Berlin/Frankfurt (dpa) - Eine Teil-Übernahme der insolventen Air Berlin durch den Lufthansa-Konzern muss nicht automatisch zu höheren Ticketpreisen für Passagiere führen. Davon geht ein Verbraucherschützer aus.
"Es wird auch darauf ankommen, wer noch zum Zuge kommt", sagte der Touristik-Experte der Verbraucherzentrale Bundesverband, Felix Methmann, der Deutschen Presse-Agentur. Der Wettbewerb auf dem deutschen Luftverkehrsmarkt könne sich künftig durchaus verschärfen, sagte er mit Blick auf die Angebote zahlreicher europäischer Billigfluggesellschaften.
Er gehe davon aus, dass die Air Berlin übernehmenden Gesellschaften das Geschäft besser organisieren werden als das Unternehmen bislang selbst, sagte Methmann. "Die haben viele ihrer Flugzeuge schlicht nicht vollbekommen." Es sei aus seiner Sicht möglich, dass bereits der Insolvenzverwalter Überkapazitäten aus dem Angebot nehme und unrentable Verbindungen streiche.
Vor allem der irische Billigflieger Ryanair hatte die am Dienstag (15. August) verkündete Insolvenz und die staatliche Zwischenfinanzierung von 150 Millionen Euro scharf kritisiert. Sie laufe auf eine Übernahme der Air Berlin durch die Lufthansa hinaus und werde in Deutschland zu höheren Ticketpreisen führen. Der andere große Billigflieger Easyjet soll Branchengerüchten zufolge an Teilen von Air Berlin interessiert sein. © dpa
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