Im Falle eines Falles können sie Leben retten: Gaswarner. Gefährlich werden können mehrere ganz unterschiedliche Gasarten im Reisemobil. Promobil erklärt, welche das sind und wie Sie sich vor ihnen schützen.

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Es lässt sich einfach transportieren und verbrennt im Normalfall sehr sauber: Gas hat sich nicht ohne Grund als Energieträger im Reisemobil durchgesetzt. Kocher, Kühlschrank und Heizung der meisten Fahrzeuge laufen mit dem unsichtbaren Betriebsstoff. In der Regel handelt es sich dabei um eine Mischung aus Propan und Butan, auch als LPG (Liquified Petroleum Gas) bekannt. Diese wird in der Gasflasche so stark komprimiert, dass es sich verflüssigt, weshalb es auch als Flüssiggas bezeichnet wird.

Was bringt ein Gaswarner an Bord?

Die heutigen Gasanlagen in Freizeitfahrzeugen gelten zweifellos als äußerst sicher. Ist ein Crashsensor integriert, kann die Gasflasche sogar während der Fahrt geöffnet bleiben, da dieses Gerät bei einem Unfall die Gaszufuhr sofort unterbricht. Zudem ist der Gaskasten stets dicht vom Wohnraum abgetrennt. Sollte trotz alledem einmal Gas in den Wohnraum gelangen, durch ein Leck in der Zuleitung etwa, kann ein Gaswarner lebensrettend sein.

Denn vermischt mit Sauerstoff ist Flüssiggas nicht nur brennbar, sondern sogar explosiv. Aus diesem Grund wird dem eigentlich geruchlosen Propan-Butan-Gemisch eine geruchsintensive Substanz, ein sogenanntes Odoriermittel, künstlich zugesetzt. Auf diese Weise soll ungewollt austretendes Gas nicht unbemerkt bleiben. Im Schlaf allerdings ist kein Verlass auf den menschlichen Geruchssinn, wie zahlreiche Studien belegen.

Einer der bekanntesten Versuche wurde bereits im Jahr 2004 von zwei US-amerikanischen Wissenschaftlerinnen der Brown-Universität in Providence durchgeführt. Während mäßig laute Töne den Schlaf der Testprobanden störten, nahm während der Tiefschlafphase keiner den stechenden Geruch von Pyridin wahr, eine chemische Verbindung, die beispielsweise bei Bränden entsteht. Deshalb ist auch die Installation eines Rauchmelders im Reisemobil empfehlenswert.

Übrigens: Das Flüssiggas ist zwar nicht giftig, verteilt es sich aber langsam im Raum, droht dennoch Ersticken, da es den Luftsauerstoff verdrängt.

11 Gaswarner im Überblick

Damit Sie sich vor dem "stillen Killer" Gas schützen können, hat Promobil Gaswarner für den Einsatz im Wohnmobil herausgesucht.

Abus COWM510

Preis: 55,99 Euro
Erkennbare Gase: Kohlenmonoxid
Sensoren: 1 x intern
Installation: Batteriebetrieb (2 x AA)
Alarmsignal: akustisch (85 dB) und visuel

Hier können Sie den Abus COWM510 bei unserem Partnershop kaufen.

AMS Kombialarm

Preis: 165,50 Euro
Erkennbare Gase: Propan/Butan, Narkosegase, Methan
Sensoren: 1 x intern, 2 Zusatzsensoren möglich(CO, KO-Gase)
Installation: Festanschluss an 12-Volt-Bordnetz
Alarmsignal: akustisch (85 dB) und visuel

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Caratec Electronics CEA100G

Preis: 83,95 Euro
Erkennbare Gase: Propan/Butan, Narkosegase, Kohlenmonoxid
Sensoren: 1 x intern, 2 Zusatzsensoren möglich (KO-Gase,Propan/Butan, CO)
Installation: Festanschluss an 12-Volt-Bordnetz
Alarmsignal: akustisch (80 dB) und visuell

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Carbest Gascube Plus

Preis: 64,95 Euro
Erkennbare Gase: Propan/Butan, Narkosegase, Kohlenmonoxid
Sensoren: 1 x intern, 1 x extern
Installation: Festanschluss an 12-Volt-Bordnetz
Alarmsignal: akustisch (80 dB) und visuell

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CBE BMTG

Preis: 102,50 Euro
Erkennbare Gase: Propan/Butan, Narkosegase
Sensoren: 1 x intern
Installation: Festanschluss an 12-Volt-Bordnetz
Alarmsignal: akustisch (85 dB)

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Dometic Magicsafe MSG 150

Preis: 134,28 Euro
Erkennbare Gase: Narkosegase
Sensoren: 1 x intern
Installation: Betrieb an 12-Volt-Steckdose
Alarmsignal: akustisch (Lautstärke k. A.) und visuell

