Fernseher und Fernbedienungen mitnehmen.
Holländische Hotelgäste denken eher praktischer: Bei ihnen stehen Glühbirnen und Toilettenpapier ganz hoch im Kurs.
Unterschiede zwischen 4- und 5-Sterne-Hotels
"Wellness Heaven" hat 569 Hoteliers aus 4-Sterne-Hotels und 457 aus 5-Sterne-Hotels befragt. So konnte auch das Diebstahlverhalten in Bezug auf den Wohlstand der Gäste betrachtet werden. Betuchtere Gäste waren in Bezug auf die gestohlenen Gegenstände gieriger als andere.
Bei Gästen eines 5-Sterne-Hotels ist die Wahrscheinlichkeit einen Fernseher zu klauen um 10,4 Prozent höher als bei Gästen eines 4-Sterne-Hotels. Kaffeemaschinen fallen Gästen eines Luxushotels vermehrt zum Opfer.
Auch Kunstwerke werden in betuchteren Hotels mit einer höheren Wahrscheinlichkeit entwendet.
Tablet PCs, Matratzen und die dazugehörigen Bettdecken gehören ebenfalls zu Gegenständen, die Gäste eines 5-Sterne-Hotels gerne mitnehmen.
Wie große Gegenstände unbemerkt aus dem Hotel geschafft werden, bleibt meist ein Rätsel. Vermutlich schaffen Gäste ihr Diebesgut in der Nacht über einen Aufzug in die Tiefgarage.
Der 4-Sterne-Gast liebt es praktisch und begnügt sich mit Handtüchern, Kleiderbügeln, Batterien und Fernbedienungen, die der 5-Sterne-Gast eher verschmäht. Klopapier wird auch nur von Gästen aus dem 4-Sterne-Segment mitgenommen.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.