Rostock (dpa/tmn) - Geht es um eine nachträgliche Minderung des Reisepreises wegen Mängeln, kommt es darauf an, was im Reisevertrag versprochen wurde. Die lose Zusage einer Leistung lange nach der Buchung ist dabei kein Bestandteil des Vertrags.
Kann diese Leistung nicht erfüllt werden, liegt kein Reisemangel vor. Das entschied das Amtsgericht Rostock (Az.: 47 C 176/16), wie die Deutsche Gesellschaft für Reiserecht in der Zeitschrift "ReiseRecht aktuell" berichtet.
In dem verhandelten Fall hatte die Klägerin eine Kreuzfahrt für sich und ihren Mann gebucht. Nach der Buchung erkundigte sie sich beim Veranstalter, ob der Mann unterwegs einen Tauchschein machen könne. Antwort: "Die Tauchbasis ist definitiv auf, so dass ihrem Tauchschein nichts mehr im Wege steht." Als es so weit war, erwies sich aber die vorab eingereichte Tauglichkeitsuntersuchung des Mannes als nicht mehr gültig. Denn ab 40 Jahren war ein Attest des Gastes nur ein Jahr gültig. Das hätte das Paar dem Reisekatalog entnehmen können.
Der Veranstalter bot dem Mann an, die Untersuchung auf der Insel Tortola nachzuholen. Doch das wollte der Urlauber nicht. Die Klägerin forderte stattdessen eine Minderung des Reisepreises.
Vor Gericht hatte das Paar keinen Erfolg. Der Hinweis auf die Möglichkeit, einen Tauchschein zu machen, sei kein Bestandteil der Reisebuchung gewesen. Zwar hätte der Veranstalter schon vor der Reise auf die Ungültigkeit der ärztlichen Untersuchung hinweisen können. Doch er bot diese auf Tortola an und schaffte damit Abhilfe. © dpa
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