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Fritz Berger GBA-I

Preis: 99 Euro
Erkennbare Gase: Propan/Butan, Narkosegase
Sensoren: 1 x intern
Installation: Betrieb an 12-Volt-Steckdose
Alarmsignal: akustisch (85 dB)

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Linnepe Trigas Alarm

Preis: 99 Euro
Erkennbare Gase: Propan/Butan, Narkosegase
Sensoren: 1 x intern, 1 Zusatzsensor möglich (Propan/Butan, KO-Gase)
Installation: Festanschluss an 12-Volt-Bordnetz
Alarmsignal: akustisch (80 dB) und visuell

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Pro Car k.o.-Gasalarm

Preis: 159,90 Euro
Erkennbare Gase: Propan/Butan, Narkosegase
Sensoren: 1 x intern
Installation: Betrieb an 12-Volt-Steckdose
Alarmsignal: akustisch (85 dB) und visuell

Hier finden Sie den Pro Car k.o.-Gasalarm in unserem Partnershop.

Thitronik Gas-pro III

Preis: 245 Euro
Erkennbare Gase: Propan/Butan, Narkosegase, Kohlenmonoxid
Sensoren: 1 x intern, 1 x extern
Installation: Festanschluss an 12-Volt-Bordnetz
Alarmsignal: akustisch (94 dB)

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3Gas Alarm

Preis: 59,95 Euro
Erkennbare Gase: Propan/Butan, Narkosegase, Kohlenmonoxid
Sensoren: 1 x intern, 2 Zusatzsensoren möglich (Propan/Butan, KO, CO)
Installation: Festanschluss an 12-Volt-Bordnetz
Alarmsignal: akustisch (80 dB) und visuell

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Große Gefahr durch Kohlenmonoxid (CO)

Eine oft unterschätzte Gefahr geht von Kohlenmonoxid (CO) aus. Wird das toxische Gas eingeatmet, können zunächst Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen und grippeähnliche Symptome auftreten. Im schlimmsten Fall aber kann eine CO-Vergiftung bis zum Tod führen. Anders als das Gas aus der Flasche ist Kohlenmonoxid völlig geruch-, farb- und geschmacklos; das macht es besonders heimtückisch.

Kohlenmonoxid entsteht durch unvollständige Verbrennung kohlenstoffhaltiger Substanzen. Neben Kohle, Holz und Öl gehören dazu auch Flüssiggas sowie Benzin und Diesel. Um eine saubere Verbrennung dieser Betriebsstoffe zu gewährleisten, ist eine ausreichende Sauerstoffzufuhr nötig. Nicht umsonst ist während der Benutzung des Gasherds im mobilen Heim für eine ausreichende Frischluftzufuhr zu sorgen. Ist nicht genügend Sauerstoff vorhanden, entsteht bei der Verbrennung statt harmlosem Kohlendioxid (CO2) das giftige Kohlenmonoxid.

Auch beim Betrieb des Absorberkühlschranks und der Bordheizung entsteht Kohlenmonoxid, unabhängig davon, ob Letztere mit Gas oder Diesel betrieben wird. Die Heizungsabgase werden normalerweise aber zuverlässig über das Abgasrohr und den Kamin nach außen befördert. Sollte sich allerdings doch einmal eine Rohrschelle lösen oder die Abgasableitung beschädigt sein, kann Kohlenmonoxid in den Wohnraum gelangen. Gleiches gilt übrigens auch für den Abgastrakt des Basisfahrzeugs.

Wohnmobil-Überfall mit Narkosegas

Es gibt eine Gruppe weiterer Gase, die eine potenzielle Gefahr auf Reisen darstellt: die Narkosegase. Der ADAC meldete 2015 eine Reihe solcher Überfälle. Berichten mutmaßlicher Opfer zufolge sollen sie in der Nacht durch ein Gas betäubt und anschließend ausgeraubt worden sein. Am nächsten Morgen klagten die Betroffenen über Kopfschmerzen und Übelkeit, ausgelöst durch ein Narkosegas.

Obwohl die Wahrhaftigkeit derartiger Überfälle immer wieder angezweifelt und kontrovers diskutiert wird, können sich entsprechende Gaswarner allein schon des Sicherheitsgefühls und des ruhigen Schlafs wegen lohnen.

Einige Hersteller bieten Geräte, die ausschließlich vor den oft gefürchteten Narkosegasen warnen. Der Magicsafe MDG 150 von Dometic etwa detektiert all jene Betäubungsgase, die auf Äther, Chloroform, Butan, Ethan und Trichlorethen basieren. Andere Geräte wiederum warnen zusätzlich vor den hochentzündlichen Flüssiggasen. Angesichts der ähnlich hohen Dichte der beiden Gasarten sind Kombigeräte wie diese durchaus sinnvoll.

Wenn das Gerät mehrere Gase erkennt...

