Hobby reduziert die Produktion wegen hoher Bestände. Mit Preissenkungen versuchen Hersteller und Händler, die Nachfrage zu stimulieren.
Das Hobby Wohnwagenwerk in Fockbek, einer der größten deutschen Caravanhersteller mit über 1.200 Beschäftigten, sieht sich gezwungen, die Produktion zu reduzieren. "Die aktuelle Auftragslage reicht nicht aus, um unsere Produktion in allen Bereichen voll auszulasten", teilt das Unternehmen nach Angaben der Kieler Zeitung mit.
Es wurden bereits Maßnahmen wie zeitlich begrenzte Produktionsunterbrechungen eingeleitet. Ob Kurzarbeit nötig wird, ist derzeit unklar.
Zu viele Fahrzeuge auf den Händler-Höfen
Die Ursache des Problems liegt in der Überproduktion: Nachdem Lieferengpässe beseitigt waren, schnellte die Produktion nach oben – doch gleichzeitig sank die Nachfrage nach dem enormen Boom, den sie in der Hochphase der Corona-Pandemie erlebt hatte, wieder auf Normalmaß ab.
Aktuell berichten Händler von vollen Lagerflächen. Der hohe Bestand ist für die Händler eine Belastung, weil er in der Regel über Kredite finanziert ist. Zuletzt stiegen die Darlehenszinsen signifikant, was die Kosten weiter treibt und zusätzlich zur Belastung für die Unternehmen wird.
Um Platz zu schaffen und den Absatz anzukurbeln, werden Rabatte angeboten – für Kaufinteressierte ein klarer Vorteil. Dennoch gerieten einige Händler in Bedrängnis, ein großer Anbieter musste kürzlich sogar Insolvenz anmelden.
Wie sieht die Zukunft für Hobby aus?
Trotz dieser Herausforderungen gilt der Caravaning-Markt als stabil. Laut dem Branchenverband CIVD stiegen die Zulassungen von Wohnmobilen in den ersten zehn Monaten 2024 um zehn Prozent. Der Markt für Wohnwagen blieb nahezu unverändert.
Experten erwarten eine Erholung bis Mitte 2025, sofern die Hersteller die Produktion weiterhin anpassen. Für die Kunden sind die aktuellen Zeiten ideal, um preisgünstige Angebote zu nutzen. Der weitere Anstieg der zuletzt von Saison zu Saison stark zulegenden Preise ist vorerst gestoppt.
Wie groß ist Hobby?
Das Hobby Wohnwagenwerk, gegründet 1967 von Harald Striewski in Fockbek, Schleswig-Holstein, zählt heute zu den führenden Herstellern von Wohnwagen und Wohnmobilen in Europa. Bereits in den 1970er Jahren setzte das Unternehmen Maßstäbe mit modernen Designs und funktionalen Grundrissen. Das Unternehmen produziert jährlich bis zu 12.000 Wohnwagen und 2.000 Wohnmobile.
Hobby ist Teil der Hobby-Fendt-Gruppe und ein Big Player in der deutschen Caravaning-Branche. Mit Hauptsitz in Schleswig-Holstein ist die Gruppe einer der größten Hersteller von Wohnwagen in Europa. Hobby steht für innovative Technik, umfassende Serienausstattung und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Fendt ist für exklusive Designs und Premium-Qualität bekannt. Gemeinsam produzieren sie jährlich tausende Fahrzeuge, die europaweit geschätzt werden. © Promobil
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