Hurghada (dpa) - Reiseveranstalter bezeichneten Ägypten schon als das Trendziel für den Winter. In den letzten Monaten waren die Deutschen wieder verstärkt nach Ägypten gereist. Doch die Messerattacke im Badeort Hurghada stellt den jüngsten Aufwärtstrend im Ägypten-Tourismus auf die Probe.
Wie reagieren derzeit die Touristen in Ägypten? Sind sie verunsichert?
Der Reisekonzern Tui rechnet zunächst nicht mit größeren Auswirkungen auf die Reisebuchungen. "Die Nachfrage nach Reisen nach Ägypten hatte deutlich angezogen. Derzeit deutet nichts darauf hin, dass sich hieran grundsätzlich etwas ändern wird", sagte Sprecherin Anja Braun am Sonntag (16. Juli). Nach dem Anschlag seien bislang keine Rückreisewünsche bekannt geworden.
Die Gäste würden ruhig und besonnen reagieren. Bei den Call Centern hätten sich nur wenige Urlauber über die Situation vor Ort informiert. "Wir haben nur vereinzelt Anfragen von Kunden erhalten, die sich eher generell erkundigen", teilte auch eine Sprecherin des Reisekonzerns Thomas Cook mit.
Was empfiehlt das Auswärtige Amt?
Das Auswärtige Amt gibt immer noch die selben Empfehlungen zu den Reise- und Sicherheitshinweisen für Ägypten. "Es besteht landesweit ein erhöhtes Risiko terroristischer Anschläge und die Gefahr von Entführungen. Diese können sich auch gegen ausländische Ziele und Staatsbürger richten", heißt es dort. Bei Reisen nach Ägypten, einschließlich der Touristengebiete am Roten Meer, werde generell zu Vorsicht geraten.
Wie schätzt Ägypten die Sicherheitslage ein?
Der Staatliche Informationsdienst Ägyptens hob hervor, dass die Gewalt gegen Touristen in Ägypten in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen sei. Tatsächlich galten die Urlaubsgebiete am Roten Meer bis jetzt als weitgehend sicher. Was nichts daran änderte, dass nach dem Flugzeugabsturz 2015 Tausende Hotelzimmer leer standen, was der ohnehin kriselnden Wirtschaft des Landes empfindlich schadete. Jeder neunte Job in Ägypten ist direkt oder indirekt von Urlaubern abhängig.
Hintergrund: Am Freitag (14. Juli) war ein Mann in Hurghada von einem öffentlich zugänglichen Küstenstreifen aus an einen Hotelstrand geschwommen und mit dem Messer auf Touristen losgegangen. Zwei Frauen aus Niedersachsen starben, vier weitere Ausländer wurden verletzt. © dpa
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