Etwas Vorsicht geboten ist bei Geräten, die sowohl Narkose- und Flüssiggase als auch Kohlenmonoxid erkennen können. Da Kohlenmonoxid ähnlich schwer ist wie Luft, sinkt es nicht zu Boden, sondern verteilt sich mit der Zeit gleichmäßig im Raum. Zuverlässig arbeiten solche Geräte vor allem dann, wenn es möglich ist, die jeweiligen Sensoren in unterschiedlicher Höhe platzieren zu können.

Für den Gaswarner von Caratec und für das Modell von 3Gas sind deswegen Zusatzsensoren erhältlich, die an die Basisgeräte angeschlossen werden können. Auf diese Weise ist die Detektierung in unterschiedlichen Montagepositionen und Höhen möglich. Die Kombigeräte von Carbest und Thitronik kommen bereits inklusive eines zusätzlichen externen Sensors.

Bei größeren Reisemobilen empfiehlt es sich zudem, den Schlaf- und Wohnbereich mit je einem Sensor auszustatten. Ein separater CO-Warner kann natürlich auch genutzt werden. Besonders einfach zu installieren sind batteriebetriebene Modelle, da der Anschluss an das 12-Volt-Bordnetz entfällt und das Gerät lediglich an einem geeigneten Ort befestigt werden muss. Eine solche Lösung gibt es zum Beispiel von Abus. Der COWM510 ist zwar für den Hausgebrauch konzipiert, eignet sich mit einer Betriebstemperatur von –20 bis +50 Grad aber ebenso gut für das mobile Heim.

Ob Narkose-, Flüssiggas- oder Kohlenmonoxidwarner, die korrekte Einbauposition ist entscheidend, um rechtzeitig vor einer drohenden Gefahr gewarnt zu werden. Nur ein einzelner Detektor bietet dabei keinen hinreichenden Schutz vor allen drei Gasarten. Die meisten Hersteller von kombinierten Warngeräten bieten aber inzwischen die Möglichkeit, einen oder sogar zwei weitere Zusatzsensoren an das Hauptgerät anzuschließen.

Rauchmelder und Feuerlöscher im Reisemobil

Anders als zu Hause gilt im Reisemobil keine Rauchmelderpflicht. Dennoch ist es sinnvoll, auch das mobile Heim mit einem Rauchmelder auszustatten. Die Anschaffungskosten sind relativ gering, und im Falle eines Brands werden Schlafende rechtzeitig gewarnt und können dementsprechend reagieren.

Da im Reisemobil andere Gegebenheiten herrschen als in der Wohnung, sollten bei der Auswahl des Geräts ein paar Dinge beachtet werden. Zunächst muss der Rauchmelder ein breites Temperaturspektrum haben. Die Betriebstemperatur sollte möglichst von –10°C bis +65°C reichen. Eine weitere Besonderheit stellt die Größe der Wohnfläche dar. Auf engstem Raum wird nicht nur geschlafen, sondern auch geduscht und gekocht. Fehlalarme sind damit leicht möglich. Von Vorteil ist deswegen ein Rauchmelder mit einer Stummschaltungsfunktion. Als störend im Schlaf können Geräte mit ständig aufblinkender LED empfunden werden. Um kleine Brände schnell löschen zu können, eignen sich handliche Feuerlöschsprays oder Mini-Feuerlöscher.

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Checkliste: Weitere Schutzmaßnahmen gegen Gasunfälle

Die Checkliste verrät, welche Vorkehrungen Sie abgesehen von den bereits genannten Gaswarnern treffen sollten, um Gasunfälle im Campingurlaub vorzubeugen.

  • Zwangsbelüftungen kontrollieren: Sowohl im Wohnmobil als auch im Eigenheim gibt es einige Luftbrücken, die zur Zwangsbelüftung dienen. Diese dürfen nie ganz geschlossen oder zugestellt sein.
  • Gasprüfung durchführen: Nach aktuellen Bestimmungen ist eine Gasprüfung kein Teil der Hauptuntersuchung mehr beim Wohnmobil. Aktuell gilt eine Übergangsfrist, wobei eine Gasprüfung bei Freizeitfahrzeugen bis zum 19. Juni 2025 erfolgen muss. Anschließend muss alle 24 Monate erneut geprüft werden.
  • Für ausreichend Belüftung sorgen: Bei jeglichem Einsatz von Gas im Reisemobil, sei es beim Kochen, Heizen oder bei der Kühlschranknutzung, sollte bewusst ein zusätzlicher Luftaustausch stattfinden. Hierzu sollten Sie ein Seitenfenster oder die Dachhaube leicht öffnen.
  • Mobile Heizgeräte: Mobile Heizgeräte dürfen nur dann im Innenraum des Fahrzeugs eingesetzt werden, wenn sie für den Innenbetreib ausgelegt sind. Nutzen Sie Geräte für den Außeneinsatz nie im Fahrzeuginnenraum!

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