Wer nicht gerade in der ersten Klasse reist, hat meist nicht viel Platz im Flugzeug. Gut wenn man da wenigstens die Armlehnen nutzen kann. Doch was soll der Fluggast tun, wenn auch die Sitznachbarn Ansprüche erheben?

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Spätestens nach dem Start des Flugzeugs geht es oft los: das Schieben und Drücken an den mittleren Armlehnen der Sitzreihen. Drei Menschen müssen sich dann zum Beispiel insgesamt vier Armstützen teilen. Doch welchem Fluggast gehört welche?

"Es gibt kein Recht auf Armlehnen", erklärt Heinz Klewe, Geschäftsführer der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP) in Berlin. Deshalb gebe es dazu keine rechtlich basierte Antwort.

Fluggast in der Mitte hat "Armlehnenvorzug"

Es gilt aber häufig die ungeschriebene Regel, dass der Fluggast in der Mitte einen "Armlehnenvorzug" bekommt, sagt Klewe, der zwischen Reisenden und Verkehrsunternehmen außergerichtlich vermittelt.

Der Arbeitskreis Umgangsformen International (AUI) erklärt, wie auch eine mittlere Lehne fair geteilt werden kann: Ein Fluggast stützt seinen Ellenbogen vorne, der andere am hinteren Ende ab. "Das würde gut gehen, wenn sich jeder daran hält", sagt die AUI-Vorsitzende Inge Wolff.

Zeigt sich der Sitznachbar beim Verteilen des Armlehnen-Platz störrisch, rät Wolff, ihn direkt darauf anzusprechen. "Dabei ist es wichtig, Ich-Botschaften zu senden." Der Platznachbar reagiere eher positiv auf ein freundliches "Ich möchte bitte auch einen Teil der Lehne benutzen" als auf "Sie machen sich zu breit".  © dpa

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