Berlin (dpa/tmn) - In den türkischen Häfen werden in diesem Jahr deutlich weniger Kreuzfahrtschiffe anlegen als geplant: Nach den Anschlägen in Istanbul im Januar und im März ändern derzeit weitere Reedereien ihre Routen.
Auch das neue Schiff "Carnival Vista" wird einen neuen Kurs durch das Mittelmeer ansteuern, teilt Carnival Cruise Line mit. Es soll am 1. Mai in Triest seine Jungfernfahrt starten und dann vorerst von Mai bis Mitte Juni nicht wie geplant die türkische Hafenstadt Izmir ansteuern. Hintergrund sei eine entsprechende Reisewarnung des US-amerikanischen State Departments.
Dafür gebe es längere Liegezeiten in Athen und vor Kreta sowie einen weiteren Seetag. Die Kosten für schon gebuchte Landausflüge erstattet die Reederei ihren Angaben zufolge.
Auch die "Sea Cloud" wird im Sommer nicht wie geplant Istanbul anlaufen. Die gleichnamige Reederei plant den Angaben zufolge stattdessen Thessaloniki in Griechenland als Start- oder Zielhafen ein. Betroffen sind vier Reisen im Juli und August. In einem Schreiben an die Kreuzfahrtgäste begründet das Unternehmen die Änderung der Route mit der "konkret verschärften Gefährdungslage in Istanbul" nach den Anschlägen. Auch das Unternehmen bietet die kostenfreie Stornierung der Reise an oder übernimmt Stornierungskosten für individuell geplante Flüge und Übernachtungen im Hotel im ursprünglichen Start- oder Zielhafen Istanbul.
Zuvor hatte schon die Kreuzfahrtreederei MSC ankündigt, türkische Häfen sogar bis zum Frühjahr 2018 nicht mehr anzusteuern. Einige geplante Reisen der "MSC Poesia" im Sommer 2017 und der "MSC Magnifica" im März und April 2018 werden nach Griechenland umgeleitet, teilte das Unternehmen mit. Als Reaktion auf die Terroranschläge hatte MSC bereits für dieses Jahr vorgesehene Türkei-Stopps durch Anläufe in griechischen Häfen ersetzt.
Die Unternehmen sind nicht die ersten, die auf Anschläge in Istanbul reagieren: Unter anderem Aida und das Schwesterunternehmen Costa Crociere haben schon Anläufe in der Türkei gestrichen. Auch Gäste der Reederei Norwegian Cruise Line inclusive der Tochtergesellschaften Oceania Cruises und Regent Seven Seas Cruises sind betroffen. © dpa
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