Washington (dpa) - Millionen Menschen fiebern der totalen Sonnenfinsternis am Montag (21. August) in den USA entgegen. Das seltene Spektakel wird in einem gut 100 Kilometer schmalen Streifen von der West- bis zur Ostküste hinüber für jeweils rund zwei Minuten zu sehen sein.
Seit Tagen schon reisen Hunderttausende Schaulustige in die Kernzone, drängeln sich auf Campingplätzen, in Naturparks und Hotels oder haben bei Freunden Unterschlupf gefunden. Wegen des hohen Verkehrsaufkommens haben sich viele darauf eingerichtet, die Finsternis notfalls von der Straße aus zu erleben. "Parken Sie nicht auf der Autobahn", warnen Schilder in vielen Bundesstaaten.
Klaren Blick auf die Sofi wird es vor allem im Westen und in Tennessee geben - andernorts drohen Wolken, ganz im Osten auch Regen und Gewitter. "Am besten fährt man im Nordwesten ins Inland", rät ein Meteorologe der Klimabehörde NOAA.
Die totale Sonnenfinsternis beginnt im Pazifik. 27 Minuten später trifft der komplette Mondschatten dann gegen 19.16 Uhr deutscher Zeit im US-Bundesstaat Oregon auf Land. Nach gut 1,5 Stunden um 20.48 Uhr verlässt er die USA an der Ostküste wieder.
Das Spektakel wird von zahlreichen wissenschaftlichen Versuchen begleitet sowie von der Erde und vom All aus gefilmt. Die Nasa streamt die "Great Eclipse" live im Internet. Auch viele Fernsehsender bieten Live-Übertragungen an, darunter N24. Es ist die erste totale Sonnenfinsternis von Küste zu Küste in den USA seit 99 Jahren.
Was ist eine totale Sonnenfinsternis?
Bei einer totalen Sonnenfinsternis sind plötzlich Sterne am Himmel zu sehen. Sie entsteht, wenn sich der Mond genau zwischen Erde und Sonne schiebt und diese - von einem bestimmten Ort aus gesehen - vollständig verdeckt.
Am helllichten Tag wird es für wenige Minuten dunkel wie mitten in der Nacht. Daher können die Sterne sichtbar werden. Nur auf einem recht schmalen Streifen auf der Erdoberfläche - ein paar Hundert Kilometer breit und viele Tausend Kilometer lang - wird die totale Sonnenfinsternis sichtbar.
Das Phänomen ist relativ selten, häufiger sind partielle Sonnenfinsternisse, bei denen der Mond nur einen Teil der Sonne verdeckt. In Deutschland war eine totale Sonnenfinsternis zuletzt am 11. August 1999 in Süddeutschland zu sehen. Bis zur nächsten werden noch rund 64 Jahre vergehen. © dpa
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